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Grillparzers sämtliche Werke - Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Volume II
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132 !>, Vun der Natur niit reicher Hand geschnnickt, sprossen, Der .Herrschaft Tiegel auf die Stirn gedrückt, Nar er der Erste unter den Genossen, Und da bat der Versucher ihn gefaßt, Tics uugczähmte schrankenlose Streben hat ihn dem Teufel in die Hand gegeben. Dem Teufel, der in jeden Busen dringt, Wenn er der Holle Echmeichelworte flüstert: „Auf, Starler, auf! Was soll dir alter Brau,!,, Sei mutig; was du kannst, das darfst du aiul,! Sei's, daß dein ?nn des Pöbels Walin verletze, Für deinesgleichen gibt's keine G, Er lieh sein Ohr dem falschen Zengenspiel, Eutzügeltc die strebenden Gedanken, Weh ihm! — Der wählet sich kein feste Den Ruhm und Ehrsucht führet iu die Schranlen. Ter Läufer rennt, allein sein Ziel rennt not, Und licilt, so sehr er eilt, stets gleichen Schritt, »nd kömmt er auf den Platz, wo cr's zuerst ge- sehen, So sieht er's glcichweit in der ^erne stehen. Hier endete des Ubcrmüt'gcn 3ans, hier fand den Ällbesieger sein Bezwinger! Der Fels, er zeigt zur .himmelshöh' hinauf, Gleich einein ausgestreckten Niesenfingcr, Zum llrquell aller Grüße, aller Macht, Der über hoch und nieder N'alteud wacht, »ud dieser Wellen Muruielu scheinet dumpf zu sprecheu: E3 ist eiu Gott! Er strafet das Verbreche», slapolcon. So stehst du still, du unruhuolle^ »ud bist gegangen zu der stillen Erde? Was fünfzig Jahr' voll Hoheit »ud Beschwerde, Was Heldculust nicht gab und heldeuschmer-,, Das fandst du endlich uun im Schoß der Erde! Ein Sohn des Schicksals stiegest du hinab — Verhüllt wie deine Mutter sei dein Grab, Das Fieber warst du ciuer böse» Zeit^ Vielleicht bestimmt, des Übels Grund zu heben. So flammtest du durchs aufgeregte Lebe»! Noch, wie des Krankenlagers Ängstlichkeit, Dem Fieber Pflegt der Krankheit Schuld zu gebe», Schleust du allciu der Feind uur aller Nnl, Uud trugst die Schuld, die früher war als du! Was sie gesündigt ohne Unterlaß, Tu duldetest für alle aller Haß! Iu deni sich jeder gerne selbst gesonnt, Wie du gewollt, uur uicht wie du gekouut! — Denn seit dn fe>rt, sließt »nn uicht »iel>r das Blut, Iu dem vor dir schon alle Felder rauuen? Ward Lohn dc» gege» dich vereinten '",,,,,,,,,, ,^ Ist heilig das vo» dir dedrolüe Gut? Nie Tnrannei entfernt init dem ^nranue»? Ist ans der freie» Er^e, seit du fort, Nnu ,vieder frei: (^edanle, Mei,,ung, Wort? — ?,>!, Iiil'eu kaun ich nicht! — Tein schlvcl War: eine Geißel Ge>lN'o scin bienn'ivn, ?as 2chu>ert hast du gebracht und nüm dl'n Frieden, 1^1! ,!>!! sei !Ir!c,l vom Gefühl geschieden, Tas Lebe» liebt uud haßt: i^e ^-l,',i )>!>i>,n! Ist der Geschichte beil'ges Eigeuti^u, ^,uni uiind'steu ivaidst du strahlend Inngestellt, Iu kleiden unsrer Halbheit e!!e I ^u zeigen, daß uoch ,vx'l,c>t, ^!,iuzhcit, Größe ^iedenlbar sei ,n nnieee Stiiclellvelt, Tie sonst wohl gar im eignen '.>!,!ln> -,enlöij', Laß noch die Gattung da, d,e siarlee v,ind Bei Eaunci schlug, bei Thcrmopylä stand. Und so tritt hin denn, in dr> v,!>i>>',r Iahl, Nie ewig leben ans dev Nachweü '^,un>ie,!^ Zum ^>llerandev, der die Welt ln",wnn,i>',,, ^!,,n 0as>ir, d>'e, n,it tadl'In^iveitlee W,NU, Ain Rubikon znr Herrschaft vargedrni. Zum stellt >> :n >>!1^> il>!> mehr als Gleich« Uud ist mau streng da, wo die W>UN s0 Nein? Geh hiu und sag' es au: der Zeiten Schoß, Er lningt noch fürder: Mäkler, T> Pfaffen - — Tic Welt hat nichts mit Großem nieljr zu säiassen, Und ringt sich auch eininal ein i.'öwe los, Geh hin, und ^ünlie sei mit deine,,, Tod, Ob du die Ruhe gleich der Welt gebrochen! hat doch eiu Größerer bereits gesprochn,' „Vmi Höher»! lebt der Mensch als nur umu Brot!" Tas Große hast am Niedre» dn gerochen, Und sühnend steh' auf deinem ^eichenstem: Er ward zn groß, weil seine Zeit zn klein! Warschau, So bist du denn gefallen, Stadt der Ehre, Des Hcldensinnes letzter Zufluchtsort, Wo Männerfrciheit nicht mit Satz und Lehre, Mit Schwertern socht, statt mit dem hohle» Wort? Vist du gefalle»? nnd die Schar der Zungen, Vriugt plappernd dir die leMen .Huldigungen Und setzt sich drnnf a» des Ministers Tisch,
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Grillparzers sämtliche Werke Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Volume II
Title
Grillparzers sämtliche Werke
Subtitle
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
Volume
II
Editor
Rudolf von Gottschall
Publisher
Hansa-Verlag
Location
Hamburg
Date
1906
Language
German
License
PD
Size
11.2 x 15.9 cm
Pages
552
Keywords
Dramatik, Literatur, Gedichte
Categories
Weiteres Belletristik

Table of contents

  1. Jugenddichtungen
    1. Blanka von Kastilien 4
    2. Wer ist schuldig, Lustspiel 72
  2. II. Gedichte 85
    1. Lebensbilder 87
    2. Liebeslyrik 105
    3. Reisebilder 109
    4. Aus dem Reiche der Kunst und Literatur 113
    5. Zeitgedichte 131
    6. Verschiedenes 144
    7. Aphorismen und Sprüche 155
      1. Selbstbekenntnisse 155
      2. Kunst und Literatur 158
      3. Zur Politik und Zeitgeschichte 165
      4. Lebensweisheit 169
      5. Albumverse 171
  3. III. Erzählungen 175
    1. Der arme Spielmann 177
    2. Das Kloster bei Sendomir 194
  4. IV. Satiren 207
  5. V. Studien 221
    1. Studien zur Literatur 223
      1. Zur deutschen Literatur 228
      2. Zur spanischen Literatur 254
      3. Zur englischen Literatur 307
      4. Zur französischen Literatur 315
      5. Zur italienischen Literatur 319
    2. Studien zur Aesthetik und Poetik 312
    3. Studien zur Geschichte und Zeitgeschichte 349
  6. VI. Biographisches 373
  7. VII. Aphorismen 519
    1. Zur Philosophie und Religion 521
    2. Zur Welt- und Menschenkunde 529
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