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Ernst Fuchs (1851-1930) - und die Weltgeltung der Wiener Ophthalmologischen Schule um 1900
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Gabriela Schmidt-Wyklicky, Ernst Fuchs (1851-1930)316 Individuums. Je tiefer die Narbe in die Hornhaut hineingreift, desto weniger hellt sie sich auf; perforirende Hornhautnarben bleiben für immer undurchsichtig, selbst wenn sie noch so klein sind. (Ein schönes Beispiel geben die Stichcanäle, welche die Discissionsnadel setzt, die durch das ganze Leben als graue Punkte in der Hornhaut sichtbar bleiben.) Das Alter des Individuums beeinfl usst die Aufhellung insofern, als diese um so weiter geht, je jünger der Kranke ist. Aus diesem Grunde hellen die Narben nach Blennorrhoea neonatorum oft in wunderbarer Weise auf.“ 980 Da sich Fuchs über die rein morphologische Beschreibung von ihm auf- gefundener pathologischer Veränderungen hinaus immer in besonderer Weise für deren Entstehungsmechanismus interessierte, setzte er seine Forschungen dazu in den darauff olgenden Jahren stets fort und widmete die- ser Fragestellung 1893 eine ausführliche Originalarbeit.981 „Wie ist es also zu erklären, dass inmitten des trüben Narbengewebes helle Stellen in Streifenform auftreten, welche eine ganz bestimmte Anordnung zeigen? Wir fi nden Streifen von derselben Anordnung bei frischer Keratitis, nur dass hier die Streifen als grau getrübte Linien von dem durchsichtigen, oder doch weniger trüben Grunde sich abheben. Am längsten bekannt sind die strichförmigen Trübungen nach der Extraktion der Katarakt, in welchen Fällen parallele trübe Streifen von der Wunde aus in die durchsichtige Hornhaut gehen. […] viel häufi ger fi nden sich die parallelen Streifen bei den nicht-eitrigen Hornhautgeschwüren, also vor allem bei der Keratitis parenchymatosa und Keratitis profunda (centrales parenchymatöses Hornhautgeschwür). Die trüben Streifen bei Keratitis zeigen so genau dieselbe Anordnung, wie die hellen Streifen in alten Narben, dass es keinem Zweifel unterliegt, dass beide auf dieselbe anatomische Grundlage zurückzuführen sind. In Bezug auf die hellen Streifen in der Narbe fehlen noch die anatomischen Befunde.“ 982 […] „Da die hellen Linien in den alten Narben dieselben Eigenthümlichkeiten der Anordnung zeigen, wie die grauen Streifen der Keratitis, so muss man sich fragen, ob auch sie mit den Hornhautröhrchen in Verbindung gebracht werden können. Darf man sich vorstellen, dass diese mit der Zeit aus der gesunden Hornhaut in die Narbe sich fortsetzen und dass dann die Aufhellung der Narbe ihnen folge? Zur Beantwortung dieser Frage ist es vor allem notwendig, die histologische Beschaff enheit der Hornhautnarben und deren Beziehungen zum angrenzenden gesunden Hornhautgewebe zu kennen.“ 983
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Ernst Fuchs (1851-1930) und die Weltgeltung der Wiener Ophthalmologischen Schule um 1900
Eine biografische Dokumentation mit Ergänzungen und Erläuterungen
Title
Ernst Fuchs (1851-1930)
Subtitle
und die Weltgeltung der Wiener Ophthalmologischen Schule um 1900
Author
Gabriela Schmidt-Wyklicky
Publisher
Ă–sterreichische Akademie der Wissenschaften
Location
Wien
Date
2021
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7001-8602-1
Size
21.0 x 29.7 cm
Pages
696
Category
Biographien

Table of contents

  1. Biografi sches Selbstzeugnis 19
  2. Herkunft und Ausbildung 41
  3. Professor an der Universität Lüttich/Liège 1881-1885 129
  4. Die Gründung der II. Universitäts-Augenklinik in Wien 1883 und die Berufung von Ernst Fuchs 1885 175
  5. Klinikaufbau, Lehr-und Forschungstätigkeit als Ordinarius an der Wiener Medizinischen Fakultät 1885 bis 1915 219
  6. Das Lehrbuch von 1889. 18 Aufl agen in deutscher Sprache bis 1945. Ăśbersetzungen und weltweite Verbreitung 263
  7. Die Beschreibung neuer anatomischer Strukturen und Krankheitsbilder durch Ernst Fuchs und ihre histologische Fundierung anhand seiner Präparatesammlung 295
  8. Die „Fuchs-Bibliothek“ 403
  9. Akademische Feiern, WĂĽrdigungen und Ehrungen zum 70. Geburtstag von Ernst Fuchs am 14. Juni 1921 415
  10. Ernst Fuchs als innovativer Ophthalmochirurg und Erfi nder neuer Instrumente 445
  11. Schwerpunkte seiner internationalen Lehrtätigkeit – Itinerarium academicum in Auswahl: USA, Japan, China 473
  12. Lebensausklang, Vermächtnis und Nachruhm 525
  13. Verzeichnis der gedruckten Arbeiten 541
  14. Helmut Wyklicky†: Ernst Fuchs und seine Zeit (bisher nicht publizierter Vortrag, Salzburg 1981) 565
  15. I Literaturverzeichnis 577
  16. II Chronologische Bibliografi e zu Ernst Fuchs 645
  17. III Verzeichnis der Abbildungen, Bildlegenden und Bildnachweis 653
  18. IV Personenregister 663
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