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vorbringen, die man sich nicht erwünscht hat. Vor diesem Hintergrund muss Weiter-
bildung auch inhaltlich und zeitlich flexibel gestaltet sein.
Digitalisierung minimiert Risiken und ermöglicht Freiräume
Digitalisierung bietet die Möglichkeit, individuelle Lernprozesse zu unterstützen und
auch abzusichern:
• Digital können verschiedene (Micro-)Lerneinheiten bereitgestellt werden, die
dann punktuell und genau bei Bedarf von den Weiterzubildenden selbst abgeru-
fen werden.
• Learning Analytics kann darin unterstützen, individuelle Lernprozesse sichtbar
und die Ergebnisse zur Grundlage einer Zertifizierung zu machen.
• Mittels Simulationsumgebungen und virtuellen Laboren ist es möglich, Weiterbil-
dungsprozesse abzusichern. So kann es sein, dass ein als Lerngegenstand identi-
fiziertes Projekt doch nicht so umfassend ist, wie ursprünglich angenommen; es
verändert sich aufgrund äußerer Rahmenbedingungen oder es gibt Elemente, die
aufgrund von Sicherheitsbestimmungen des Unternehmens nicht als Lerngegen-
stand genutzt werden dürfen. Dann kann gezieltes Lernen in Simulationsumge-
bungen und virtuellen Laboren helfen, genau diese Lücken zu schließen.
• Weiterbildung auf Losgröße 1 lässt sich schwer in Gruppen umsetzen oder
durch Peers unterstützen, wenn sie auf Präsenz ausgerichtet ist: Die Weiterbil-
dungsgegenstände unterscheiden sich thematisch-inhaltlich sowohl vom
Umfang her als auch im Bearbeitungstempo. Wann gibt es ein geeignetes Pro-
jekt im Arbeits- oder Forschungskontext? Bis wann muss es bearbeitet sein?
Was macht man, wenn sich plötzlich Prioritäten im Arbeitskontext verschieben
und ein anderes Projekt vorerst vorgezogen werden muss oder das Projekt
schneller als ursprünglich geplant bearbeitet werden muss? Die digitale Vernet-
zung im Rahmen von Forenbeiträgen oder Chats im Internet bietet hierbei
Gleichgesinnten über verschiedene Weiterbildungsanbieter hinweg die Chance,
eine kritische Masse an Personen zu erreichen, die sich gegenseitig in der Bear-
beitung ihrer sehr individuell zugeschnittenen Projekte direkt unterstützen kön-
nen.
• Synchrone und asynchrone digitale Kommunikations- und Kollaborationswerk-
zeuge wie auch Werkzeuge zum Wissenstransfer können die schnelle Unterstüt-
zung der Weiterzubildenden durch Prozessorganisatoren oder Mentorenschaft
bei Bedarf sicherstellen. Visionär lässt sich zumindest in Teilen in absehbarer Zeit
auch automatisiertes Lerncoaching durch den Einsatz entsprechender Algorith-
men umsetzen.
Digitale Souveränität
Bürger | Unternehmen | Staat
- Title
- Digitale Souveränität
- Subtitle
- Bürger | Unternehmen | Staat
- Editor
- Volker Wittpahl
- Publisher
- Springer Vieweg
- Location
- Wiesbaden
- Date
- 2017
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-662-55796-9
- Size
- 16.8 x 24.0 cm
- Pages
- 196
- Keywords
- Digitales Lernen, Datenaufbereitung, Industrie 4.0, Breitbandausbau, Echtzeitvernetzung, Wertschöpfung und Arbeitsmarkt, Gesellschaftlicher Wandel, Digitale Geschäftsmodelle, Arbeitswelt 4.0
- Category
- Medien