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Tagebuch 1924
Die Sängerin und Schauspielerin Erika Wagner war Stiedrys Ehefrau und die von Schön-
berg favorisierte Sprechstimme für den „Pierrot lunaire“ (Soder 2008, 15).
Georg und Fannina Halle waren verschwägert. Fanninas Ehemann, der Industrielle Walter
Halle (geb. 1881), war bereits 1918 verstorben. Die Verwicklungen bei Halles konnten nicht
aufgelöst werden. Der Name von Fanninas Begleiter ist schlecht lesbar, aber es dürfte sich
um Rudolf Reti gehandelt haben (TB 1924, 4.3.).
Kokoschkas jüngerer Bruder hieß mit Vornamen Bohuslav.
85 Richard Strauß war noch bis Oktober 1924 Direktor der Wiener Staatsoper.
Festvorstellung Straußwoche, Salome, op. 54, Text : Oscar Wilde (1854–1900), Urauffüh-
rung 1905.
Am 4. Mai erschien in der „Neuen Freien Presse“ wieder unter dem Titel „Über Künstler
und Kunsthistoriker“ ein Artikel des Malers Jehudo Epstein (TB 1924, 31.1.). Epstein,
ebenfalls ein langjähriges Mitglied des Künstlerhauses, stilisierte in seinem aphoristisch
gehaltenen Beitrag eine unüberwindbare Kluft zwischen Künstlern und Kunsthistorikern
(Epstein 1924). Kontroversen über die Vorrangstellung von Künstlern bzw. Kunsthistori-
kern, vor allem bei der Besetzung von Leiterposten an Museen, wurden in Deutschland
bereits mehr als zwei Jahrzehnte früher ausgefochten, wobei die Kunsthistoriker dank der
Unterstützung durch die Behörden klar den Sieg davontrugen (Winter 2012b ; TB 1924,
18.4.; bzw. Caruso 2014).
Zu den „Rubensbildern“ siehe TB 1924, 18.5.
Toni Cassirer war Ehefrau des Hamburger Philosophen Ernst Cassirer (1874–1945) und
Schwester des Malers Walter Bondy. Sie stammte aus Wien (Cassirer 1981).
Zu Gustav Delbanco siehe TB 1937/2, 11.6.; TB 1937/3, 10.7.; sowie TB 1938/1, 10.2.
Als Nummer 1 der schmalen bibliophilen Bändchen der „Bibliothek der Kunstgeschichte“
war Heinrich Wölfflins „Das Erklären von Kunstwerken“ (Leipzig 1921) erschienen
(Wölfflin 1921). Wie lange die Reihe genau bestanden hat, konnte nicht eruiert werden.
HT war an mehreren Projekten des Seemann-Verlags, Leipzig, als Herausgeber beteiligt.
86 Georg Ehrlich war seit 1923 Mitglied des Hagenbunds (Kreuter 2002, 21). Zwischen
Mai und Juni des darauffolgenden Jahres wurden seine Arbeiten in der 47. Hagenbund-
Ausstellung präsentiert. Von Ehrlich stammte auch das Plakat zur Ausstellung (Natter
1993a, 242).
Zur Ausstellung der Malerin Jacoba van Heemskerck bei Würthle können keine weiteren
Angaben gemacht werden.
Der Buchhändler Richard Lanyi wurde später in Auschwitz ermordet, Teile seiner bedeu-
tenden modernen Sammlung, die von den Nazis geraubt wurden, gelten noch heute als
verschollen (Lillie 2003, 645–650). Das Bild „Maler und Modell II“ (heute im Saint Louis
Art Museum ; TB 1924, 5.3.) wurde neben einem weiteren Werk Kokoschkas („Frau und
Sklave“) als Leihgabe der Kunsthandlung Lanyi bei der „Internationalen Ausstellung“ (TB
Erica Tietze-Conrat
Tagebücher, Volume I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
Entnommena aus FWF-E-Book-Library
- Title
- Erica Tietze-Conrat
- Subtitle
- Tagebücher
- Volume
- I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
- Editor
- Alexandra Caruso
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2015
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79545-2
- Size
- 17.0 x 24.0 cm
- Pages
- 458
- Category
- Biographien