Page - 54 - in Grillparzers sämtliche Werke - Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Volume II

Vlanka von Kastil ic». Lorn, Es nicht gclcnguet! Ich habe Nodrigo. Ei, luillkommen denn In unsern Mauer,i! Führet schnell ihn fort, Naß in des tiefsten Kerlcrs .höllennacht Er seinen teuflischen Verrat berene; Vci lnhlen Schädeln früherer Bewohner Ner blnt'gen :>!enc ö>/ne seine Brust Und in der morschen Toten!,lochen «lappern Sein eignes grasscs Schicksal schaudernd lese Lara. Mein ?rost an diese,» Schreckensort soll sein, Naß ineinc Leiche Euer Sterbebett Wird werden, eh' Ihr noch der Voshe Vermögt zn brechen, Rodriga. 7vuhlt ihn fort! Nebt nur das Schreiben! Hnro. Hier! Und nun <I>est e«, ssn i^lcken I>e!el,t leine Züge». Trixnipl,! Tiiu,nph! Ncr Sieg ist uufcr! Folgt mir schnell zum «önigl lBeide Ichm-Il >>l>,< Fünfter Aufzug. Erster Auftritt. Ihr Herren, ist der >lönig schon zu Vette? Zwcltcr Höfling. Noch nicht! Vrixgt Ihr uns gute Botschaft, herzog? Erster Hüsling. Soeben meldete die äußre Wache, ?lis> sich Ucrdächtig Voll den Äiauern nahe, E>> säiciin uor luichtig, drum will ich's berichten, Drlttcl Höfling. Nodrigo de Padilla hat befohlen, Taf, ohne sein besonderes Geheiß ^mu >!onig niemand werde eingelassen. Erster Höfling, Nicht init gemeinem Maßstab ist zu messen Tno Ungewöhnliche, der Zufall achtet Des Vurbeschlusznen nicht! — Ich muß hinein! IÄV m:> ^,ninicr des Königs,» Triller Höfling. Und auf des stolzen Sinnes eitles Streben, Tas Ange wenden von der Nichtigkeit, In der sie iht ohnmächtig sich verzehren, Und selbst bei eines Höheren Befehlen Il,r eigneö Wollen gern im Äug' behalten! Zweiter Höfling. Nie Ohnmacht fchändet nicht, das Wollen adelt! Ich lieb' es, wenn der Mann die eigne Meinung, Nie feste Überzeugung groß gesängt, Mit starleni ^>me lrasluoll an sich schließt, Auf eignem Pfad des Lebens Reise wallt lind nicht den <vnß in eines andern Sftnren Mit ängstlicher Besorgnis schwanlend seht, Dritter Höflinn, Der halle sich an eine feste Sti'che, Zweiter Höfling. Nie Macht zum Großen tunimt von innen, und Parteiisch hat nie die Natur geteilt i Es blühn in jedes Menschen stolzer Vrust Nie Zengcn der Gottähnlichtcit! die Freiheit Und «raft, das Freibeschloßne zu uollziehn, Zwei schwesterlich vereinte Himmelsblumen, Nie selbst des Schicksals Macht nicht knicken laiu^ Ter Edle wird sie tren nnd fest bewahren. Ein schlechter Mann ist, wer n,n Gnadenbrot Ner Menschheit Siegel freventlich verhandelt! Dritter Höfling. Wohl steht es herrlich, dieses große Wollen, Doch auch nur Großen ist es aufbewahrt! Zweiter Höfling. Es kann die Gottheit felbst nicht Größe geben Tem, dein das eigne Ich sie hat versagt! Noch laßt uns etwas andres furechen, Lieber, Nenn zu verschieden scheinet nnsre Meinung! hier seht, es nahet unser Freund, er scheint Mit unwillkommncr Antnn'rt riickzulehren! ache des Dritter Höfling. Ist Eure Botschaft auch nnr halb so traurig Als Euer Antlitz, so verschweigt fie lieber.