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Tagebuch 1924
Gelacht
–
Weil’s gar
So plötzlich war
–
Und ich vorher auch nicht ein bißchen
–
–
Das heißt
–
Natürlich
–
Hatt ich
–
Grad
–
An dich
–
Gedacht
…
4. Sept[ember]
Heut hab ich meinen Paß erledigt ; dazwischen im Beserlpark* hinter der Börse ein
Gedicht gemacht.
Wir treten aus der Tür
–
Und du
Sperrst zu
…
Gleich vor dem Haus
Greift uns die Straße
–
Lärm und Licht
–
Und schleift uns fort
…
Und war so still bei dir
…
Vielleicht
Weht noch der Vorhang an dem Fenster
–
Es steht das Glas noch dort,
Vielleicht
– beim Bett
–
Die Lampe ist vielleicht noch warm
–
Der Duft, den ich so liebe,
Starb noch nicht
–
Im Spiegel träumt
Vielleicht
noch ein Gesicht
…
Am Nachmittag kamen meine Blaudrucke, die grauslich ausschauen u. mich schon
gar nicht begeistern. Aber ich muß jetzt anfangen. Stefferl u. Frau Neher sprachen
kurz vor, Floch holte mich zum Spazieren gehen ab. Anderl hat sein erstes Blumen- u.
* kleiner Park
Erica Tietze-Conrat
Tagebücher, Volume I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
Entnommena aus FWF-E-Book-Library
- Title
- Erica Tietze-Conrat
- Subtitle
- Tagebücher
- Volume
- I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
- Editor
- Alexandra Caruso
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2015
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79545-2
- Size
- 17.0 x 24.0 cm
- Pages
- 458
- Category
- Biographien