Page - 293 - in Erica Tietze-Conrat - Tagebücher, Volume I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
Image of the Page - 293 -
Text of the Page - 293 -
293
Tagebuch 1924
1924, 3.2., 9.9., 11.9., 16.10.) gezeigt und stand neben einer Vielzahl anderer Werke zum
Verkauf (Gesellschaft zur Förderung moderner Kunst 1924b ; Wingler 1956, 312).
Vermutlich waren Josef Eberz’ Grafiken als Mappenwerk in der Bukum A. G. (Buch-,
Kunst- und Musikalienhandlung, vorm. Hugo Heller & Cie., gegr. 1922) erschienen (Fuchs
2004).
87 Gemeint ist Theodor Hetzers Aufsatz „Studien über Tizians Stil“, erschienen im „Jahrbuch
für Kunstwissenschaften“ 1923 (Hetzer 1923). Die nicht erfolgte Zitierung bezog sich auf
ETCs Text „Die Linearkomposition bei Tizian“, erstmals in den „Kunstgeschichtlichen
Anzeigen“ 1913 (Tietze-Conrat 1915a) bzw. als eigenständige Publikation 1915 in Inns-
bruck (Tietze-Conrat 1915b) erschienen, oder auf ihren Aufsatz „Tizians Tarquinius und
Lucretia“ in „Die bildenden Künste“ (Tietze-Conrat 1920a).
88 Erstaufführung des Lustspiels „Je t’aime“ von Sacha Guitry (1885–1957) in der Überset-
zung von Bertha Zuckerkandl-Szeps, Regie : Rudolf Beer.
89 Herodes und Marianne – ein Ehedrama von Christian Friedrich Hebbel, Uraufführung
1849 im Burgtheater, Wien.
Zur veränderten Bedeutung des Porträts in der Moderne siehe Schneede 2002.
So wie die beiden anderen großen Wiener Künstlervereinigungen, Secession und Künst-
lerhaus, hatte auch der Hagenbund keine weiblichen Mitglieder. In den 1920er-Jahren
wurden Frauen schließlich als „korrespondierende“ bzw. „außerordentliche“ Mitglieder auf-
genommen. Frieda Salvendy war ab 1924 ein solches außerordentliches Mitglied (Natter
1993a, 274).
90 „Rennerkontrakt“ – seit seinem Übertritt ins Staatsamt für Unterricht 1919 war HT mit-
tels vorsichtiger Intervention bemüht, eine gewisse Liberalisierung im Machtgefüge der
traditionellen Künstlervereinigungen herbeizuführen und somit auch anderen Richtungen
Präsentationsmöglichkeiten zu eröffnen. Um Einfluss und Stellung fürchtend, wandten
sich die drei wichtigsten Verbände, Künstlergenossenschaft, Hagenbund und Secession, im
März 1920 mit einer „Gedenkschrift“ an Staatskanzler Karl Renner : „Auf dem Gebiete der
Kunst können immer nur die Begriffe der Auslese und der Qualität Geltung beanspruchen.
Jede Kunstpolitik der Masse widerspricht dem innersten Wesen der Kunst. Als Hüter der
künstlerischen Tradition und als Träger ideeller Bestrebungen erfüllen Künstlerverbände
die wichtige Aufgabe, die Grenzlinie zwischen Künstlertum und Dilettantismus zu ziehen“,
hieß es in dem von den Künstlern persönlich überbrachten Schreiben. Der Staatskanzler
zeigte für die Anliegen der Künstlervereinigungen Verständnis und versicherte der Delega-
tion, dass „die Regierung nicht daran denke, die wohlerworbenen Rechte der Künstlerver-
einigungen anzutasten“.
Der Zusammenschluss der Künstlervereinigungen, wie er damals zum ersten Mal öffent-
lich auftrat, wurde in der Zukunft beibehalten und intervenierte als sogenannte „ständige
Delegation“ ab 1920 verlässlich gegen die von HT seitens des Ministeriums angeregten
Reformvorhaben. Möglicherweise war mit „Kontrakt“ die Anerkennung des Künstlergre-
miums durch die Politik gemeint. Sitz der „ständigen Delegation“ war das Künstlerhaus,
Erica Tietze-Conrat
Tagebücher, Volume I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
Entnommena aus FWF-E-Book-Library
- Title
- Erica Tietze-Conrat
- Subtitle
- Tagebücher
- Volume
- I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
- Editor
- Alexandra Caruso
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2015
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79545-2
- Size
- 17.0 x 24.0 cm
- Pages
- 458
- Category
- Biographien