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Tagebuch 1924
wußte jedoch, daß Onkel Lutz ein richtiger Vetter von Tante Lili und meiner Mutter war,
und da ich nicht dumm war, hab ich sofort verstanden.“ (Kahmann unveröff., 135.)
Luigi Pirandello, 6 Personen suchen einen Autor, Groteske, italienische Uraufführung 1921,
deutsche Uraufführung im April 1924, Regie : Rudolf Beer, Raimund Theater. „Pirandello
is always preoccupied with the problem of identity. The self exists to him only in relation to
others ; it consists of changing facets that hide an inscrutable abyss.“ (Luigi Pirandello, The
Nobel Prize in Literature 1934.)
Ausstellung Georg Jung, Galerie Holbein, Wien. Der Hotelierssohn Jung stammte aus
Salzburg.
79 In Wien gab es zu Beginn der 1920er-Jahre sowohl einige bedeutende Kunstsammler mit
dem Namen Lederer als auch Künstler desselben Namens (Vgl. dazu Lillie 2003, 256–271).
Ein Vortrag Kokoschkas fand am 25. April im Neuen Saal der Hofburg statt.
80 „Schottenpassion“ – die Klosterspiele im Wiener Benediktiner-Schottenstift wollten mit
der Passion Christi frühmittelalterliche Leidensdarstellungen liturgisch neu beleben (N.
N.
14.4.1924).
George Bernard Shaw, Pygmalion, Drama, 1916.
81 Der Mittelgewichtsboxkampf Georges Carpentier gegen Arthur Townley (1895– ?) in der Frei-
luftarena auf der Hohen Warte wurde wegen schlechten Wetters verschoben und fand schließ-
lich am 1. Mai statt. Sieger durch K. o. wurde Carpentier. Anlässlich dieses „bedeutendsten
Boxkampfs, der je in Österreich ausgetragen worden ist“, hieß es zur Geschichte des Boxsports
in Österreich in der „Neuen Freien Presse“ vom 27. April 1924 : „Wohl wird der Boxsport in
Österreich schon seit Beginn des laufenden Jahrhunderts gepflegt, bis vor dem Kriege mußte er
aber sozusagen im Geheimen geübt werden, weil öffentliche Veranstaltungen polizeilich verbo-
ten waren. Als dann nach Verlöschen der Kriegsfackel viele Österreicher aus der englischen Ge-
fangenschaft heimkehrten, in der sie sich zur Erhaltung mit dem Boxen befaßt hatten, begann
man mit Veranstaltungen an die Öffentlichkeit zu treten.“ (N.
N. 27.4.1924.)
Zu Ernst „Erny“ Ebenstein siehe TB 1923, 21.10.
Unklar, in welchem Naheverhältnis die Person namens Paula zu Ernst Ebenstein gestan-
den hat und um welchen Familienzwist es sich gehandelt haben könnte. Der Pianist und
Musikpädagoge Viktor Ebenstein war Ernst Ebensteins jüngerer Bruder (Viktor Ebenstein,
Österreichisches Musiklexikon).
82 Der Kunstpreis der Stadt Wien wurde 1924 zum ersten Mal verliehen. Richard Billinger
wurde für seine 1923 bei Rowohlt erschienenen Gedichte „Über die Äcker“ ausgezeichnet
(Billinger 1923). ETC bezog sich auf den 1923 im Haybach-Verlag unter dem einschlägi-
gen Titel „Lob Gottes“ erschienenen Gedichtband Billingers mit Illustrationen des Malers
Erwin Lang (1886–1962). (Billinger 1922.)
1919 war Martina Wieds Gedichtband „Bewegung“ in der für die Veröffentlichung expres-
sionistischer Literatur bekannten Edition Strache erschienen. 1920 war Wied als eine der
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Tagebücher, Volume I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
Entnommena aus FWF-E-Book-Library
- Title
- Erica Tietze-Conrat
- Subtitle
- Tagebücher
- Volume
- I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
- Editor
- Alexandra Caruso
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2015
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79545-2
- Size
- 17.0 x 24.0 cm
- Pages
- 458
- Category
- Biographien