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1513.
Professor an der Universität Lüttich/Liège 1881-1885
ausgewässert, dann für raffi niren in Glycerinlösungen von
10%, 25% u. 50% gethan. In jeder dieser Lösungen bleibt
es einen Tag oder auch länger. Präparate aus Müllerscher
FlĂĽssigkeit 480 mĂĽssen erst von ihrer gelben Farbe befreit
werden, bevor sie in Glycerin kommen. Die Entfärbung
geschieht durch längeres Verweilen in einer 5% Lösung
von Chloralhydrat, welche jeden zweiten oder dritten
Tag erneuert wird. Aus der 50% Glycerinlösung wird
das Präparat in die Gelatine eingebettet. Zur Bereitung
derselben löst man 1 Th eil farblosen Leimes (in Wien heißt
derselbe, wenn ich nicht irre, Kölner Leim; er wird von
den Vergoldern gebraucht) in 6 Th eilen heiĂźen Wassers
auf. Nach der vollständigen Aufl ösung fügt man 6 Th eile
Glycerin und ein wenig Carbollösung hinzu und fi ltrirt die
noch heiße Lösung, welche beim Erkalten zur Gelatine erstarrt.
Zum Einbetten des Präparates wird die Gelatine durch Erwärmen fl üssig
gemacht und in eine Glasdose gegossen – dann legt man das Präparat hinein
(welches aus der 50% Glycerinlösung kommt) und hält es mittelst einer Nadel
gegen den Boden des Glasgefäßes angedrückt, bis es durch Erstarren der Gelatine
fi xirt ist. Wenn es sich um ein halbirtes Auge handelt, so legt man dasselbe zuerst
mit der Concavität nach oben in die Gelatine, welche alle Räume des Augapfels
erfüllt, und dreht dann das Auge um, damit die Schnittfl äche an den Boden der
Dose zu liegen kommt. Bei diesem Umdrehen ist darauf zu achten, dass sich keine
Luftblasen im Auge verfangen.
Priestley behauptet, daß derartige Präparate noch nach Jahren sich
vollkommen gut zur mikroskopischen Untersuchung eignen. Zu diesem Zwecke
braucht man nur durch Erwärmen die Gelatine zu verfl üssigen; dasselbe kann
man thun, wenn die Einbettung nicht gut gelungen ist.
Mit ehrerbietigen GrĂĽĂźen,
Ihr dankbar ergebener
E. Fuchs“ 481
Im Herbst 1884 wurde Fuchs an der Universität Lüttich zum Ordinarius
bestellt.482 Zu diesem hohen Anlass wurde ihm entsprechend den dortigen
akademischen Gepfl ogenheiten von seinen Studenten und Freunden eine im
Februar 1885 von dem bekannten Lithographen Florimond van Loo (1823-
1901) angefertigte Portraitlithografi e gestiftet.483 (Abb. 32) Abb. 32.
Ernst Fuchs als
Ordinarius an
der Universität
LĂĽĆ«
ch 1885
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Ernst Fuchs (1851-1930)
und die Weltgeltung der Wiener Ophthalmologischen Schule um 1900
Eine biografische Dokumentation mit Ergänzungen und Erläuterungen
- Title
- Ernst Fuchs (1851-1930)
- Subtitle
- und die Weltgeltung der Wiener Ophthalmologischen Schule um 1900
- Author
- Gabriela Schmidt-Wyklicky
- Publisher
- Ă–sterreichische Akademie der Wissenschaften
- Location
- Wien
- Date
- 2021
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-7001-8602-1
- Size
- 21.0 x 29.7 cm
- Pages
- 696
- Category
- Biographien
Table of contents
- Biografi sches Selbstzeugnis 19
- Herkunft und Ausbildung 41
- Professor an der Universität Lüttich/Liège 1881-1885 129
- Die Gründung der II. Universitäts-Augenklinik in Wien 1883 und die Berufung von Ernst Fuchs 1885 175
- Klinikaufbau, Lehr-und Forschungstätigkeit als Ordinarius an der Wiener Medizinischen Fakultät 1885 bis 1915 219
- Das Lehrbuch von 1889. 18 Aufl agen in deutscher Sprache bis 1945. Ăśbersetzungen und weltweite Verbreitung 263
- Die Beschreibung neuer anatomischer Strukturen und Krankheitsbilder durch Ernst Fuchs und ihre histologische Fundierung anhand seiner Präparatesammlung 295
- Die „Fuchs-Bibliothek“ 403
- Akademische Feiern, WĂĽrdigungen und Ehrungen zum 70. Geburtstag von Ernst Fuchs am 14. Juni 1921 415
- Ernst Fuchs als innovativer Ophthalmochirurg und Erfi nder neuer Instrumente 445
- Schwerpunkte seiner internationalen Lehrtätigkeit – Itinerarium academicum in Auswahl: USA, Japan, China 473
- Lebensausklang, Vermächtnis und Nachruhm 525
- Verzeichnis der gedruckten Arbeiten 541
- Helmut Wyklicky†: Ernst Fuchs und seine Zeit (bisher nicht publizierter Vortrag, Salzburg 1981) 565
- I Literaturverzeichnis 577
- II Chronologische Bibliografi e zu Ernst Fuchs 645
- III Verzeichnis der Abbildungen, Bildlegenden und Bildnachweis 653
- IV Personenregister 663