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Grillparzers sämtliche Werke - Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Volume II
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102 II, Gedickte. Sckne» dir die Welt mit ihren weiten Fernen Ein Urbild, wert des Nachgebilds, zu sein? Hast, wo sie schimmert, du geträumt von Vo» ävirklichkeit bei jedem holden Schein? O, Trügerin von Anfang du, o Leben! Nei» >vnr mein Herz, und rein war all mein Streben, Doch Trug und Täuschung zahltest du dasiir, T,e Freundschaft sprach, mein Innres tönte wieder, ^!v:r slicßeu, ziuei, tuhn fchn,i,!in!end, ab vom Strand; Er sant, ich hielt ihn noch, er zog mich nieder Und rettete ermattet sich ans Land, g regten sich geheim're Triebe, Ei» nnbctanntcs Sehnen wurde wach, Sie nannten es, ich selber nannt' es Liebe, Und einer Holden ging mein Streben nach, ,<la»m nnr gefehn, kein Wort von ihr ver»o»inie», Sclne» sie entstammt aus Höhcrm Lichtgcfild, Verfolgt' ich, das nnch floh, ihr holdes Bild. Da ia>» der Tag, der Schleier war zerrissen, Cn-meinheit sland, >uo erst ei» Engel flogi E'sl! selber träumte Sehnsucht, gleich Äcarziffcn, Und starb, wie er, am Quell, der sie betrog, Ei» Porhang deckt, die darauf folgt, die Stelle! Ich lüft' i!m »icl,t, Erwähnung schou genügt, Zivei Sphingen ruhn a» der verborgnen Schwelle, Das Götterhnnpt dem Tierleib angesügt. Der Eintritt scheint zu Hoffnungen berechtigt, Da5 Ende wär' als 'Anfang gut genug, Loch eh' der Geist der Folge sich beinächtigt, Ist auch vorüber schon der grobe Trug, Da fand ich sie, die nimmer mir entschwinden, Sich mir ersetzen wird im Leben nie, Ich glaubte nieine Seligkeit zu finden, Und mein geliciinstes Wefe» rief: nur die! ^M'iand, wenn gleit!, von Gute überragt; Ans Märchen grenzt, was sie für andre tonnte, An Heil'genfchcln, was fie fich selbst versagt. Der Zweifel, der mir schwarz oft nachgestrcbct, üb C '^iitc sei? — durch sie ward er erhellt: Ter Mensch ist gnt, nli weis; es, denn sie lebet Im' >,x'rz ist Vülge mir für eine Welt. Noch unzerstörbar fanden uns die Flamme», Wir glühte», aber ach, wir schmolzen nicht, Denn .Hälften tann man am'iiiaudci paffen, Iä, war ein ^>a»ies, »nd auch fie war ganz; Sie wollte gern ihr tiefstes Wesen lassen, Tvch allzufest geschlungen war der Kranz, ! >1» u,üsvns!, !>vu !i>',nqcn ^^i^>inen, 3ie blieb ein Weib, und i^l, >var u,,iner! i>I,' Ja, bis zum ^irimnie lvard erhöht d,i> ',">u!',^, Acsucht i:n einzeln, wa-,-- in, .ia,,^,! !>i>,, >'r U'avd, lei,, ^^,'ort >ua>.o mehr ve» a lvard ill, l,art, ^ni e>v geu Spiel der '^inde, ">,>» ^^eitelsluini, von Sonne nie durchbin!!, Inizog das siärlre Baumchrn ficl, uiit Niud,, Aas schwächre neigte sich und u>ar zerknickt! — elige- Gefühl der ersten ^age, lnin inuszt dn ein Trau,u geivefen sein? t deu,> da-> Slln'ne nnr in Bill) und Sage, lud schlürft o oie ^ir!lu!,lei! >u,e Diebel ein ' Anch dort nicht yeiniaüoo, in BNd nud ^vorle Floh ich, dem mcerbedräimtt'n Sänffer gleich, In jciil's »afens schü^endln Bereich, Gelagert in dem Tujic ir>,udcr >l>auter, Umspielt von fremder Wipfel leifcm We!m, > ,,!> ,ni grauln die !,l'l>e ,"un,ne!sleiter, An der die »"eisler ab »nd aufwärts gehn, lind augeregt, fie felber zu besteigen, lliulierzusclüineu in dein weilen Nnum, ^ s ü! is q z z g -> ich gesebn, l>a!b '-lvainlieit und I,a!b Tra>,ni. ,,Te>, Är,,,en, dem fich ab ein Gott geweiidet, Des Dichters blendend, traurigem !'>,j>l!il!, Der Erdengröße schnellverwelttes Glück/' Und flammend gali ich das Geschaute wieder; Der Hörer, ob >^i>>' !>>>>, ,,i!,ii,,g mir ,,!>!!>, Denn Lebenc>pu>oschlag zog durch meine Lieder, Und N'ayr wie mein Gesnhl war mein > Vorahnend dnrft' ich zu dc» Große» sagen. Die längs! umwallt der Nnl,m wie Üpieiiauch: ^> bon! als eutl, ,»ag mich lein Flügel trage», Dvch, Meister, schaut! ein Maler bin ich auch. Da kam die Niichlernlieir in ihrer Blöfte, Die groß sich dnnlt, weil hohl sie zwar, doch weit; Nach Ellen maß sie meiner Menschen Große, Nach Pfund uud Lot der Stoffe Hältigleit. Doch lau» die Formel Leben je bereuen? Was ungeheuer, ist darum nicht groß, Ein Mögliches ragt über alle Weiten, Das Wirtliche zeigt sich im Naumc bloß. Wo tausend Tmlen meine Bücke spüll.n, Da sah der Stumpfsinn schroffes Grün und Blan^ Wo Nätsel mich zu neuen Rätseln sülirte», Da wiisiten sie die Lösung ganz genau.
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Grillparzers sämtliche Werke Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Volume II
Title
Grillparzers sämtliche Werke
Subtitle
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
Volume
II
Editor
Rudolf von Gottschall
Publisher
Hansa-Verlag
Location
Hamburg
Date
1906
Language
German
License
PD
Size
11.2 x 15.9 cm
Pages
552
Keywords
Dramatik, Literatur, Gedichte
Categories
Weiteres Belletristik

Table of contents

  1. Jugenddichtungen
    1. Blanka von Kastilien 4
    2. Wer ist schuldig, Lustspiel 72
  2. II. Gedichte 85
    1. Lebensbilder 87
    2. Liebeslyrik 105
    3. Reisebilder 109
    4. Aus dem Reiche der Kunst und Literatur 113
    5. Zeitgedichte 131
    6. Verschiedenes 144
    7. Aphorismen und Sprüche 155
      1. Selbstbekenntnisse 155
      2. Kunst und Literatur 158
      3. Zur Politik und Zeitgeschichte 165
      4. Lebensweisheit 169
      5. Albumverse 171
  3. III. Erzählungen 175
    1. Der arme Spielmann 177
    2. Das Kloster bei Sendomir 194
  4. IV. Satiren 207
  5. V. Studien 221
    1. Studien zur Literatur 223
      1. Zur deutschen Literatur 228
      2. Zur spanischen Literatur 254
      3. Zur englischen Literatur 307
      4. Zur französischen Literatur 315
      5. Zur italienischen Literatur 319
    2. Studien zur Aesthetik und Poetik 312
    3. Studien zur Geschichte und Zeitgeschichte 349
  6. VI. Biographisches 373
  7. VII. Aphorismen 519
    1. Zur Philosophie und Religion 521
    2. Zur Welt- und Menschenkunde 529
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