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Grillparzers sämtliche Werke - Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Volume II
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313 V, Ctudie», mente! Als Veweis a contrario könnte man an führen, daß dasPublitnmNacines und Corneille diese ^ucretia gar nicht zu Ende hätte spielen lassen, Tiescs Ablehnen des Klassizismus soll übri° gcns »icdcr als Lob noch als Tadel gemeint sein, Mit aller Vcrehruug der ausgezeiclnieten siebter des Lieele äe ^oui« yuatarxe ist doäi da> 5üee!e <je I,<,uiz ?!iilipps, das Jahrhundert der 5!Iucktel,ren der Empfinduug zu jenen etwac- chinesischen Fornien gar nicht zu denken sein dürfte, Ponsard hat in dieser Äeziehnng eine,, glücklichen Mittelweg eingeschlagen und ent nieder er selbst, wenn er zur vollen Hinsicht ge« I!m von der ^orni zur Sache zn louimen, so ist besondere der ,vintelgrnnd des Stückes als l'öchst gliiälicl, beliaudelt ,^ u bezeichnen, Poufard I,at gau; inlitig eingesehen, daß der eigentliche Inhalt seinem Trauerspieles die Vertreibung n,ge sein müsse, nnd in diesem Sinne spielt durch die Ieidenschaftlick>ste» ^.',>'u>',, ln,' politische Be^ielinng unaufhörlich durch, ja selbst handelnden Personen, reiht sich doch durch den Brief an seinen Sohn beinahe körperlich n,,ter sie cm, Bewundern,igowürdig ist der 3a!l, mit dem er die siaatoieckitliche ^ragl- behandelt, ?ic ttegner der >tönige, obgleich wie natiir lich repudlllaiiisch gejiinii, inischen dieser ihrer (Besinnung doil! iolclie ^lemeiite bei, daß sie deni ieitt in ^ranlveich I,errschenden System lanm ein Ärgernis geben können uud dadurch das ?!ufrei-,e>,de verliere,,, das mau je!,tt in Tentschlaud so jelir liebt, dem aber jeder Tichter gern aii-^ de,n Wege geht, Von den LtiaraNcren ist uorher etwas ab- schätzig gesprochen worden, aber nur im Sinne, «I? ob sie tlassisch aufgefaßt waren. Ein wenig wenden, Telbst die widerliche Tullia ist an sich betrachtet ganz gnt, und im Stücke nur darum verwerflich, weil sie aus ihrcu betrogenen Gatten gar zu erniedrigenden Schatten wirft; bor allem aber, weil sie dramatisch gan-, iiln-r- Unfug ist, Für die Sibhlla dagegen ifi I^iiu' >'>,!ade Ebenso überflüssig als TnIIia uud noch dazu ohne Wirkung, verunstaltet s,c d>'u diiü^u Alt, der dnrch das voitiefslilln' '^>eipl,!!>, -,,v,>>>>>,i Vrntus uud Valerius so gut eingeleitet war, ^prache u,,d Versisilatiou schämt, soivei! es eiueni Ausländer darüber ,;u u>!e,Ieu ei!>iubt ist, vortrefflich. Wenn historischanliqnarische !ul, initnnter zu breit inachen, so muß Tichtei» ,',ugute halte», 2as iühetorische in der Ansdruc!oiveise ist, wenn auch nicht der Poesie, doch >,u a!>g>',in-i,,en de,n Vediirsnis des Theatern volüoiumeu ange- inefseu, Trotz dieser Nhcturit aber gc!>! >,u solcher Faden von Empsindung dnrch oe>, Tialog, es ist ein so sicherer, v,>ne,leutvl und bv>beiei!e,,der Verstand in der Fübruug dieser Reden, das; mau, besouoei-? bei l'ii^u, ersten Stücke, znr Veiunndernng hingeüiscu ,iu,o Von einzelnen Szenen ist die ',,,>,>>'>->, " ,, erelia und Vrutns in> ersten Ä!!.' vöüig !vi!I« lürlich uud daher undramatisch herbeigeführt, Tan ^neretia, die sich erst am Spinnrocken als gute Hausfrau gezeigt hat, nn,,, da ihr Oatle iuii uuerloarteten Gästen anlomint, nichts dringenderes zu tu» hat, als sich mit Vruiuo nber dieo »ud das zu besprechen, leuchtet nicht ein. Man kann Ursachen audenleu oder sup plieren, aber der Verfasser hätte sie präguaut Iiiustclleu sollen. Gegenwärtig ist die Szene und 3tel>uug der Personen hat die ^iuuieuquug der Tib»l!e, Tein Stücke eine,» doppelten Echlnß nach Willkür der Direktion zu geben, ist uu',u- lasiig, Vas Nrama kennt keine Willtü, Stück hat möglicherweise nur einen 2chlus>, Nao notwendig zu sagen ist, nius, überall gesagt werden, nnd was nicht notwendig, mnß überall wegbleiben. Naß Herr Ponsard ein ausgezeichnete ist, hat er gezeigt. Ob er ein eigentlicher drama» tischcr Tichler ist, n,»ß die Folge lehren, Lr hat sich vor allem vor dem Parteigeist und den Anlockungen der sogenannte!, klassischen Partei zu hüten, vor dem Nonm!i!,',i^uiuo wird i>m schon die Anfeindung der Nomanliler salbst be> wahren.
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Grillparzers sämtliche Werke Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Volume II
Title
Grillparzers sämtliche Werke
Subtitle
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
Volume
II
Editor
Rudolf von Gottschall
Publisher
Hansa-Verlag
Location
Hamburg
Date
1906
Language
German
License
PD
Size
11.2 x 15.9 cm
Pages
552
Keywords
Dramatik, Literatur, Gedichte
Categories
Weiteres Belletristik

Table of contents

  1. Jugenddichtungen
    1. Blanka von Kastilien 4
    2. Wer ist schuldig, Lustspiel 72
  2. II. Gedichte 85
    1. Lebensbilder 87
    2. Liebeslyrik 105
    3. Reisebilder 109
    4. Aus dem Reiche der Kunst und Literatur 113
    5. Zeitgedichte 131
    6. Verschiedenes 144
    7. Aphorismen und Sprüche 155
      1. Selbstbekenntnisse 155
      2. Kunst und Literatur 158
      3. Zur Politik und Zeitgeschichte 165
      4. Lebensweisheit 169
      5. Albumverse 171
  3. III. Erzählungen 175
    1. Der arme Spielmann 177
    2. Das Kloster bei Sendomir 194
  4. IV. Satiren 207
  5. V. Studien 221
    1. Studien zur Literatur 223
      1. Zur deutschen Literatur 228
      2. Zur spanischen Literatur 254
      3. Zur englischen Literatur 307
      4. Zur französischen Literatur 315
      5. Zur italienischen Literatur 319
    2. Studien zur Aesthetik und Poetik 312
    3. Studien zur Geschichte und Zeitgeschichte 349
  6. VI. Biographisches 373
  7. VII. Aphorismen 519
    1. Zur Philosophie und Religion 521
    2. Zur Welt- und Menschenkunde 529
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