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Tagebuch 1923
122 Pedro Calderón de la Barca, Über allen Zauber die Liebe (El mayor encanto amor), Ko-
mödie, 1635.
123 Tante Anna – Anna Peters (siehe Bd. III, Familienstammbaum, S. 12).
Der Ehe von Hertha und Felix Tietze entstammten zwei Kinder (Margarethe, geb. 1919,
und Hans Roderick, geb. 1921).
Ludwig van Beethoven, Fidelio, Oper, op. 72, Uraufführung 1805, Helene Wildbrunn als
Leonore.
124 Die Ausstellung mit Skulpturen Georg Kolbes wurde vom 7.11.–3.12.1923 im Ausstel-
lungsraum der Stadt Wien, dem „Theseus-Tempel“ im Volksgarten, abgehalten und war
eine Gemeinschaftsveranstaltung der GFMK mit der Kunsthandlung Nebehay. Das Vor-
wort zum Katalog hatte der Direktor der Österreichischen Galerie, Franz Martin Haber-
ditzl, verfasst, der dem Vorstand der GFMK angehörte.
Mit „Ausschuss“ ist der Vorstand der GFMK gemeint, dem bei der Gründung neben Ha-
berditzl unter anderem angehörten : Lea Bondi (Galerie Würthle), Emil Frankl (Rechts-
anwalt, Mäzen), Wilhelm „Wolko“ Gartenberg (Kunstsammler), Fannina Halle (Kunst-
historikerin, Kulturanthropologin), Kurt Rathe (Kunsthistoriker), Felix Steinitz (Bankier,
Kunstsammler), Alfred Stix (Leiter der Graphischen Sammlung Albertina) und als Spi-
ritus Rector Hans Tietze. Später kamen dann außerdem Ernst Buschbeck (Kunsthisto-
riker) und Hugo Steiner (Unternehmer) zum Vorstand dazu. Die erwähnten Fotos sind
bedauerlicherweise nicht erhalten.
125 Ernst Kreneks Vater war ein aus Böhmen stammender Beamter des k. k. Kriegsministeri-
ums in Wien (Krenek 2004, 606).
In seiner Autobiografie äußerte sich Krenek in ähnlichen Kategorien zu seiner jugendli-
chen Geliebten und deren Mutter Alma : „Es mag sein, daß das jüdische Blut, das Anna
von ihrem Vater geerbt hatte
– ihre Mutter war so ‚arisch‘ wie nur möglich
– die vorzeitige
Reife bewirkt hatte, die bei Orientalen gewöhnlich zu dem zu finden ist.“ (Krenek 1998,
393.)
Weiter heißt es in Kreneks Erinnerungen : „Als wir beschlossen hatten, unsere Liebe ganz
auszukosten, waren nicht die geringsten Heiratsabsichten im Spiel. Zu jener Zeit war es
durchaus üblich, daß ein Liebespaar in einer Wohnung oder in anderen geeigneten Ver-
hältnissen zusammenlebte, ohne die traditionellen Zeremonien, die als eine Art überholte
Bürokratie betrachtet wurden.“ (Ebd., 397.)
Krenek wiederum äußerte sich über die finanziellen Hintergründe im Haushalt Mahler-
Werfel folgendermaßen : „Ich habe nie richtig gewußt, woher das Geld kam, um diesen
aufwendigen Haushalt zu führen. Man sagte, daß Mahler einen Teil seiner New Yorker
Einnahmen in Amerika gelassen hatte, wo sie während des Krieges treuhändisch verwaltet
wurden (glücklicherweise, wie Alma sagte, sonst wären sie vergeudet worden), und daß
Alma von diesem Geld lebte, seit es ihr nach dem Krieg zurückerstattet worden war.“
(Ebd., 414.)
Bernadette Reinhold vom Oskar Kokoschka-Zentrum der Universität für angewandte
Erica Tietze-Conrat
Tagebücher, Volume I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
Entnommena aus FWF-E-Book-Library
- Title
- Erica Tietze-Conrat
- Subtitle
- Tagebücher
- Volume
- I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
- Editor
- Alexandra Caruso
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2015
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79545-2
- Size
- 17.0 x 24.0 cm
- Pages
- 458
- Category
- Biographien