Page - 51 - in Grillparzers sämtliche Werke - Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Volume II

Planka von Kastilien. ,', ! Die Zukunft wird enthüllen, Wns man beschlossen über Euch! — Virin Flehn! - Erwartet keine Traue, sterben hat Mein Unglück mich gelehrt, und nimmermehr Werd' ich zu denen flehn, die ich verachte. Lebt wohl, Fedriko! Rodiigo. Fort, wenn nicht Gewalt — Heda! «Eine Wache erlchein! und stellt sich zum Eingang des Neben- gemach«,) Auf dieses Zimmer, Blanka! fort! «Blanlll wili! eincn Blick voll Verachtung aul NodriZo und Rlldligll lzuc Vache,, Wenn eines Menschen Fuß die Tür betritt, Eo prangt dei,'. Kops auf 5'eres' höchster Zinne, Eh' noch der .Hahn dem. Tag cntgcgcnträht! Fedrila, Die Würfel liege»! — In der Ferne ruft's? Ist's Teufel oder Gott, der ruft! — Ich folge. Siebenter Auftritt. Aluuzo Lara. Ich bin bemerkt, ich kann nicht länger zweifeln! Von wachen Lauschern bin ich rings umlagert, Und wo ich hin auch wende meinen Fuß, Verfolget mich ein spähend Ängenpaar, Doch wird man es nicht wagen, öffentlich Und morgen soll euch Trastamaras Schwert Die schwache Schonung überschwenglich lohnen! Wird er mit immer neuen Zweifeln nicht, Die gleich der .Hyder Köpfen sich verdoppeln, In Fesseln legen jedes kühne Wollen? Wie gern prägt nicht die Ohnmacht zu Ver- brechen, Was ihre schwache Fassung überragt! Wie gern glaubt sie, des winz'gen Geistes Sie seien auch der Tugend Scheideschrauken! Doch ist Fedriko uicht ein Königssohn? Fühlt er den ungestümen Mahner nicht, Der ihn mit regem Trieb zur Hoheit hinzieht, Er sollte Krön' und Zepter vor sich sehn Und nicht die Hände aus nach ihnen streckcn? Wie? und er ist ein Mensch, ein Königssohn? Toch bei der Krone Glanz verbleicht ihr Schimmer! Achter Auftritt. Fcdrilo «stürzt wild herein!, Tie Furien des Abgrunds folgen mir. Die Hölle heftet sich an meine Fersen, Es tobt der Aufruhr wild in meiner Brust, Im herzen kämpfen feindliche Gewaltcn lind lassen keinen Entschluß sich gestalten! «Er erblickt A,«i,m,, wild erfreut,! Du hier? — Alouzo du? — >>a, es wird hell, Es schlichten sich die streitenden Gefühle, Auf einen Punkt drängt alles fich zusammen! Nichts als ein Wollen tostet's, und ich will nicht? Ich will nicht? Wer sagt das? Fedrito will, Ich will, und wenn die gauze hülle nur Ich will! ,3r eilt an den 3isch und Ichrcibt hastig und wild,> Ha, was ist das? — Wie, hat der Zufall Den starrenden Koloß, den ich erst mühsam Zu untergraben anfing, schon gestürzt! Fcdrilll. Es ist geschehn! — Mit Flammcuzügcn hat Sich jedes Wort in meine Vrust gedrückt! Fedrilo. Ha, Teufel, willst du mich versuchen? Alonzo. Ihr wollt nicht? Fedriko. Wollen? ^ wollen! schönes Spielzeug! Guzman, ich staun', Ihr seid ein üind geworden! ycdrilo. Ein Kind? Laß mich zum «inde werden, Mann! Laß mich zum Kinde werden! O der schönen, Der engelschonen Blütezeit des Lcbeus! Da lag mein heitres, kindliches Gemüt, Ein zart Gewebe ohne Falten, offen Vor jedes Menschen forschenden! Gesicht I Nicht zum Vergeltcr, Richter, nein, zum Vater! Der Andacht Blume war mir aufgescklossen, Da konnt' ich beten, Man,,, da konut' ich beten!