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werden. Welche Auswirkungen die Berücksichtigung der Systemkomponente für
Berufsbilder hat, ob hier der Trend zu höherer Spezialisierung oder eher zu Genera-
listen geht, ist derzeit noch nicht absehbar. Didaktisch lässt sich die zu integrieren-
den Systemkomponente in der Ausbildung begegnen, indem der Arbeitskontext
selbst als Lerngegenstand genutzt wird. Genau hier setzen problem- und arbeitsba-
siertes Lernen an: Die Auszubildenden begeben sich in die Systeme, definieren, pla-
nen und bearbeiten Projekte und reflektieren lernend ihre Arbeit. Ausbildenden und
Lehrenden an Berufsschulen obliegt es hierbei, die Auszubildenden in diesen Prozes-
sen zu begleiten, zu unterstützen und mit ihnen gemeinsam das Gelernte zu reflek-
tieren. Freiräume hierfür lassen sich dadurch gewinnen, dass die reine Wissensver-
mittlung auf das Nötigste reduziert und durch digital bereitgestellte und individuell
abrufbare Lernmodule oder durch Recherchen im Internet begleitet wird. Die reine
Wissensvermittlung wird aufgrund der Verfügbarkeit von Informationen und ihrer
oftmals geringeren Halbwertszeit künftig ohnehin eine immer kleinere Rolle einneh-
men.
Die Integration der Systemkomponente in die Ausbildung unterstützt auf diese Weise
maßgeblich die Vermittlung eines system- und domänenübergreifenden Denkens.
Das bereits traditionell verankerte Lernen am Ausbildungsort erfährt so über die ver-
schiedenen Bildungsorte hinweg eine neue Qualität.
Digitalisierung bietet vielfältige Möglichkeiten, die Prozesse zu unterstützen, wie etwa
• durch Konzepte des „Flipped Classroom“17 oder durch virtuelle Labore zum Aus-
probieren,
• durch die Verbindung von Auszubildenden und Ausbildenden zur fortwährenden
Aktualisierung der Anforderungen der realen Arbeitskontexte und zur Abstim-
mung der Projektarbeiten sowie der Online-Unterstützung von Gruppenarbeit.
Hierbei können auch voneinander weit entfernte Auszubildende gemeinsam ein
Thema bearbeiten und dabei betreut werden. Und schließlich
• dadurch, dass auf Ressourcen örtlich entfernter Ausbildungsstätten digital zuge-
griffen werden kann – sei es auf Inhalte, auf einen 3D-Drucker oder CNC-Fräsma-
schinen.
17 Der Begriff „Flipped Classroom“ bezeichnet eine Unterrichtsmethode, in der die Lernin-
halte durch die Schülerinnen und Schüler zu Hause erarbeitet werden und die Anwen-
dung des Gelernten in der Schule stattfindet.
Digitale Souveränität
Bürger | Unternehmen | Staat
- Title
- Digitale Souveränität
- Subtitle
- Bürger | Unternehmen | Staat
- Editor
- Volker Wittpahl
- Publisher
- Springer Vieweg
- Location
- Wiesbaden
- Date
- 2017
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-662-55796-9
- Size
- 16.8 x 24.0 cm
- Pages
- 196
- Keywords
- Digitales Lernen, Datenaufbereitung, Industrie 4.0, Breitbandausbau, Echtzeitvernetzung, Wertschöpfung und Arbeitsmarkt, Gesellschaftlicher Wandel, Digitale Geschäftsmodelle, Arbeitswelt 4.0
- Category
- Medien