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Ernst Fuchs (1851-1930) - und die Weltgeltung der Wiener Ophthalmologischen Schule um 1900
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692. Herkunft und Ausbildung den sich auftürmenden Linsenäquator zurückhält. Die Iris wird dann reponirt, was gewöhnlich leicht gelingt. In einigen Fällen fand sie sich bei der ersten Abendvisite wieder vorgefallen und mußte nachträglich abgeschnitten werden. Die große Mehrzahl der Fälle heilt aber doch sehr schön ohne Colobom; Iritis und Iridocyclitis soll – trotz der starken Zerrung der Iris – nicht häufi ger eintreten als sonst. Im Ganzen fällt diese Operationsmethode so ziemlich mit der Wecker’schen zusammen, nur daß Wecker nach oben operirt. Landolt macht die Iridektomie mit dem Schmalmesser und benützt zum Abschneiden der vorgezogenen Iris die Pince-ciseaux statt der Scheren. Landolt hat einige hübsche Sachen in der Ausstellung 298: einen neuen, sehr einfachen Ophthalmometer; eine Modifi kation der Maxwell’schen Scheibe zur Bestimmung der Farbenblindheit etc. Sehr nett (und vielleicht auch für Ihre Klinik brauchbar) ist die Fixationspinzette, deren er sich bedient. Sie hat statt der Zähne einen Kautschuckbelag und hält doch nicht minder fest. Man vermeidet damit das Ausreißen der Bindehaut. Die Meyer’sche Klinik zeichnet sich durch große Ordnung, genaue Sehproben und Aufnahme der Gesichtsfelder aus, das Material ist nicht groß. Die Behandlungsweise Meyers ist analog der der meisten deutschen Ophthalmologen. Erwähnenswerth ist, daß er, wie auch Becker und viele Andere, dicke Bowman’schen [sic]299 Sonden (N 6 und noch dicker) nimmt, und behauptet, mit diesen die meisten Th ränensackblennorrhöen in 14 Tagen zu heilen. So wie die meisten französischen Ophthalmologen krümmt er die Sonden fast gar nicht und kömmt deßhalb schwer hinunter. Statt des Eserins zieht er stets das Pilocarpin in Anwendung. Die Vorzüge des letzteren sollen darin bestehen, daß es sich nicht zersetzt, die Bindehaut auch bei langem Gebrauche nicht irritirt und nicht die lästigen Kopfschmerzen nach sich zieht. Die Wirkung soll derjenigen des Eserin nicht nachstehen. Die eigentlich französischen Oculisten haben den größten Zulauf, vor Allem Galezowski, der keinen Tag weniger als 20 neue Patienten hat. Die Untersuchung derselben ist höchst oberfl ächlich; die Th erapie bei ihm sowie bei den anderen Franzosen höchst eigenthümlich: Bei jedem Catarrhe Blutegel, Atropin und Umschläge, so heiß sie ertragen werden. Später Lapislösung, die aber eingetropft wird. Senfteige und Schröpfköpfe bei jeder Iritis, Keratitis, Chorioiditis u. s. w. Er operirt die Cataracta in ähnlicher Weise wie Landolt, doch operirt er schlecht. Er drückt schon während des Schnittes so stark mit der Fixationspinzette, dass er oft Glaskörpervorfall bekommt. Ich habe bei ihm auch eine Abtragung des vorderen Bulbusabschnittes wegen Staphyloms gesehen.
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Ernst Fuchs (1851-1930) und die Weltgeltung der Wiener Ophthalmologischen Schule um 1900
Eine biografische Dokumentation mit Ergänzungen und Erläuterungen
Title
Ernst Fuchs (1851-1930)
Subtitle
und die Weltgeltung der Wiener Ophthalmologischen Schule um 1900
Author
Gabriela Schmidt-Wyklicky
Publisher
Ă–sterreichische Akademie der Wissenschaften
Location
Wien
Date
2021
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7001-8602-1
Size
21.0 x 29.7 cm
Pages
696
Category
Biographien

Table of contents

  1. Biografi sches Selbstzeugnis 19
  2. Herkunft und Ausbildung 41
  3. Professor an der Universität Lüttich/Liège 1881-1885 129
  4. Die Gründung der II. Universitäts-Augenklinik in Wien 1883 und die Berufung von Ernst Fuchs 1885 175
  5. Klinikaufbau, Lehr-und Forschungstätigkeit als Ordinarius an der Wiener Medizinischen Fakultät 1885 bis 1915 219
  6. Das Lehrbuch von 1889. 18 Aufl agen in deutscher Sprache bis 1945. Ăśbersetzungen und weltweite Verbreitung 263
  7. Die Beschreibung neuer anatomischer Strukturen und Krankheitsbilder durch Ernst Fuchs und ihre histologische Fundierung anhand seiner Präparatesammlung 295
  8. Die „Fuchs-Bibliothek“ 403
  9. Akademische Feiern, WĂĽrdigungen und Ehrungen zum 70. Geburtstag von Ernst Fuchs am 14. Juni 1921 415
  10. Ernst Fuchs als innovativer Ophthalmochirurg und Erfi nder neuer Instrumente 445
  11. Schwerpunkte seiner internationalen Lehrtätigkeit – Itinerarium academicum in Auswahl: USA, Japan, China 473
  12. Lebensausklang, Vermächtnis und Nachruhm 525
  13. Verzeichnis der gedruckten Arbeiten 541
  14. Helmut Wyklicky†: Ernst Fuchs und seine Zeit (bisher nicht publizierter Vortrag, Salzburg 1981) 565
  15. I Literaturverzeichnis 577
  16. II Chronologische Bibliografi e zu Ernst Fuchs 645
  17. III Verzeichnis der Abbildungen, Bildlegenden und Bildnachweis 653
  18. IV Personenregister 663
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