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Digitale Souveränität - Bürger | Unternehmen | Staat
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92 2 Unternehmen det das Recht zwischen personenbezogen und anonym. In der Praxis ist diese Unter- scheidung allerdings nicht mehr einfach zu treffen. Wie lässt sich also überhaupt feststellen, ob eine verlässliche Anonymisierung vorliegt? Ausblick Der hinreichende Schutz der Privatheit, der informationellen Selbstbestimmung und das Vertrauen in die Gewährung des Datenschutzes sind zentral für die Akzeptanz von digitalen Unterstützungssystemen. Dies gilt auf der operativen, einzelbetrieb- lichen Ebene genauso wie auf der gesellschaftlichen Ebene einer digitalen Transfor- mation der Arbeitswelt. Recht, Technik und Arbeitsorganisation sowie die Mitarbeiterkompetenz in Bezug auf Privatheit und Selbstbestimmung müssen daher gemeinsam und ganzheitlich betrach- tet werden, etwa um Standards für anonymisierte, pseudonymisierte Daten und zum Umgang mit Einwilligungen zur Datenverarbeitung in der Praxis zu erarbeiten. Für Unternehmen wie für Mitarbeiter ist zudem Rechtssicherheit zu schaffen: Wo sind die Grenzen und wo die Leitplanken bezüglich des Einsatzes digitaler Technolo- gien in der Arbeitswelt? Gerade bei den neuen, sich in der Digitalisierung herausbil- denden Formen der Zusammenarbeit, wie etwa dem Crowd Working, sind diese Fragen noch unbeantwortet. Daraus ergibt sich die weiterführende Frage, welche Orientierungshilfen dem Einzelnen gegeben werden können. Um ein Bewusstsein über existierende und verbleibende Risiken herzustellen, sind die IT-Kompetenzen hinsichtlich Datenschutz und digitaler Souveränität daher auszubauen. In diesem Zusammenhang ist auch die betriebliche Mitbestimmung zu stärken, etwa durch neue intelligente IT-Unterstützung für Betriebsräte. Privatheit ist dabei auch als eine Grundbedingung zur freien, unbeeinflussten Meinungsäußerung zu sehen. Ein im betrieblichen Umfeld geschaffenes Bewusstsein hinsichtlich informationeller Selbstbestimmung kann darüber hinaus auch eine Multiplikator-Funktion einneh- men: Ein verantwortungsvoller Umgang mit personenbezogenen Daten ist in allen Lebensbereichen wichtig, erfordert jedoch in vielen Fällen erst eine Sensibilisierung und einen Ausbau der Wissensgrundlage. Die Intransparenz von Datenerhebung und -verarbeitung sowie der potenziellen Bil- dung von Mitarbeiterprofilen ist letztendlich ein Problem, das intern bei Belegschaft und Arbeitgebern das Vertrauensverhältnis schwächen und die Reputation nach außen leiden lassen kann. Durch Intransparenz wird die Chance vergeben, verant- wortungsvolles Verhalten zu demonstrieren. Nur wenn die Privatheit Gewicht hat, kann gegenseitiges Vertrauen als Grundlage guter digitaler Arbeit entstehen. Dies ist ein Qualitätsmerkmal, das auch Vorteile bei der Anwerbung von neuen Mitarbeitern bringt und langfristig die Zufriedenheit aller Beschäftigten sicherstellen kann.
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Digitale Souveränität Bürger | Unternehmen | Staat
Title
Digitale Souveränität
Subtitle
Bürger | Unternehmen | Staat
Editor
Volker Wittpahl
Publisher
Springer Vieweg
Location
Wiesbaden
Date
2017
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-662-55796-9
Size
16.8 x 24.0 cm
Pages
196
Keywords
Digitales Lernen, Datenaufbereitung, Industrie 4.0, Breitbandausbau, Echtzeitvernetzung, Wertschöpfung und Arbeitsmarkt, Gesellschaftlicher Wandel, Digitale Geschäftsmodelle, Arbeitswelt 4.0
Category
Medien

Table of contents

  1. Vorwort 5
  2. Inhaltsverzeichnis 9
  3. 1 Bürger 11
    1. 1.1 Social Bots in den sozialen Medien 15
    2. 1.2 Digitale Partizipation in Wissenschaft und Wirtschaft 27
    3. 1.3 Von digitaler zu soziodigitaler Souveränität 43
  4. 2 Unternehmen 61
    1. 2.1 Digitale Souveränität – ein mehrdimensionales Handlungs- konzept für die deutsche Wirtschaft 65
    2. 2.2 Privatheit und digitale Souveränität in der Arbeitswelt 4.0 83
  5. 3 Staat 97
    1. 3.1 Mehr Daten, weniger Vertrauen in Statistik 101
    2. 3.2 Wie Zuhause so im Cyberspace? Internationale Perspektiven auf digitale Souveränität 117
    3. 3.3 Bildung als Voraussetzung digitaler Souveränität 151
  6. Ausblick 177
  7. Anhang 183
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