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Grillparzers sämtliche Werke - Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Volume II
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210 IV. Sutircn. ausweisen, nur Vüchcr, Sein Leben an drei Bände sehen, wi,e Montcsiinieu, udcr wenigstens an ein einziges Wert, wie Gibbon, das tommt bei der war aber auch ein Philofoph, und iedc Pliilo- fophic inUolviert eine fi^e Idee, Also daß ich anf dich zurückkomme: du hast deine Kräfte zu sehr zerstreut, deine Gegeusiändc sind unbc« deutend, aber in der Art, wie du sie behandelt, kommt dir niemand gleich. Aber flüchtig, flüchtig, innner was Neues, Für eine,, !>e lehrten warst du ein gntcr Tichtcr, aber für Nathnn sind vortreffliche Ehnraltcre, aber als Etücl taugt es nichts, Lessiiiss. Tas ist auch meine Meinung. Friedrich, Tie Emilia Gnlotti gefällt mir besser, Lessing, Mir nicht, Friedrich. Tns Verdienst der Minna von Varnhelm liegt in den Nebensachen, die Hauptfache will nicht viel bedeuten. Lcssi»n„ Tic Hauptsache ist auch nicht von mir. Friedrich. Von wem sonst? Lcssing. Vou dir. Friedrich. Ja so, weil der Tellheim kein Geld kriegen tonnte? War notwendig damals, war not- wendig. — Aber lasse,, wir die Anwesenden! — Also die deutsche Lueratnr war schlecht z>i meiner Zeit. Lcsfiiiss. Aber sie ist später gnt geworden Friedrich. Gut? Hm! Lessi»,,. Und wie schnell! Friedrich. Wer auch wie kurz! Oder hältst dn die hcntigc auch für gut? Lessing, Sie wird's wieder werden. Wird! Wird! Friedrich, Wir wollen nicht die Pro» phetcn machen, sondern die Beurteiler, — Erstens also leugne ich enre dentschc Literatur; in dem Sinne nämlich, als es eine französische, nalie nische, englische, spanische gibti d>>- > nur cin 'Resüniee aller übrigen. Ans Nach» ahmnng entspr!,ngcn und nicht' aus Natnrdrang, ans Biicher,,, n,cht ans e,ge,,tü!,i!icl!er '^ln,, sassnng, bat sie ,'icl, säniilicl,e'Liieraliiren nnge> eignet, schon aus dem natürlichen »innde, ü>cil fie die leyte ,var nnd lein Mensch da e,,!>,del, ,vo er nnr zn beiiühen braucl,t. Tu fandesl deine Landslente über der i^acl,al,,,!>ing der Franzosen nnd hast sie ihnen verleibet. Tn tatest recht daran. Teun die Lilcratnr der guten Zcil ^>a>i! reichs ist leer ohne die >!rbanil>it n,,c> tv, >', schmack derselben Zeit, wo aber diese bermchmen inl damaligen Teulschland oder i,u Migcu? Tu !,ast fie daslir auf die Engländer ver,viesen >,!,d gemacht; der Teutsche aber ist in nicMs Nichtig als in der Pflichterfüllung. Einige von euch haben zwnr einen eigentnmlichen 3e>u a,,g,^ fchlagcn, wie der ^>oethe, den ich übrigens nicht leide,, magi er nahm aber nur das ans der Nalnr, was die «nnft gar nicht brauche,, !ann, so wie das Gras in der Ävirllichleit r>'> ja schön ist, der Blumenmaler es aber doch nicht nachbilden wird, sondern eben Blumen nehmen muß. Tie «unst beruht auf einer Steigerung des A^irllicheu nnd iiiilerscheidcl sich will, das Besondere, daß sie zn nichts werden, zusetzt. Es muß daher auch die Tarstellnng, wenu sie sich an fulchc Zustände macht, ans werden, was das grüßte Unglüct ist, das der Kunst irgend passieren tann, klänge das nnu nnr die ausgezeichneten »>eisler i>>-i!'>!' es noch an, dennLente dieser>>lrt fassen die^,'atiir mit scharfen Tinnen nnf, nnd das ^'iNliche ist inimer intereffant, ivenn anch nicht imnier fchön? die Nachtreter aber, deren blöde Augeii nnr all- gemeine Umrisse empsangen nnd nnn das 26ialtenbild treulichst ans Löschpapier abtlalscben, liesern ein Unding, das endlich selbst deutschen Gcschmaclswertzcngen zu matt Uorlommcn muß. Lessiiiss. Tentschcn Gcschmaclswcrkzengcu! Friedrich. Ja! Ja! Tas; ihr keinen Geschmack habt, nämlich leine Empfindung, — Lächle nicht! Es ist fo. !'>enibl habt ihr, vielleicht mehr als andere, aber Empfindung? Gefühl ist nnr der uuartilulierte Ausschrei des Innern, der sich nichts bewußt ist, als seines Zustandes im gan-,,',,, die Empfindung erkennt aber auch die einzelnen Bestandteile des Eindrucls, daher sie vor allem dem Echriststcller nötig ist, der feinen
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Grillparzers sämtliche Werke Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Volume II
Title
Grillparzers sämtliche Werke
Subtitle
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
Volume
II
Editor
Rudolf von Gottschall
Publisher
Hansa-Verlag
Location
Hamburg
Date
1906
Language
German
License
PD
Size
11.2 x 15.9 cm
Pages
552
Keywords
Dramatik, Literatur, Gedichte
Categories
Weiteres Belletristik

Table of contents

  1. Jugenddichtungen
    1. Blanka von Kastilien 4
    2. Wer ist schuldig, Lustspiel 72
  2. II. Gedichte 85
    1. Lebensbilder 87
    2. Liebeslyrik 105
    3. Reisebilder 109
    4. Aus dem Reiche der Kunst und Literatur 113
    5. Zeitgedichte 131
    6. Verschiedenes 144
    7. Aphorismen und Sprüche 155
      1. Selbstbekenntnisse 155
      2. Kunst und Literatur 158
      3. Zur Politik und Zeitgeschichte 165
      4. Lebensweisheit 169
      5. Albumverse 171
  3. III. Erzählungen 175
    1. Der arme Spielmann 177
    2. Das Kloster bei Sendomir 194
  4. IV. Satiren 207
  5. V. Studien 221
    1. Studien zur Literatur 223
      1. Zur deutschen Literatur 228
      2. Zur spanischen Literatur 254
      3. Zur englischen Literatur 307
      4. Zur französischen Literatur 315
      5. Zur italienischen Literatur 319
    2. Studien zur Aesthetik und Poetik 312
    3. Studien zur Geschichte und Zeitgeschichte 349
  6. VI. Biographisches 373
  7. VII. Aphorismen 519
    1. Zur Philosophie und Religion 521
    2. Zur Welt- und Menschenkunde 529
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