Page - 94 - in Grillparzers sämtliche Werke - Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Volume II

II, Gedichte. 3as Epicgelbild. Ich lag i» grüneni Laubgezelt, Die Stirn in heißer Hand, Verbaut von Zweigen, Flur und Feld, An eines Bru»»e»S Nand. Und als ich, so am Nand gelegt, Mein Bild im Quell gewahrt", Fühlt' ich mich wunderbar bewegt, Vergaß des Wassers Art Und ric^i So hegest du mein Bild, Tu Büchlein, still und rein. Des Herzens Sehnen, ungestillt, Soll drum dein eigen sein. An deinen, llfcr will icl> ruhn, Will mir ein Lanbdach bann, Matt von des Lebens Mühn und Tun, In deine Wellen schaun. Da, neben meinem, in dem Quell Gewahr' ich »och ein Haupt; CZ ist mein Freund, erle»»' ich schnell, De» ich entfernt geglaubt. Und wie er schalthast lächelnd, froh, Der Spiegelquell ihn zeigt, Da war ich schnell vom Traun, erwacht, Doch zürnt' ich nicht dem Quell; Ich zürnte, daß ich nicht bedacht, Was doch vom Anfang hell: Des Wassers Art ist eben so, Zeigt nicht nur ein Gesicht, Die ganze Welt ist desseu froh, Und ich auch grolle uicht. Auch in der Folge will ich gern An deinem Ufer gehn, Necht innig froh, auch mich von fern In deinem Selbst zu sehn; Doch wohnen hier, mich dir vertraun? ^ Laß fahren das, mein Sinn! Wer wird sein Glück anf Wasser baun? - Und also ging ich hin. Echallheit. Lächelst dn mir durch die Zweige, Muse, lieblich anzuschauen, Und verweigerst doch zu kommen? Ganz herbei komm, rdcr fürt ganz! Tcun ich geb' es zu erwägen, Qb's euch recht uud billig schien, Erst mit Blicke» aufzuregen, Tann den Aufgeregten flieh»! Auf die Hände tnsit die Achtung, Freundschaft auf die ms>,e ^l,r>>>', Auf die Wange Wohlgefallen, >^el'ge ^>Vl'c >iui dl',i Mund: Aufs !^tt!'>^w,^ ^u>s d,V ^'Inisucht, Iu die hohle >?>i,,d Vc>!amil',i, Arm »nd ^'m!^n die Vegicrde; Alles weitre Naserei! Oet>a»lcn am Zcostcr. dilönt e>7> dunipi und jlln>,'>-r, ^vie l^ichentuch nm Särge, Vellnillt ».eiv^'ll die Berge, Die Erde sieht's mit Vangen, Die Lnst, sie regt sich nicht. Nie Vögel, die erst fangen, Sind still zu Nest gegangen, Das Weltall ahnt Gericht, Vs bliht! Was zuckst du, Auge? Denkst dn der Tranen itzt Für die ein Nächer tauge, Gleich jenem, der dort blitzt? Greift nieder in den Staub- Nu» werden Hvelter toben, Schon ist der Keil gehoben. Bezeichnet ihm sei» Naub, Doch lwrch! unlck leis Vewegen, Rauscht durch die Nlätterwnud? Was Strafe schien, wird Segen, Vom Himmel rieselt Negen Und tränkt das durst'ge Land, An die Tammlung. Die dn dein Hans entfernt von Mensche» banst, Steig nieder auf uiein Flehe», Saniml» » g, du, Ergreif mit starker Hand die irren Triebe, Die Kräfte, die ins Weite haltlos streife», Zwing dein Gebiß in ihre» starren Mn»d, lind lenke sie am Zügel, klug verkürzt, Zum Ziele, dem Olympischen des Siegs, Was Großes wird, dc^ d,u du MuU^r ja, Und wo du nicht bist, da zerfällt in Ei Das Götterbild der Menschheit und zerbröckelt, Wie Mauersteine, deren Bindung wich. Der Sohn der Erde tritt in die Natur, Sein Auge sieht - ein stummes totes All, Sein Ohr vernimmt: ohn' Iuhalt, wirre ?mw. Die Hand ergreift, laßt fahren und faßt wieder! Was ihn umringt, es ist ein Vieles »»r, Uud er ein Nichts im Viele», das kann, Ltwns. Da steigst du uieder in den engen ,sl«is, ^ himmlische, »»d heißt uud lehrst ihu gatte» Dem Qhr das Aug', den: Aug' die sichre v^