Page - 177 - in Erica Tietze-Conrat - Tagebücher, Volume I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
Image of the Page - 177 -
Text of the Page - 177 -
177
Tagebuch 1923
ab 1925 Regisseur am Dt. Volkstheater in Wien ; 1924 Regisseur von Kulturveranstal-
tungen der RH [Roten Hilfe, Anm. der Hrsg.] in Wien ; Febr. 1926 KPÖ“ (Hans Rudolph
Rodenberg, Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur). Der „Förderkreis Erin-
nerungsstätte der deutschen Arbeiterbewegung Berlin-Friedrichsfelde“ führt zu Roden-
berg auf der Website des Zentralfriedhofs Friedrichsfelde außerdem an : „1932–48 in der
UdSSR. Seit 1948 SED-Mitglied, seit 1954 ZK-Mitglied, stellvertretender Minister für
Kultur der DDR 1960–63.“ (Hans Rodenberg, Zentralfriedhof Friedrichsfelde.)
131 Die Debatte über die Nutzung des Films im Rahmen der Volksbildung bzw. dessen Ad-
aptierung für Schulen führte zu einer „Internationalen Kinoreformtagung“ im Mai 1924
in Wien.
Bei Hans Richter und Dr. Richter, der nicht weiter eruiert werden konnte, scheint es sich
um eine zufällige Namensgleichheit zu handeln.
132 Helene Funke hat Ninon Dolbin, die spätere Lebensgefährtin Hermann Hesses, mehr-
mals porträtiert. Auch sonst erwarb Ninon Dolbin-Hesse einige Bilder Helene Funkes.
Bis 1921 war Ninon Dolbin mit dem Karikaturisten Benjamin Fred Dolbin verheiratet
gewesen (Kleine 1982).
Ernst Buschbeck, Kunstreferent des „Neuen Wiener Tagblatts“, beteiligte sich, nachdem
er kurz zuvor aus dem Ministerium ausgeschieden war, an der von HT mit seiner Flug-
schrift „Die Zukunft der Wiener Museen“ losgetretenen Kampagne gegen die Stagnation
der Museumsreform.
133 Krapfenwaldl – ein hügeliges Waldgebiet in Döbling.
134 Am 12. November wurde der Jahrestag der Ausrufung der Republik im Jahr 1919 began-
gen.
„Die Fackel“, Herausgeber : Karl Kraus, vermutlich handelte es sich um Nr. 632–639, Ok-
tober 1923, XXV. Jahr.
Karl Kraus’ „Wolkenkuckucksheim“ (nach Aristophanes’ „Die Vögel“ ; Wien-Leipzig
1923).
Die Lektüre von Kraus’ Zeitschrift „Die Fackel“ und seinem kurz zuvor erschienen Vers-
spiel „Wolkenkuckucksheim“ erfüllte ETC mit – fast möchte man meinen : demonstrier-
ter
– Langeweile. Aus ihren Erinnerungen wissen wir, dass sie als junges Mädchen durchaus
Interesse am Werk des großen Satirikers gezeigt hatte (Tietze-Conrat unveröff./a, 69–70).
Es war wohl mehr als ein Ereignis gewesen, das ETC über die Jahre von Kraus hat ab-
rücken lassen. Erwähnt sei in diesem Zusammenhang nur dessen apodiktische Haltung
gegenüber jungen expressionistischen Literaten wie Albert Ehrenstein und Hugo „Sonka“
Sonnenschein (1889–1953) oder sein Eintreten für den Verkauf von staatlich geworde-
nen Kunstschätzen in der Nachkriegszeit. „Die Methode, mit der Kraus sich streitbar in
Debatten einließ, ist eigentlich immer die gleiche : Sie ist charakterisiert durch Nichtein-
gehen auf den Inhalt der Argumentation des Gegners und Flucht in ein eigenes Bezugs-
system, das zumeist ästhetisch legitimiert wird“, bezeichnet Gauß diese sicherlich auch
ETC nicht immer sympathische Kraus’sche Taktik (Gauß 1989, 43–59, 48).
Erica Tietze-Conrat
Tagebücher, Volume I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
Entnommena aus FWF-E-Book-Library
- Title
- Erica Tietze-Conrat
- Subtitle
- Tagebücher
- Volume
- I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
- Editor
- Alexandra Caruso
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2015
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79545-2
- Size
- 17.0 x 24.0 cm
- Pages
- 458
- Category
- Biographien