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Tagebuch 1923
Zubrot für den Tietze’schen Haushalt. Beide stellten ihre volksbildnerischen Vortrags-
reihen mit der Stabilisierung des Kleriko-Faschismus ein (HT 1933/34, ETC 1934/35)
(Österreichisches Volkshochschularchiv).
Der wohlhabende burgenländische Weingroßhändler Sándor Wolf begann um 1900 mit
dem Aufbau einer privaten Kunstsammlung (archäologische Objekte, Kunst und Kunst-
handwerk sowie Judaika), die er der Öffentlichkeit mittels eines eigenen Museums zu-
gänglich machte. 1938 floh Wolf nach Palästina. Wolf gehörte auch dem Urania-Verein
an. Der Junggeselle hatte sechs Schwestern, von denen zu diesem Zeitpunkt noch fünf am
Leben waren.
„Unsre in Paris gekauften Zeichnungen“ – in jenen Jahren der republikanischen Um-
gestaltung der Museen empfanden engagierte Kunsthistoriker und Kunstkenner es als
staatsbürgerliche Selbstverständlichkeit, qualitätsvolle Werke für staatliche, aber auch pri-
vate Sammlungen ausfindig zu machen und deren Erwerb anzuregen.
Dr. Robert Friedmann, Wien 1, Maximilianstraße
– heute Mahlerstraße (Gaugusch 2011,
778).
Abbildungen zweier Zeichnungen Ehrlichs von der jungen Tänzerin Niddy Impekoven in
Tietze-Conrat 1925a, 82, 83.
114 Zum Hutterstrasserhaus in der Kahlenberger Straße konnte nichts herausgefunden wer-
den. Carl Hutterstrasser (1863–1942), Komponist und Inhaber der Bösendorfer Klavier-
fabrik, gehörte in ETCs Jugend zum musikalischen Bekanntenkreis der Eltern.
115 Auch mit dem Verleih von Kokoschkas Doppelporträt waren Tietzes sehr zurückhaltend.
1938 konnte es, so wie andere Kunstwerke aus der Sammlung Tietze, vermutlich dank
der Hilfe von Frederick Hartt aus Österreich herausgeschmuggelt werden (siehe dazu TB
1938/1, 16.4.). In finanzieller Not boten Tietzes das Gemälde schließlich 1939 über Ver-
mittlung des ebenfalls emigrierten Kunsthändlers Hugo Feigl (1889–1961) dem Direktor
des Museum of Modern Art in New York, Alfred H. Barr (1902–1981), an. Der Ankauf
konnte über Mrs. John D. Rockefeller jr. finanziert werden (Vgl. dazu Natter 2002, 74 ;
zum Doppelporträt siehe TB 1924, 23.6.).
116 Gemeint ist Elek Petrovics, Direktor des Museums der Schönen Künste in Budapest
und somit unmittelbarer Gegenspieler der österreichischen Vertreter bei der Verteilung
des habsburgischen Kunstnachlasses. Zu den Verhandlungen mit Ungarn siehe TB 1923,
20.7., 28.10.; TB 1924, 19.3., 21.3.
Renaissancebühne (1920) in Wien 7, Neubaugasse 38 – ehemalige Volksbühne (1912),
heute Theater der Jugend.
Von 1918–1923 lebte Kaschnitz als Verlagslektor in München, anschließend übersiedelte
er nach Rom.
117 Elisabeth Bergner heiratete den Regisseur Paul Czinner erst nach ihrer Emigration aus
Deutschland 1933 in London.
Erica Tietze-Conrat
Tagebücher, Volume I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
Entnommena aus FWF-E-Book-Library
- Title
- Erica Tietze-Conrat
- Subtitle
- Tagebücher
- Volume
- I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
- Editor
- Alexandra Caruso
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2015
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79545-2
- Size
- 17.0 x 24.0 cm
- Pages
- 458
- Category
- Biographien