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Grillparzers sämtliche Werke - Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Volume II
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Page - 134 - in Grillparzers sämtliche Werke - Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Volume II

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134 1!, Ihr Nrutusse mit Pfesferdüt' nnd Elle, «Gerecht nur gegen euch »ach filz'gcr Norm, Schreit nicht das Volk an e^ircr cigneu Schwelle? Es ruft nach Brot, und ihr gebt ihm Reform, Wär' Warschan hingcbant am Meeresstrande, Und wüchfe Zimmt, wo jetzt nur grüne Saat, Ihr fühltet mächtigere Verluandtschafisdande, Und Polen stünde frei, ein Voll, ein Staat, Toch weil ihr, gleich dem Geiz'gcu im Gedichte, Einäugig gern, wenn euer Feind nur blind, Ließt, daß lein Frank' den blut'geu Hader schlichte. Ihr Polens ^taub hiuwehen in den Wind, Und wolltet ihr das Land, vom Nhcin durch- flossen, ,^ei!!,s>lche» nicht init >>rieg, der innner hart, Warn», mit euren Gienv und )1!!i>!,nsgenosse>! Nach Stambul hin nicht lenken eure Fahrt? Tort konntet einem alten Freund ihr nützen, Und jeder Streich traf nur den grimmen Zar, Toch wechselt ihr das herz mit eine» Sitze», Ter Wollsack eurer Freiheit Hochaltar, Tic aber in des Weltteils Mitte wohnen, Lind mild, ein Freiheit träumendem Geschlecht! Sie auch als Bettle>pieii»ig nehmend vo» den Thronen, Toch, wo ein 5^err, ist auch der Teutsche Knecht, Die einen sind zu schwach, die andern — slillc' (!nm Gnten felilt nicht Macht, es fehlt her Wille, Tas Äuge fehlt, das rein nach außeu sieht, Tie Freiheit hassen sie, doch nicht alleine, ^>icht mehr als all, was stammt vom cw'gcn Geist lind atmend lebt im ln'üeu Sonuensclieine, Was ivärmt, erhebt, was denlt und uuterloeist, Turt tönt lein Wort durch sftäherwachc Lüfte, Scheu kriecht das Te»tc» in fich selbst znriic!, Tie Brust oeruietc» trnmingcbogne St i f te, Und gänzlich stumpf, gilt dort für ganzes Glück, Gleichwie in Taules dunkeln Schauderorten Die Infchrift lehrt, daß da lein Rücktritt fei, Steh inschriftwcif' an dieses Landen Pforten «Gemeinheit eingeprägt und Heuchelei. Tem Throue uah sitzt dort ein Mann seit Jahren, Tie glatte Stirn im Bcuusdienst gebleicht, Dem Einfäll' luftig dnrchs Gehirne fahren, Die ihm ein andrer auf Shsteme zeugt; Und wenn der Zeitgeist durch die Macht der Schnüre Zur Erde sinkt, der strahlend er cutflog, So fchwört der tleiue Mann auf Nort und Ehre, Sein Gaukeln sei's, das ihn hernieder zog. Wer lieber sich von Ebenbürt'gen treten, AIs mahnen lassen will vom mindern Mann, Wird fruchtlos zu der Menschheit Fest gebeten, Er war entschuldigt, eh' cs noch begann. Dir aber, Preuße», laß mich donnernd spreche», Warum tust du uicht deiner Plichi ,icnn>i? Ter «^cist allein: dein Äcker uud deiu Pilug, Äls dicli der, leider, eiuz'ge deiuer Fritze ! I zum Trotz hoch zu den 3lernen Nu>', TaclN' er dich stets auch au der Bildung Spitze, Stc'ff gegen 3toff, zerbricht d,'r sclnoachre «rn,,. Und war's dein Volk nicht, das dich 'rüclersü^Uen, Beim >>^n gerissen von des Abgrunds Bord? Waru,n nnn zitiern >» dcc- Bo!!e> ^iillen, TaZ Tafeiu betteln vou deui eis'geu 'ic'ord? Wie dauu',!>, als dem ^nnIeNner '>ecscl,»iolz? Ei» gleich Erwache» harret gleiche,, Träumen, Und Jena steht, wo Tunke! prunlt »ud Sto>;. Sie aber hören nicht, sind nicht ;u retieu, Tie Gliederung vrrinählt sich geru dem Suuipf, Barbarische «öuigc in goldne,, >le!teu, Tüult ihueu schöu eiu russischer Triumph, Tu aber, Freiheit, die der Frü!!!in>iouwrgeu Steig wieder nur zur kalten ^lui i lunab, Toch hüte dich, zu fest, zu laug zu schlafen, hat ja teiu Wiuler ewig ul'ch ,,,!>!,,>,,,, llud weu» ini Mai erst laue ^Irahlc» trafeu, Köuiuit Juli auch, ein ueuer Eriileiuoud, Nußland. Wc> noch Gewalt des Übermaßen froh, Wohl weiß ich, was du drohst: du drohst mit Wohl weiß ich, was dn willst: du nullst die Welt: Uud dennoch heil niit dir nnd deinen Lande,,, Greif zu! schlag los! zcrtrümmre, was dich hält! Tort, wo des Vospors äthcrblauc Wc'geu Turch reiche Ernlc» flute» ohne Saal, Wo fich des Überflusses Horn qelwgen hinlegt nni Konstllütinus' goldnc Ttadt, Tort setz dich hin in deiner Tierhcit Fülle, Frohlockend ob der spät geluuguen Tat, Nicht daß ich Gutes dir uud Frohes gönnte, Ich hasse deiner Näuberhnnde Brauch Uud möchte dich vernichten, wenn ich köuute, Tcuu sie, die Widersacher und Genosse», Tie gleiche Lust zu gleiche»! »inel neckl, Im «leinen Quäler, wie du Scherg' im Großen, Sie brauchen einen Mächt'gen, der iie schrecli.
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Grillparzers sämtliche Werke Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Volume II
Title
Grillparzers sämtliche Werke
Subtitle
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
Volume
II
Editor
Rudolf von Gottschall
Publisher
Hansa-Verlag
Location
Hamburg
Date
1906
Language
German
License
PD
Size
11.2 x 15.9 cm
Pages
552
Keywords
Dramatik, Literatur, Gedichte
Categories
Weiteres Belletristik

