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Grillparzers sämtliche Werke - Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Volume II
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L9L V, Studien, Ehristeuglaube,! zu bewegen, er verbarrt aber iüi verstockten Ttillsckuveigen, Nachdein die Vor- stellung von »>ott, Ehrislns, den Aposteln frucht« los grivese», fordert er ihn endlich ini Name» Johann des Täufers auf, Ta l'richt dcr Manre sein Schlveigen, liegehrt die Taufe und will Johannes geheißen werden, Er wird getauft »nd stirbt, indem er Icsns, Maria und Iohauu den Tänser anruft, Tiefen, >oie gesagt, greuliche Zeug, wird durch die lebensvolle Iiidividualisiernng aller, selbst der Nebenpersonen, zu einer Art lüustlerifcben Geltung gebracln, Tas fron,nie Eliepaar, der leichtierlige Beltran, ja selbst die Bäueriuueu, die in ilneni Touutagsstaat zur Hinriättiing, wie 511 emeni Feste gelien, das alles lebt und bewegt sich, Ja selbst eine Art Vergeltung geltt durch das ganze ^tiick^ Haniet, der der Wahr- sagerin zu seinein Tcbaden glaubte, Der uu- trene BeNran, der fchiver verlvnndet wird uud bei der vmrn'btnng niit verbuuoenem slopfe er scheint, Ja selbst über Dou Gaspar uud feiner Gattin dürfte vielleicht ein leiser Tadel schweben, das; sie als Nalwerwandte eine Ebe einge gangen l>abeu, Lope de Vega erwähnt derlei nicht, aber die Tingc sind da uud erweise» sich felbst, Waruni denn sonst hätte er sie zn Vetter und :'.'>ubme gemacht? Ton Juan Eastelvi, der das Stück erösfnet, verschwindet im Verfolge, indes es doch leicht war, ilin, allenfalls bei der Instandcbringuug ,>>ders, noch einnial vor die Auge» z» bringe,,, K'L, Was das Verhältnis von Vetter und Mnbine betrifft, so tonnte ja sein, daß sie's wirk. lich waren, da das Stück offenbar auf einer wabren Begebenbeit bernbt. Mau muß mit Deutungen nicht zu freigebig fein, !,! l>»«eute eu ei I>,^,n-. Tie-? Tliick ist ein kleiner Edelstein, Nichi als N'äre es als Lustspiel gar so vortrefflich, dazu ist dcr Inhalt dcun doch zu uubedeuteud; aber daß dieser Inhalt, aus Schaum uud Nichts gebildet, mit der gewandteste» sinnst, oder viel- mehr der glücklichsten Natnr, sich in volle drei Atte auseinander legt, so daß die Zuscher, wenigstens die damaligen, keinen Augenblick aus dem (iug der Aegebeuhciten herauskamen, das ist das wabrhaft Meisterliche an diefem artigen kleine» Tinge, Zwei Fraucuzimmcr, mit ihre» Zofen uud Vhreudiencrn fton denen der eine Tichter ans Hunger ist, welche Qualifikation er bis ans Ende bewahrt), machen Bekanntschaft auf dem Wege aus der Kirche, Sie plaudern von allein 1 von Schönheitsmittel», von ihrcu ^iebbabern, und die eine, Laurencia, verspricht der andern, Elisa, ihr ihren Liebhaber Felicia,« zum Scheine mit einem Bricfchcn znzufendcn, damit sie defsen Bekanntschaft mache, Fcliciano stellt sich ein, findet 'Wohlgefallen an der Freundin seiner Geliebte», wird aber vo» Elisas Vater und Bruder überrascht, die durch deu Besuch die Eure ilner 3ochler und ^> bloßgestellt fiudeu uud zur Genugtuung nnf eine heirat dringen, Fcliciano, der nicht über» flüssigen Mut nnd eine Vcimischung von Eigen > nutz hat, fügt fich dem Unvermeidlichen n,,d >>t »un Elisas Vräutigam, Lanreneia, von deni Treulosen selbst in Kenntnis geseht, beschlies;t, echt spanisch sich zn räche», nno Iäs;i n'indc, daß sie ,I,n, al-> eine,i Erfahrenen in der wahrsagen lassen wolle. Er erscheint, ,nacht diD ,<nenz über ihre Haud, kiißt diesem >ileu, uüo sonnt die Ha»d, und Wohlgefallen nnd Nach» begier spiele» auch bei il,m ihr natürliches 