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Ernst Fuchs (1851-1930) - und die Weltgeltung der Wiener Ophthalmologischen Schule um 1900
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Gabriela Schmidt-Wyklicky, Ernst Fuchs (1851-1930)140 vollen geistigen und körperlichen Rüstigkeit uns allen erhalten bleiben mögen. Und mit allen Ihren Schülern theile ich die Hoff nung, daß Sie Ihre Klinik noch nicht so bald im Stiche lassen werden. Es ist für uns alle ein trauriger Gedanke, daß die Klinik in die Hände Stellwags kommen sollte, der, abgesehen von vielem Anderen, keineswegs ein guter Lehrer ist, der seine Schüler anzueifern versteht. Ich habe das Werk, welches Stellwag soeben herausgegeben hat 441, etwa bis zur Hälfte durchgelesen. Ich weiß nicht recht, welchen Zweck er eigentlich damit verfolgt. Soll das Buch wirklich wie der Titel besagt, eine Ergänzung zu seinem Lehrbuche sein? Dafür sind die meisten Capitel viel zu weitläufi g ausgeführt und überdieß nicht im Mindesten übersichtlich gehalten. Soll es aber nur eine Serie von Original-Arbeiten sein, dann sehe ich z. B. nicht ein, was das ganze entwicklungsgeschichtliche Capitel im Anfange darin soll. Dasselbe ist nur eine Zusammenstellung bereits bekannter Th atsachen, welche Stellwag nur aus verschiedenen Abhandlungen compilirt haben kann, da er sich selbst jetzt kaum mit Microscopie, am wenigsten mit Embryologie abgibt. Ich sehe, daß Stellwag in dem Capitel über Keratitis die Ansicht bekämpft, daß die Ker. interstit. od. parench. sehr häufi g hereditär-syphilitischen Ursprunges sei. Er beruft sich auf eine Zusammenstellung seines Assistenten Hampl 442, laut welcher unter 110 Fällen nur 4 mal Syphilis da gewesen sein soll (pag 49). Später aber sieht man, wie wenig dieser Zusammenstellung zu trauen ist. Auf Seite 57 fi ndet man nämlich, daß unter diesen 110 Fällen die verschiedensten Keratitiden zusammengeworfen sind. Überdieß scheint die Diagnose auf K. parench. nicht einmal immer mit Recht gestellt worden zu sein, da sich darunter – 2 Fälle über 50 Jahren fi nden! Je mehr Fälle von K. parench. ich sehe – sie sind hier relativ sehr häufi g – um so mehr komme ich zur Überzeugung, daß die große Mehrzahl derselben auf Syph. zurückgeführt werden muß. Es ist nur oft schwer, die hereditäre Syph. zu diagnostiziren und namentlich, sie von der Scrophulose zu unterscheiden, mit der sie so viel Ähnlichkeit hat. Das scheint eben Hampl nicht gethan zu haben. In dem Capitel über Bindehauterkrankungen hat Stellwag seinen Herpes endlich ganz mit dem Herpes zoster und selbst mit dem Herpes Horneri zusammengeworfen. Seine Beweisführung von der Erkrankung der Nerven bei Conj. lymph. basirt auf einem einzigen, dem von Iwanoff 443 untersuchten Falle 444. – Daß übrigens bei Conj. lymph. die Rundzellen, welche von dem Hornhautparenchyme aus unter das Epithel wandern, um dort das Knötchen zu bilden, dabei den Nerven folgen, nimmt mich nicht Wunder. Die um die Nerven herum bestehenden lymphatischen Räume stellen eben die einzigen physiologisch vorgebahnten Wege dar, welche quer durch die Hornhautlamellen
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Ernst Fuchs (1851-1930) und die Weltgeltung der Wiener Ophthalmologischen Schule um 1900
Eine biografische Dokumentation mit Ergänzungen und Erläuterungen
Title
Ernst Fuchs (1851-1930)
Subtitle
und die Weltgeltung der Wiener Ophthalmologischen Schule um 1900
Author
Gabriela Schmidt-Wyklicky
Publisher
Österreichische Akademie der Wissenschaften
Location
Wien
Date
2021
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7001-8602-1
Size
21.0 x 29.7 cm
Pages
696
Category
Biographien

Table of contents

  1. Biografi sches Selbstzeugnis 19
  2. Herkunft und Ausbildung 41
  3. Professor an der Universität Lüttich/Liège 1881-1885 129
  4. Die Gründung der II. Universitäts-Augenklinik in Wien 1883 und die Berufung von Ernst Fuchs 1885 175
  5. Klinikaufbau, Lehr-und Forschungstätigkeit als Ordinarius an der Wiener Medizinischen Fakultät 1885 bis 1915 219
  6. Das Lehrbuch von 1889. 18 Aufl agen in deutscher Sprache bis 1945. Übersetzungen und weltweite Verbreitung 263
  7. Die Beschreibung neuer anatomischer Strukturen und Krankheitsbilder durch Ernst Fuchs und ihre histologische Fundierung anhand seiner Präparatesammlung 295
  8. Die „Fuchs-Bibliothek“ 403
  9. Akademische Feiern, Würdigungen und Ehrungen zum 70. Geburtstag von Ernst Fuchs am 14. Juni 1921 415
  10. Ernst Fuchs als innovativer Ophthalmochirurg und Erfi nder neuer Instrumente 445
  11. Schwerpunkte seiner internationalen Lehrtätigkeit – Itinerarium academicum in Auswahl: USA, Japan, China 473
  12. Lebensausklang, Vermächtnis und Nachruhm 525
  13. Verzeichnis der gedruckten Arbeiten 541
  14. Helmut Wyklicky†: Ernst Fuchs und seine Zeit (bisher nicht publizierter Vortrag, Salzburg 1981) 565
  15. I Literaturverzeichnis 577
  16. II Chronologische Bibliografi e zu Ernst Fuchs 645
  17. III Verzeichnis der Abbildungen, Bildlegenden und Bildnachweis 653
  18. IV Personenregister 663
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