Table of contents

  1. Jugenddichtungen
    1. Blanka von Kastilien 4
    2. Wer ist schuldig, Lustspiel 72
  2. II. Gedichte 85
    1. Lebensbilder 87
    2. Liebeslyrik 105
    3. Reisebilder 109
    4. Aus dem Reiche der Kunst und Literatur 113
    5. Zeitgedichte 131
    6. Verschiedenes 144
    7. Aphorismen und Sprüche 155
      1. Selbstbekenntnisse 155
      2. Kunst und Literatur 158
      3. Zur Politik und Zeitgeschichte 165
      4. Lebensweisheit 169
      5. Albumverse 171
  3. III. Erzählungen 175
    1. Der arme Spielmann 177
    2. Das Kloster bei Sendomir 194
  4. IV. Satiren 207
  5. V. Studien 221
    1. Studien zur Literatur 223
      1. Zur deutschen Literatur 228
      2. Zur spanischen Literatur 254
      3. Zur englischen Literatur 307
      4. Zur französischen Literatur 315
      5. Zur italienischen Literatur 319
    2. Studien zur Aesthetik und Poetik 312
    3. Studien zur Geschichte und Zeitgeschichte 349
  6. VI. Biographisches 373
  7. VII. Aphorismen 519
    1. Zur Philosophie und Religion 521
    2. Zur Welt- und Menschenkunde 529
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