3piel, EarloZ stellt sich an, nach Flandern in oen >lri>g gelien zu »vollen, und begibt sich zn Elisas Vater, um vou ihm Wechsel dahiu ci!!z,il,a,,t>eln. Er findet die ganze Familie niit dem Bräutigam stehen, daß seine' Vermogensznständc herab- gelommen seien, nnd er leine Verbindungen mit Flandern mehr habe, lluter dem Bilde eine^ treulos geworoeucu Freundes erzählt er das llnglück seiiier Liebe, nnd Elifa ist anßer sich. Unterdessen hat aber auch Feliciauo sciue Trcu» losigleit bereut. Da die Kontrakte fcho» ge» fchloffen sind, uimmt er die Geringfügigleit d r Mitgift zum Voüvaude, uud begehrt statt der vcrfprochcucn L000 Dukaten 10 0U0, Er glaubt fich uuuuiehr schon frei, aber Elisns Bruder iltavio, der die Heirat um so mehr wünscbt, als er selbst in Laureneia verliebt ist, erklärt, auf sciucu Teil der Erbschaft Verzicht zu leiste», c»tdcclten Fehlers selbst z»rüäträte, Uuter-- dessen hatte Carlos, der fiir abwesend gilt, vor- geblich als sein eigener Bedienter, mit Elisa nachts am Fenster eine Zwiesprache gehallt,, an deren Schluß er aus dcr Verstellung hcraus- fällt nnd Elisas Bild fanit ihren Briefen vor ihrem Angesicht zerreißt, was aber »ur 3pie!> karten sind, die ihm sein Bedienter heimlich zu- gesteckt, Ei»e sehr komische Szene ist, tt" des Skandals Wege», Zofe uud Ticner herab» schickt, um die zerrissenen Trümmer cniszulesc», und sie uun uichts als Spielkarten fiudet, faucze», die Vcdiügimg der vermehrte» Aussteiicr ist erfüllt, und es kommt zur Vcrlobuug, zu der sich unter den übrigen Gästen auch Carlos und Elisas eigentliche Absicht hervor. Sie wollte nicht von ihrem Bräutigam aufgegebcu sein, aber feierlich um ihr Ja befragt, fvricht sie ein festes uud bestimmtes Nei» aus, Naß min Earlos in seine alte» Rechte tritt, versteht sich von selbst, Lll!ire»cia aber, statt zu Felicia»? zurückzukehren, wählt Vlisas Bruder Otavio, wodurch den» uatürlich alle Einwcnduugeu gegen feiner Schwester .Heirat hiuwegfalle».
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Grillparzers sämtliche Werke Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Volume II
Title
Grillparzers sämtliche Werke
Subtitle
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
Volume
II
Editor
Rudolf von Gottschall
Publisher
Hansa-Verlag
Location
Hamburg
Date
1906
Language
German
License
PD
Size
11.2 x 15.9 cm
Pages
552
Keywords
Dramatik, Literatur, Gedichte
Categories
Weiteres Belletristik

Table of contents

  1. Jugenddichtungen
    1. Blanka von Kastilien 4
    2. Wer ist schuldig, Lustspiel 72
  2. II. Gedichte 85
    1. Lebensbilder 87
    2. Liebeslyrik 105
    3. Reisebilder 109
    4. Aus dem Reiche der Kunst und Literatur 113
    5. Zeitgedichte 131
    6. Verschiedenes 144
    7. Aphorismen und Sprüche 155
      1. Selbstbekenntnisse 155
      2. Kunst und Literatur 158
      3. Zur Politik und Zeitgeschichte 165
      4. Lebensweisheit 169
      5. Albumverse 171
  3. III. Erzählungen 175
    1. Der arme Spielmann 177
    2. Das Kloster bei Sendomir 194
  4. IV. Satiren 207
  5. V. Studien 221
    1. Studien zur Literatur 223
      1. Zur deutschen Literatur 228
      2. Zur spanischen Literatur 254
      3. Zur englischen Literatur 307
      4. Zur französischen Literatur 315
      5. Zur italienischen Literatur 319
    2. Studien zur Aesthetik und Poetik 312
    3. Studien zur Geschichte und Zeitgeschichte 349
  6. VI. Biographisches 373
  7. VII. Aphorismen 519
    1. Zur Philosophie und Religion 521
    2. Zur Welt- und Menschenkunde 529
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