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Tagebuch 1923
veröffentlichten Erinnerungen (Beaumont/Rode-Breymann 1997, 501, 587 ; Tietze-Conrat
unveröff./a, 35, 58 ; Krapf-Weiler 2007c, 283, 284).
33 Karl Russ, Abschied der drei Brüder Muhrauer, um 1830 ?
Helsingfors – Helsinki.
„Sie ist die Jüngste“
– ETC, selbst die Jüngste von drei Schwestern, hatte zu ihrer Jüngsten
ein besonders inniges Verhältnis. Geboren in den späten Kriegsjahren, gab die Gesundheit
Vronis oft Anlass zur Besorgnis. Veronika Tietze starb schließlich im Alter von nur neun
Jahren, im Juni 1927, an Gehirnhautentzündung. Das Gedicht erschien 1926 in ETCs Ge-
dichtband „Abschied“ (TB 1926, 27.3.).
34 Kritikerin von Lilly Steiners Porträtkunst war neben Katherina Zirner vermutlich die Ma-
lerin und Grafikerin Maria Fischer.
Christian Dietrich Grabbe (1801–1836), Napoleon oder Die hundert Tage, Drama, 1831 ;
Hannibal, Tragödie, 1935. Grabbe gilt als Wegbereiter des Realismus auf der Bühne.
Anton Reichel, Kustos der Graphischen Sammlung Albertina und während der Zeit des
Nationalsozialismus Direktor des Hauses. In späteren Jahren trat Reichel zusehends auch
als Komponist von Liedern und Sonaten an die Öffentlichkeit.
35 Vor allem die Verhandlungen mit Ungarn zogen sich bis zum Abschluss eines Überein-
kommens im Jahr 1932 hin. Laut § 208 des Vertrags von St. Germain standen den Nach-
folgestaaten der Habsburgermonarchie nur jene Güter zu, die auf ihren jeweiligen Gebieten
gelegen waren. „Wenn sich Österreich trotzdem mit den ungarischen Forderungen beschäf-
tigen wird, so kann dies nur auf Grund einer der im Artikel 196 des Friedensvertrages
von St-Germain vorgesehenen freien Vereinbarung geschehen, die Gegenstände, die zum
kulturellen Erbe einer der Sukzessionsnationen gehören, in ihre geistige Heimat zurück-
bringen sollen. Dann wird aber Österreich nicht der gebende Teil sein, sondern Gegenfor-
derungen zu stellen haben“, so der ministerielle Unterhändler HT in den Erläuterungen
seiner Aufgaben in der Zeitschrift „Kunstchronik und Kunstmarkt“ (Tietze 1919/1920).
„Wenn die Ungarn immer wieder versuchten, ihre finanziellen Ansprüche an Österreich
mit den kulturellen zu verbinden, so ist in dieser Phase in Österreich anstatt des Bundes-
kanzleramts und des […] Unterrichtsministeriums das Finanzministerium in der Führung
der Verhandlungen immer mehr in den Vordergrund getreten ; Fiskalisten waren aber […]
niemals Freunde der kulturgeschichtlichen Sammlungen und zeigten stets Neigung, unver-
meidliche Zahlungen durch rücksichtslose Preisgabe ideeller Werte zu vertreten.“ (Lhotsky
1974, 202–203.)
Zum Thema Ungarn siehe auch TB 1923, 28.10., 1.11.; TB 1924, 19.3., 21.3.
36 Campbell Dodgson war von 1912–1932 Leiter der Abteilung „Prints and Drawings“ im
British Museum (Campbell Dodgson, Dictionary for Art Historians). Trotz Verhinderung
kann der geplante „Logierbesuch“ bei Dodgson als ein gutes Beispiel für die Gegenseitig-
keit jener häuslichen Kontakte angesehen werden. Zu Dodgson siehe TB 1937/2, 28.5.
Erica Tietze-Conrat
Tagebücher, Volume I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
Entnommena aus FWF-E-Book-Library
- Title
- Erica Tietze-Conrat
- Subtitle
- Tagebücher
- Volume
- I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
- Editor
- Alexandra Caruso
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2015
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79545-2
- Size
- 17.0 x 24.0 cm
- Pages
- 458
- Category
- Biographien