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Vun der Natur niit reicher Hand geschnnickt,
sprossen,
Der .Herrschaft Tiegel auf die Stirn gedrückt,
Nar er der Erste unter den Genossen,
Und da bat der Versucher ihn gefaßt,
Tics uugczähmte schrankenlose Streben
hat ihn dem Teufel in die Hand gegeben.
Dem Teufel, der in jeden Busen dringt,
Wenn er der Holle Echmeichelworte flüstert:
„Auf, Starler, auf! Was soll dir alter Brau,!,,
Sei mutig; was du kannst, das darfst du aiul,!
Sei's, daß dein ?nn des Pöbels Walin verletze,
Für deinesgleichen gibt's keine G,
Er lieh sein Ohr dem falschen Zengenspiel,
Eutzügeltc die strebenden Gedanken,
Weh ihm! — Der wählet sich kein feste
Den Ruhm und Ehrsucht führet iu die Schranlen.
Ter Läufer rennt, allein sein Ziel rennt not,
Und licilt, so sehr er eilt, stets gleichen Schritt,
»nd kömmt er auf den Platz, wo cr's zuerst ge-
sehen,
So sieht er's glcichweit in der ^erne stehen.
Hier endete des Ubcrmüt'gcn 3ans,
hier fand den Ällbesieger sein Bezwinger!
Der Fels, er zeigt zur .himmelshöh' hinauf,
Gleich einein ausgestreckten Niesenfingcr,
Zum llrquell aller Grüße, aller Macht,
Der über hoch und nieder N'alteud wacht,
»ud dieser Wellen Muruielu scheinet dumpf zu
sprecheu:
E3 ist eiu Gott! Er strafet das Verbreche»,
slapolcon.
So stehst du still, du unruhuolle^
»ud bist gegangen zu der stillen Erde?
Was fünfzig Jahr' voll Hoheit »ud Beschwerde,
Was Heldculust nicht gab und heldeuschmer-,,
Das fandst du endlich uun im Schoß der Erde!
Ein Sohn des Schicksals stiegest du hinab —
Verhüllt wie deine Mutter sei dein Grab,
Das Fieber warst du ciuer böse» Zeit^
Vielleicht bestimmt, des Übels Grund zu heben.
So flammtest du durchs aufgeregte Lebe»!
Noch, wie des Krankenlagers Ängstlichkeit,
Dem Fieber Pflegt der Krankheit Schuld zu
gebe»,
Schleust du allciu der Feind uur aller Nnl,
Uud trugst die Schuld, die früher war als du!
Was sie gesündigt ohne Unterlaß,
Tu duldetest für alle aller Haß!
Iu deni sich jeder gerne selbst gesonnt,
Wie du gewollt, uur uicht wie du gekouut! — Denn seit dn fe>rt, sließt »nn uicht »iel>r das
Blut,
Iu dem vor dir schon alle Felder rauuen?
Ward Lohn dc» gege» dich vereinten '",,,,,,,,,, ,^
Ist heilig das vo» dir dedrolüe Gut?
Nie Tnrannei entfernt init dem ^nranue»?
Ist ans der freie» Er^e, seit du fort,
Nnu ,vieder frei: (^edanle, Mei,,ung, Wort? —
?,>!, Iiil'eu kaun ich nicht! — Tein schlvcl
War: eine Geißel Ge>lN'o scin bienn'ivn,
?as 2chu>ert hast du gebracht und nüm dl'n
Frieden,
1^1! ,!>!! sei !Ir!c,l vom Gefühl geschieden,
Tas Lebe» liebt uud haßt: i^e ^-l,',i )>!>i>,n!
Ist der Geschichte beil'ges Eigeuti^u,
^,uni uiind'steu ivaidst du strahlend Inngestellt,
Iu kleiden unsrer Halbheit e!!e I
^u zeigen, daß uoch ,vx'l,c>t, ^!,iuzhcit, Größe
^iedenlbar sei ,n nnieee Stiiclellvelt,
Tie sonst wohl gar im eignen '.>!,!ln> -,enlöij',
Laß noch die Gattung da, d,e siarlee v,ind
Bei Eaunci schlug, bei Thcrmopylä stand.
Und so tritt hin denn, in dr> v,!>i>>',r Iahl,
Nie ewig leben ans dev Nachweü '^,un>ie,!^
Zum ^>llerandev, der die Welt ln",wnn,i>',,,
^!,,n 0as>ir, d>'e, n,it tadl'In^iveitlee W,NU,
Ain Rubikon znr Herrschaft vargedrni.
Zum stellt >> :n >>!1^> il>!> mehr als Gleich«
Uud ist mau streng da, wo die W>UN s0 Nein?
Geh hiu und sag' es au: der Zeiten Schoß,
Er lningt noch fürder: Mäkler, T>
Pfaffen -
— Tic Welt hat nichts mit Großem nieljr zu
säiassen,
Und ringt sich auch eininal ein i.'öwe los,
Geh hin, und ^ünlie sei mit deine,,, Tod,
Ob du die Ruhe gleich der Welt gebrochen!
hat doch eiu Größerer bereits gesprochn,'
„Vmi Höher»! lebt der Mensch als nur umu
Brot!"
Tas Große hast am Niedre» dn gerochen,
Und sühnend steh' auf deinem ^eichenstem:
Er ward zn groß, weil seine Zeit zn klein!
Warschau,
So bist du denn gefallen, Stadt der Ehre,
Des Hcldensinnes letzter Zufluchtsort,
Wo Männerfrciheit nicht mit Satz und Lehre,
Mit Schwertern socht, statt mit dem hohle»
Wort?
Vist du gefalle»? nnd die Schar der Zungen,
Vriugt plappernd dir die leMen .Huldigungen
Und setzt sich drnnf a» des Ministers Tisch,
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Grillparzers sämtliche Werke
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Volume II
- Title
- Grillparzers sämtliche Werke
- Subtitle
- Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
- Volume
- II
- Editor
- Rudolf von Gottschall
- Publisher
- Hansa-Verlag
- Location
- Hamburg
- Date
- 1906
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.2 x 15.9 cm
- Pages
- 552
- Keywords
- Dramatik, Literatur, Gedichte
- Categories
- Weiteres Belletristik