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Ernst Fuchs war väterlicherseits stark durch die akademischen
Stellungen seines Großvaters und seines Vaters geprägt.
So vereinte er in seinen intellektuellen Anlagen und persön-
lichen Interessen die kulturhistorische mit der naturwissen-
schaftlichen Ausrichtung dieser Vorfahren.
Adalbert(us) Fuchs (1779-1854)
Der GroĂźvater von Ernst Fuchs, Adalbert Fuchs (Abb. 13),
wirkte als Professor fĂĽr Geschichte und Geografi e an der
K. K. Ingenieurakademie51 in der damaligen Wiener Vorstadt
Laimgrube52 im nordwestlichen Teil der heute noch bestehenden
Stiftskaserne53 und gehörte dem Lehrkörper als Zivil-Professor an.54
Die Unterrichtsfächer Geschichte und Geografi e – damals in wortgetreuer
Übersetzung noch als Erdbeschreibung bezeichnet – waren Teil des Lehrplans
der ersten und zweiten Klasse. Mit seiner Familie wohnte Adalbert Fuchs in
unmittelbarer Nähe der Stiftskaserne in der Vorstadt Mariahilf Nr. 2755 im
Haus „Zum Goldenen Einhorn“.56
Adalbert Nikolaus Fuchs (1814-1886)
Der Vater von Ernst Fuchs, Adalbert Nikolaus Fuchs (1814-1886)57
(Abb. 14), entschied sich wie zuvor schon sein um zwei Jahre älterer Bruder
Karl (1812-1881)58, 59 zunächst für das Medizinstudium. Als er während-
dessen an Tuberkulose erkrankte, beherbergte
ihn der befreundete Gutsbesitzer Ernst Ritter
von Czaderski60 im damaligen österreichischen
Kronland Galizien fĂĽr zwei Jahre zur Erholung.
In dieser Zeit begann Adalbert Nikolaus Fuchs
sich zunehmend fĂĽr Landwirtschaft zu interes-
sieren.61
Schließlich erwarb er 1839 an der Universität
Wien das Doktorat der Medizin und 1840
das Magisterium der Geburtshilfe. 62 Danach
war er chirurgischer Praktikant im Wiener
Allgemeinen Krankenhaus. Nach Abschluss
seiner medizinischen Ausbildung wandte sich
Adalbert Nikolaus Fuchs nicht der ärztlichen
Praxis zu, sondern studierte an der Universität
Wien zusätzlich Zoologie. Für die von ihm Abb. 13:
Adalbert Fuchs
2. Herkunft und Ausbildung
Abb. 14: Adalbert
Nikolaus Fuchs
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Ernst Fuchs (1851-1930)
und die Weltgeltung der Wiener Ophthalmologischen Schule um 1900
Eine biografische Dokumentation mit Ergänzungen und Erläuterungen
- Title
- Ernst Fuchs (1851-1930)
- Subtitle
- und die Weltgeltung der Wiener Ophthalmologischen Schule um 1900
- Author
- Gabriela Schmidt-Wyklicky
- Publisher
- Ă–sterreichische Akademie der Wissenschaften
- Location
- Wien
- Date
- 2021
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-7001-8602-1
- Size
- 21.0 x 29.7 cm
- Pages
- 696
- Category
- Biographien
Table of contents
- Biografi sches Selbstzeugnis 19
- Herkunft und Ausbildung 41
- Professor an der Universität Lüttich/Liège 1881-1885 129
- Die Gründung der II. Universitäts-Augenklinik in Wien 1883 und die Berufung von Ernst Fuchs 1885 175
- Klinikaufbau, Lehr-und Forschungstätigkeit als Ordinarius an der Wiener Medizinischen Fakultät 1885 bis 1915 219
- Das Lehrbuch von 1889. 18 Aufl agen in deutscher Sprache bis 1945. Ăśbersetzungen und weltweite Verbreitung 263
- Die Beschreibung neuer anatomischer Strukturen und Krankheitsbilder durch Ernst Fuchs und ihre histologische Fundierung anhand seiner Präparatesammlung 295
- Die „Fuchs-Bibliothek“ 403
- Akademische Feiern, WĂĽrdigungen und Ehrungen zum 70. Geburtstag von Ernst Fuchs am 14. Juni 1921 415
- Ernst Fuchs als innovativer Ophthalmochirurg und Erfi nder neuer Instrumente 445
- Schwerpunkte seiner internationalen Lehrtätigkeit – Itinerarium academicum in Auswahl: USA, Japan, China 473
- Lebensausklang, Vermächtnis und Nachruhm 525
- Verzeichnis der gedruckten Arbeiten 541
- Helmut Wyklicky†: Ernst Fuchs und seine Zeit (bisher nicht publizierter Vortrag, Salzburg 1981) 565
- I Literaturverzeichnis 577
- II Chronologische Bibliografi e zu Ernst Fuchs 645
- III Verzeichnis der Abbildungen, Bildlegenden und Bildnachweis 653
- IV Personenregister 663