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304 V, Studien.
nach der Insel, werden aber gleichfalls erkannt
und gefangen, Es leitet sich nnn eine wohl-
ieüc Intrigc ein, daß nämlich Nosardo sich
ras; er ihm einen Liebesbrief an Flavia fclneibe,
Tiefe» zeigt er Florida und macltt sie fanden,
Leonido habe ilni im eigenen Namen an ^lavia
geschrieben. Ein gnter Ing ist, das;, solange
Flnvia glauben, sie letzterer ans alle 'Alt zu-
reden, den «orsaren zn erhören, und so bereit
sind, ^lavia ebenso ihrem eigenen Nntzen anf
znopfer,!, als frnln'r Leonidu init seinein Vrnder
getan hat, Sobald aber Florida die Witlernnq
erhält, daß ihr Leonido Flavien den >)of mache,
so ist sie in aufbrausender Eifersucht auf der
3tellc bereit, iliren >'>Ianbcn abziifchivören, den
.'lurfaren zn heiraten »sw, Zuletzt klaren sich
die Tinge ans, Tie (befangenen nehnien den
ssorsare», den sie abseits treffen, ihrerseits g^
sangen, und alles erreicht sein »atm licheo Ende,
ohne daß besonders viel Spaß oder Ernst heraus
läme,
hörte, l»uä>te eine Art Parodie solcher Zustände
einen angenehinen Eindruck machen,
8all Xieula« Äs loleutiuo.
Ein luenig in der gewöhnlichen Form dieser
Hciligengcschichtcn, Tankt Niculas als Student
mit mehreren Ä'iistndenten, >vo denn sein srom
mer Ernst gegen den Leichtsinn der übrigen,
wie natürlich, sehr absticht, Einer aus ihnen
steigt, fällt er sich zu Tode, und es zeigt sich
nun, daß die Maoke der Teufel ist, der nin die
Seele, mit dem ui Lüften in Begleitung von Ge-
rechtigkeit und Gnade erscheinenden göttlichen
Nichter, einen Streit beginnt, der aber durch die
Taznlnnft der Inngfrau gegen ihn entschieden
anführt, daß er ein Vetter des frommen Nico-
las sei. Letzterer hat inzwischen eine Tomherr»»
probende erhalten. Aber von der Predigt eines
Augustiner Barfüßers gerührt, gibt er mit Ein-
willigung seiner Eltern sein »anonitat auf nnd
tritt in den Orden, in den ihm fein Begleiter
der ^arron Nuppcrt nachfolgt,
t^I uaeimieuto äe tü<ri«to.
Ein wunderliches Stück, das mit dcm Siindcn-
falle anfängt, ilönia, Adam und Königin Eva,
von Unschuld und Gnade begleitet, werden dnrch
die Schlange, Schönheit und Neid, verführt. Gott
Vater tritt als Kaifcr des Himmels anf und
Uott Sohn als göttlicher Prinz,
Übrigens ist mir bei dieser Gelegenheit auf-
gefallen, daß meines Wissens noch nicht darauf >',,,,>deutet wort>e» in, welcher Äll der auch
äußerlichen, fnml'oünlien ^K'nngtunng darin
Apsels verlorene Neinbeit, dnrcli den o>enns; des
>> Leiden n,neder ln-rgeslellt nnvd, I^is
,^eil,ni!tel ist wunderlich, ader gronartig !on>,
diniert. Gewis,, der '^in >n >,, d>,> Elnisle».
lomme,,,
^st der e>s!e Ä!t nietaplnisiscl, nnd »onndel li,'',
w sieigl der ',0,'eüe dasiir in-^ ',')!>.'nsche,,leben
herab nnd ist nm so besser, Originell die Art,
>!l,',nge sich fnlilend, ',v,'an wird an die allen
Gemälde erinneN, n.>o '.u.aria ini ^!rol> des
3taIIes, aber zugleiä, i» goldverzienen >!le,de>n,
ilir >>ind besorgt, Tann die vntte de>
>,'i,-llei>l!t zn sehr an^geiponnen, aber Lope lieln,
siil) in die Einzellieiien de>> 3>!>äser nnd Land»
lebens zu vertiefe,,, ("ibl e-> elü,>ao Anmnligeres
als diese Hirtin Telia, die den >!0vi >n e>ie
vor Kälte trippelt, n,ne de,,n iil'erlnnipt die ganze
der obdachlosen Gebärerin, anso lebliastesle vor»
sinnbildlicht, Trn grdsüen Teil des dritte,i
Aktes nimmt ein l'n'iellniianospiel dei
ein, nach Art nnsere>5 Tchenten-? nnd L,>
H'^'hl etwas zn sehr angesponnen, ,vieibei
Erscheinnng des Engelo, Joseph nnd '!^>ni>i
kommen mit dem Mnde, offenbar von der Ve-
schneidnng, was nninderlic!» genng ist, aber gai,-,
den: Tnnjcn der >!inder glcicli nach der >''>>l',i!t
entspricht, Ankunft der drei »önige init Tänzen
und Gefangen, Nw fich desonder-5 das Kauder-
welsch der Mohren sehr gut ausnimntt, 3ie
»leinen, ihre Tclnuärze rülne vom 3iindenjalle
her, nnd hoffen nnn alles von dem weißen
Lamme, Schlns;,
das Lupe de Vega, oder sonst irgend ei,,
jemals geschrieben, Ter Titel fthreibt sich von
omer einzigen 3^ene her, in der die beiden zum
Christentum belehrten Geliebte» sich als Wahn»
sinnig stellen, nm den Verfolgungen der.Heiden
nullen, als ei» Wahnsinn im Si»nc der Welt
bezeichnet werden soll, Tie ,<da,,dlnng felbst
bilden die Begebenheiten einer heidnischen
Priesterin Dona, die auf Vcfehl des Kaisers
Maximianus das Orakel des Apollo befragt uud
von einer unfichtbarcn Stimme die Antwort
erhält: l^rwte vive, Sie verfällt daranf in
einen Schlaf, in dem ihr ein Engel erscheint, der
ein Buch nebe» sie hinlegt. Es sind die Briefe
des Apostels Paulns mit der aufgeschlagenen
Ttellc: i^Iortlii enim eZtiz et, vita uoZtrZ, Äbzoon-
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Grillparzers sämtliche Werke
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Volume II
- Title
- Grillparzers sämtliche Werke
- Subtitle
- Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
- Volume
- II
- Editor
- Rudolf von Gottschall
- Publisher
- Hansa-Verlag
- Location
- Hamburg
- Date
- 1906
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.2 x 15.9 cm
- Pages
- 552
- Keywords
- Dramatik, Literatur, Gedichte
- Categories
- Weiteres Belletristik