Page - 75 - in Grillparzers sämtliche Werke - Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Volume II

Wer ist schuldig? Tu weichst zurück? Noch immer mürrisch? Ich erstaune, Nh, du hnst einmal wieder angenehme Laune, T,i weis.t, ick) hab' Antipathie gen dies Gesicht, — beschwerlich fallen ist mein größter Fehler nicht! <Ei wirft sich in einen 3!>,hl) Marie. ha, der Verstellung! Und ich wage noch zu hoffe»? 3^ie sorglos er sich dehnt, — Und Hals und Vuscn ofsen! Wie leicht die rauhe Lust, die Morgen sind noch kühl - Was andern wert ist: Weib, Gesundheit ist ihm Spiel, holl, binden — der Verräter! — Tiefes Tuch — hier nehmen Sie es, es ist hier feucht. — Ich follte mich wohl schämen, Tll-H ich noch so besorgt — Hall. Ach, bleib mir doch Uom Leib Mit deinem Tuche! Marie. O, wußt' er mich durch seinen Tod recht zu be- trüben, kr stürbe gleich. Und den Mann konnt' ich ein« El achtet meiner kanm. Mich trisst lein einz'ger Blick, Fort, sort! Kaum halt' ich meine Tränen noch zurück, <Ab,1 Fünfter Auftritt. H«ll Mallem), Ta geht sie hin und schmollt. Je nu, das wird sich geben! Ach, wer erklärt der Wciberlannen Ebb' und Flut, Lin Nichts macht sie erzürnt, ein Nichts auch wieder gut, Ner Hemdenkragen offen nur, kein.Halstuch über, Und die besorgte Frau bekommt statt euch ein Fieber. Tas ist recht hübsch, doch in die Lange wird's fatal, Wie hier Figura zeigt, zu meiner eignen Qual, Nehm' ich früh mein Gewehr, nm im Revier zn So jammert sie uud klagt, als wullt ich mich er- säufen. Ls sei noch kühl, Tie Hasen, nieint sie, eilten nicht Und harrten meiner, bis die Morgensonne sticht, Vei Tische find' ich sicher eine Lieblingsspeise Doch wie ich danach lang' n»d ihre Sorgfalt preise, Ta wird sie bleich und rot, blickt starr nach meme»! Wund, Schmält auf die schwere Speise, spricht von Krnnlheit und Klagt mir so lange vor von meinem schwachen Magen, Bis ich betäubt erlaub', die Schlisset wegzutragen. Um mich zu trösten, holt sie selbst vom besten Wein, Toch schon beim zweiten Glas sieht sie so angst» lich drein, Als hätt' ich Gift vor mir und nicht den Säst Und so ist sie besorgt, niir jede Lnst zu ranben. Tie nennt das Liebe. Schönen Tank, was hilft mir das! Wenn so die Liebe quält, wie peinigt dann der H°ß? Ja, wen der Himmel liebt, geb' er statt Gold und Kronen Ein zärtlich Weib, er kann nicht nngemessnei lohnen! Allein, vergißt der Sel'ge sich, wird stolz und lau; Tie Stras' liegt im Geschenk, er lass' ihm seine Fran! ^ic tömnit noch nicht? — Ei mag's, ich sel)e mich hier nieder. Bald ist ihr Zorn verraucht uud lächelnd kehlt sie wieder. Gewiß kömmt sie so schnell zurück, als sie entluf. Toch was ist das? Ein Stück Papier! — Bei Gott, ein Brief. Ein Brief, und hier? wo kurz zuvor mein Weib gewefen! Schein's immer indiskret, den Zettel m»s! ich lesen! 2 U.U. — A. H. Ei, wie sich das artig trifft! .U. 3. Maria holl! Ha Teufel, Dolch nnd Gift! „Wenn unser Argus schläft, schleich' ich mich in den Garten, Rechts in der dunkeln Laube magst du mich er» warten," Im Garten, in der dunkeln Laube? Ei, schar» maiit. Und du ums dritte Wort! Man tut ja sehr bc°> kannt! Und alles das bei Nacht und in der finstern Laube, Mit tut es herzlich leid, wenn ich die Lust euch raube^ Noch seid versichert, daß ihr eineu dritten trefft! Ter dumme Argus, der das Rendezvous ucr» sckMft, Ter biii wohl ich, doch Hute dich, mein feines Liebchen! Er wacht und gräbt dir noch ein unerwartet Grübchen, Allein, was tu' ich nun? Verzweifeln, toben, schrci'n? Und so erfahrt's die Welt und lacht noch oben» drein, Man munkelt unter sich, spricht von gefchnimttt'n Stirnen —