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Tagebuch 1924
(Leipzig). HT war gemeinsam mit Kirstein und Curt Glaser (TB 1938/2) Herausgeber der
Zeitschrift „Kunstchronik und Kunstmarkt“.
Otto Stoessl, Sonnenmelodie, Roman, Stuttgart 1923 ; Neuauflage : Graz-Wien-Köln 1977.
Stoff des Romans war das Leben des Zwölftonkomponisten Josef Matthias Hauer. Hauer
habe auf ihn bereits früh, um 1910/11, „den Eindruck eines bedeutenden Menschen“ ge-
macht (Weibel 1976d, 157). „Hauer’s personal manner and unconventional philosophy,
particularly as it concerned music, also appealed to several writers of the day, for, in several
instances, Hauer was employed as the model for a character in a novel. Authors who made
use of Hauer in this fashion include Otto Stoessl (Sonnenmelodie), Hermann Hesse (Das
Glasperlenspiel) and Franz Werfel (Verdi : Roman der Oper).“ (Gustafson 1979, 21.) ETC
hing der damals verbreiteten Auffassung an, Stoessls literarisches Schaffen sei antiquiert
(TB 1923, 7.7). Zum Roman „Sonnenmelodie“ siehe auch TB 1924, 5.2.
Leo Frobenius, Atlantis, Volksmärchen und Volksdichtungen aus Afrika, 12 Bde. Vermut-
lich las ETC Band 2 der Serie : Volksmärchen der Kabylen, „Das Ungeheuerliche“, Jena
1922.
20 Gemeint ist der Kunsthistoriker und ao. Professor an der Universität Wien Max Eisler.
Eisler galt als Spezialist für altholländische und neue europäische Kunstgeschichte. Neben
fachlichen Reibungspunkten könnte es auch weltanschauliche bzw. religiöse Diskrepanzen
gegeben haben. Max Eisler gehörte der aschkenasischen orthodox-jüdischen Gruppierung
„Agudas Jisroel“ an. Aus privater Korrespondenz wird ersichtlich, dass Eislers Tod im Jahr
1937 ETC besonders nahe ging (siehe Schreiben ETC an Andreas Tietze, 7.12.1937, Pri-
vatarchiv Filiz Tietze).
21 Die Familien Kurth und Dvořák wohnten in der Schwarzspanierstraße 7 im 9. Wiener
Gemeindebezirk.
„Gertrud Kurth graduated in 1931 with a Ph. D. degree at the University of Vienna, majo-
ring in anthropology.“ (Leo Baeck Institute, Guide to the Papers of Gertrud Kurth [1904–
1999], 1888–1996.)
22 Generationen von Kunsthistorikern hatten an der Wiener Universität bei dem vor allem
im Ausland hochgeschätzten Professor für Klassische Archäologie Emanuel Löwy studiert.
Neben HT waren u. a. Ernst Kris und Ernst Gombrich Studenten Löwys gewesen. „Wäh-
rend Leben und Werk Emanuel Löwys im deutschsprachigen Raum – bis auf wenige Aus-
nahmen
– bald nach seinem Tod vergessen wurden, blieb es in Italien und vor allem in Rom
bis heute lebendig.“ (Brein 1998, 34.)
Albert Hübl, damals Direktor des Schottengymnasiums der Benediktiner in Wien, war
bereits HTs Geschichtslehrer gewesen. HT hatte das Schottengymnasium als einer von
wenigen evangelischen Schülern besucht. „Ins Schottengymnasium wurden immer nur
höchstens 19 Akatholiken [sic !] derselben Konfession, also höchstens 19 Protestanten und
19 Juden aufgenommen.“ (Brief vom 19.10.1954, Felix Tietze, Plymouth, England, an ETC,
New York, Privatarchiv Kristin Matschiner, Wien.)
23 Der von der GFMK veranstaltete Vortrag Anton Hanaks fand im Österreichischen Mu-
Erica Tietze-Conrat
Tagebücher, Volume I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
Entnommena aus FWF-E-Book-Library
- Title
- Erica Tietze-Conrat
- Subtitle
- Tagebücher
- Volume
- I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
- Editor
- Alexandra Caruso
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2015
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79545-2
- Size
- 17.0 x 24.0 cm
- Pages
- 458
- Category
- Biographien