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Erica Tietze-Conrat - Tagebücher, Volume I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
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282 Tagebuch 1924 Felix Albrecht Harta zeigte gleichzeitig im Künstlerhaus Porträts, Ölgemälde und Grafiken (11.3.–8.4.1924). Veranstalter des Joachim-Ringelnatz-Abends war wahrscheinlich die GFMK. Ernst Toller, Der deutsche Hinkemann, Tragödie, 1923 ; Wiener Inszenierung : 1924, Re- nato Mordo, Raimund Theater. 51 Genauere Angaben zur Ausstellung impressionistischer Maler bei Würthle konnten nicht eruiert werden. In der Wohnung der Kunsthistorikerin Fannina Halle fand eine Sitzung der GFMK zur Vorbereitung der „Internationalen Ausstellung neuer Theatertechnik“ statt. Oskar Strnad sollte bei der Ausstellung im Herbst sein Modell eines Ringtheaters präsentieren, „ein in maßvoll historisierender Bauweise konzipiertes Rundtheater“ (Lesák 1988, 103). Halle, die Paul Westheim nahestand, veröffentlichte immer wieder in den von Westheim herausgege- benen Zeitschriften (Vgl. dazu Caruso 2008, 113–116 ; Windhöfel 1995, 240, 286). Der Verleger und Kunstkritiker Paul Westheim war in jenen Jahren in teils recht heftige Auseinandersetzungen um einzelne Künstler und Werke verstrickt (siehe dazu u. a. Werkner 1997 ; Windhöfel 1995, 87–114). Worauf sich das „unstimmige Gespräch“ bezogen haben mag, ist nicht bekannt, jedoch hatte sich HT bereits 1919 kollegial-kritisch zu Westheim geäußert. Westheim habe „keine allgemeinen Grundsätze, kein festes Verhältnis zu dem großen Problem“, mit dem er sich gerade befasse, daher urteile er stets aus seinem „per- sönlichen Geschmack heraus“, dem dann doch wieder „die untrügliche Sicherheit“ abgehe (Tietze 1919a, 154). 52 Der „Kulturbund“ wurde 1922 auf Initiative des österreichischen Aristokraten Karl Anton Rohan (1898–1975) gegründet. „Rohan […] stellte seine weitläufigen gesellschaftlichen Beziehungen und publizistischen Aktivitäten nacheinander folgenden Personen und Ins- titutionen zur Verfügung : den antimarxistischen Parteien des Sudetendeutschtums, dem deutschen Auswärtigen Amt, dem nationalen Flügel der Heimwehrbewegung, Seipel, Dollfuß, der NSDAP und schließlich den Landesleitern der illegalen österreichischen Par- tei. […] Die Statuten [des Kulturbunds, Anm. d. Hg.] gaben als Vereinszweck an : ‚1. Das geistige Leben zusammenzufassen, schöpferische und strebende Menschen zur Anregung eines jeden zusammenzuführen. 2. Seinen Mitgliedern ein passender Rahmen zu sein, um zur Öffentlichkeit zu sprechen. 3. Das geistige Zusammenleben zwischen den Völkern zu fördern.‘“ (Amann 1988, 137–138.) 1925 passte der Wiener Kulturbund seine Statuten jenen seiner internationalen Schwesterorganisationen an und wurde Mitglied des „Verban- des für kulturelle Zusammenarbeit“ („Fédération Internationale des Unions Intellectuel- les“), dessen erster Kongress 1926 in Wien stattfand. Durch Kooptieren wurde der Kreis der Gründungsmitglieder um zahlreiche klingende Namen, darunter auch zahlreiche Ju- den, erweitert. Zu diesen prominenten Persönlichkeiten aus Kultur und Politik zählte auch Hans Tietze (Amann 1988, 138–139). Das Spektrum der Vortragenden war zu vielfältig, um es ohne Weiteres dem politisch rechten Flügel zuordnen zu können. Dennoch wurde der Kulturbund im Laufe der Jahre sowohl von der Politik des Ständestaats als auch von den Nationalsozialisten vereinnahmt und instrumentalisiert (Hall 1985, 460–461).
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Erica Tietze-Conrat Tagebücher, Volume I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
Entnommena aus FWF-E-Book-Library
Title
Erica Tietze-Conrat
Subtitle
Tagebücher
Volume
I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
Editor
Alexandra Caruso
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2015
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-79545-2
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
458
Category
Biographien

Table of contents

  1. Danksagung 9
  2. Alexandra Caruso : Zur Edition 11
  3. Edward Timms : Zum Geleit
  4. Die Aufzeichnungen einer „tiefverzweigten“ Frau 17
  5. Alexandra Caruso : „Der Wiener Vasari“ 21
  6. Tagebuch 1923 30
  7. Tagebuch 1924 186
  8. Tagebuch 1925 308
  9. Tagebuch 1926 384
  10. Alexandra Caruso : Zur Spanienreise 387
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