Page - 99 - in Grillparzers sämtliche Werke - Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Volume II

. Lebensbilder. Fliegt we,cheno von der 3ür, Ter Pförtner, golden schimmelnd, >>alb zieht er nun den Vorhang, Taß ?ag und Tnnlel gleim, Ta tritt herein der Fremdling, ! in siönig in sein Neu!,, Was Augeu hat, schließt auf sie, Im garten vaupl an Haupt, Tie Gänge stehn umlanbt, Äm Tor auch pocht's des t>erzens, Willst hier auch freie» Lauf? Nun, bringst du fchöne Lieder, So mach' ich dir wohl auf, 4. Reise!«st. ssam zurück die Lust, zu schweife»? Wnnfch zugleich nnü Sehen der Rast, In gedankcnlofcr hast? Sieh die Pferde schon bereitet, Tcr Oesisl>!o!le!^ ist erwcitet, Tcr Gesichtspunkt ist verrückt. Und so geht's durch Tentschlands Gauen, Veitfchenstreichs von Ort zu Ort; ^iiil) das Auge schon, zu fchauen. Und die Lippe müd des Worts, — Als ich deinen Zauber s>U,^ Jahre find seitdem entfchwnnden, Und dein Reiz noch immer nah, Tamals auch trieb bittrer Kummer Mich aus meiueni 5^ciniatlaud, Einer Mutter Grabcsschlummer, Tuch wie anders uud wie besser! Tie Erinnrnng tam zur Nast, Jeder Schritt nahni eine Last, Und vyn jeder hohen Schwelle Nückte sacht auf dem ('iestclle, Lud zu sich den Waudersmann. ,<inn,,ner hält schon gleichen Schritt, Wo ich Tempel ehrend grüße, Nahm die Zeit die Götter mit. Einer nur ist mir erschienen, Aber ich ertrug ihn >,i,i,i, Ward, statt Flügel, mir Gewicht, Schien er wie ein Zeus zu schreileu, Mir hielt er, ein Chronos, vor All' den Unterschied der Zeiten, Ach, uud all'^ was ich verlor. 5. Ter Fischer. hier sitz' ich mit lässigen Händen In still behaglicher Ruh, Und schaue den spielenden Fischlein Im glitzernden Wasser zu, Toch weif' ich die Angel aus, Flugs sind sie, von danncn geschwommen, Und leer kehr' ich abends nach haus. Versucht' ich's und trübte das Wasser, Vielleicht gelang' es eh'; Doch müßt' ich dann auch verzichten. Sie spielen zu sehen im See, 6. Verwünschung. Wärst du so gut, als schön du bist vor vielen, Tie Krone wärst du dessen, was man sieht' Und freun dick) noch des Unheils, das gefchicht. Und wenn auch! Hätte nicht ciu Gutt im Grimme ^o bunt vermengt, was feindlich sonst und zwei, Man lobte, wo du gut, uud tadelte da^ schlimme, Zu wählen dich, zu lassen, stünde frei. Nun aber löscht des Trachtens böse Tücke Nicht einen Zug des Reizes, der dich schmückt, Indes, verschont durch einen deiner Blicke, Ver Bosheit Stich wie llnschuld^ianch entziii'tt, Ttchst du, ein Todcsengel, neben mir, Ein Engel zwar, doch auch ein Tod zu schauen, Und wer da lebt, der hüte sich vor dir, 7. Verwandlungen. 1, Tu dunkle Nacht! ,"ier waren Wiesen, War Farbenpracht, Tsch kaum zur Nüste Ner Sonne Schein, So sank zur Wüste Tas Edcu ein, hier ist die Stelle, hier stand das Haus, Ich such', ich taste, Und fiud's nicht ans, — Toch stand es einmal, So steht's wohl noch, Harr' du der ^oune, Sie kommt wohl doch, O wäre jeder, Nur jeder Nacht So nah und sicher, Was hell sie macht, ?*