Page - 97 - in Grillparzers sämtliche Werke - Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Volume II

, Lebensbilder. Sei's! — ich opfre meine» Götter» — Opfert ihr — wie lang'? — de,l Götze»! Zutnnft wird mit ander» Letter» Euch und mir das Urteil setzen! Iwar, wenn tut einst, werd' ich lebe», Und ihr flechtet mir noch Kränze, Deiikt ihr auch nicht schmerzlich eben Meiner trüben Lebc»sle»ze, Toch — was klag' ich? — wo im I»ner» Hcil'ge Stimme» stets erklangen! Isl's doch — zwcir kein Trost-Erinncrn! - Ma»chem Bcsfern so ergangen! Un die vorausgessangenc» Lieben. !l820,) Seid ihr vornuögcgcmgcn, Liebe Gefährte» der Nrise, Woh»ung mir zu bereit^,, Sucht mir ein Kämmerchen, Liede, Still und freundlich und klein, Ich bi» nicht gcr»e allein; Heimlich sei es und stille, Schatte» mäß'ge de» Tag, Tichle» und denten mag. ex 1'ont«. Einleitung. An Ovid. Tu, dc» i» wilde imwirtbare Wüsten, Wo nie ei» Glücklicher sich schaue» ließ, Der Grimm von Nomas tückischem Herrscher stieß; Tir, armer Dulder, weih' ich diese Vlätter, Ten» glcick>es Los bcschieden uns die Götter, Von Menschen ferne, lieg' ich hier und weine, Lin Henker, fürchterlicher als der d>'ine, ^ i hds i ^ h Weil du zu viel gesehn, zu viel gesprochen, Traf dich des Kaisers harler Richterspruch, Tuch welch Vergehn wird denn an mir gerochen, In dessen Herze» Fried' und Unschuld schlug? Für Sünde», lieblich im ^e^elin, zu büßen, Tas stumpst der grauseuvollstcn Strafe Qual; Tuch hüllisä! leiden und fich schuldlos wissen, Tas schneidet tief wie dreigeschlisfner Stahl; brechen! — GiillPllrzciZ !>i>„tliche Wette, I I , Sanft trieb des Lebens Nachen; das Gewisse» Ta ward ich plötzlich i» die See gerisse», Erlösche» si»d die sicher» Leitersterne, U»d mci»e H>cimat birgt die Nebe!fer»e, Tie Hoff»unss hat das Steuer aufgegeben ^ie, die s^ nst sell'st bcini Ausgang ans dem^'cd^i ?ln des Aucrnus dunklem Tchancrflns; T>cm müden Waller tröstend steht zur Seite, ^ie selbst versagt mir Armen ihr Geleite, Verzweiflung steht au ihrer Statt ini Nachen, Und treibt den Kiel vom Lande weiter fort, Torthin, wo aus des schwarzen Abgrunds Nachen Sie lömien nichts als Schreckliches ergreifen. Nnr einen Hase» läßt sie mich erschaue», Tcr Lwigkeit fnrclubar^ '.>>ebel graue», Die bleiche Furcht niit scheue,» ^agen wacht, Tie jedem, der sich nähert ihren Toren, Tas Wort „Vernichtung" flüstert iu die Ohren, „Vernichtung!" — Sei's — Mag, waö ich bin, ^m ew'gen Wirbcltauz der flücht'gcn Zeit, Trotz sei geboten dir! Dies Blatt soll leben, Wenn meines Seins Atome längst zerstreut. Zertritt mich auch der Fns; oer nättn'len ^nuide, Toch leb' ich ewig in der Nachwelt Munde, 1. Böse Ttuude.*) Begeisterung, waö rni' ich dir Und fleh' dich fruchtlos an^ Begeisterung? Wonach? Wofür? Bist du solbständig außer mir? I» mir? Uud wo und wann? Sag mir, wo du dein Haus gebaut, Welch' Iaubcr dich bewacht; hol' ich begeistert dich als Braut, Tnrch ^turm und Kampf uud Nacht, Begeistert für Vegeisternnq? Wer hat und sucht »och viel? Tu also selber fehlest nicht. Verlöschend, weuu's au Stuff gebricht, An Nahrung, an Geh,i!t? ichiedcnen Zeiten ueriaßt, I8^'i in de,n :>,ichcnbnch 7