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Grillparzers sämtliche Werke - Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Volume II
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324 V. Etudien, Erleichterung wegen ein gewisses Vergnügen er regen müsse, aber dieses WolUiiesalle» ist von als die Berechnung der Quinte von ilireni «lang, ^, priori betrachtet, müßte das systematisch ge- werk. Uucndlichleit des Tas Gefühl des Schönen ist ein unend licheo, iveohalb es anch unter dessen charak- >ueit die veranlassende Ursache übelsteigt, Wa> liegt deun in deui Äl'aterielleu oder selbst i» den Pcrhältniisen einer Wohlgeordnelen ^änlenreilie, das; e^ mit einem 3el>lage dein ga,,',eo Wesen er hebt, dich anzieht, fesselt, dich bis zu Träueu entznät, alle-1, was du Oroßcs uud ^»crrlicheo q> sehen, gelesen, gehört, cmpsnnden, mit e>,,e,n Zailberschlage cmporregt und iu lauen Welle,, durch die erweiterten Adern strömen läßt? Warum bist du besser, milder, gütiger, mutiger iu dem Augenblicke der Beschaun,ig uud bald Iuueru wogt? Warum culzückt dich die. Natur selbst iu dieser Stimmnng mehr, so daß selbst in dieser Stimmung? Scheint nicht der ewige Iwieipalt dcr sittlichen und sinnlichen Natur, des Rollens und Sollens, in diesem Angenblicle ausgeglichen? Ist dir Gott noch uubcgrcislich, uud unverständlich das All? Fühlst du uicht deiue Verwandtschaft mit den Wesen unter dir und mit etwas über dir? Ist es uicht, als ob spannlen »nd in ungeahnten Neziehuugeu die gan;e Welt verbände»? Uud das alles hätte der armselige Sänlengnng ans hartem Sandstein, nach dem oder jenem Verhältnisse geordnet, be- wirkt? Oder wäre es nicht das Gefühl der se!,tt; das Gefühl dcr Einheit alle^ Endlichen in einem Unendlichen, was diese Wirkungen hervor- ruft? — Ferner zum deutlichen Veweio, dasi uicht bloß die Phantasie auf Kosten der übrigen Vermögen erhöht wird — du den! st auch leichter in diesem Zustande^ alle Wahrheiten — höchstens strengste 3ondernng fordern — sind dir ei lenchlender, selbst die philosophische Abstraktion gelingt besser, zum deutlichen Beweise, daß die durch das Schöne bewirkte Erhöhung der inneren Kräfte nicht eine teilweise, sondern eine, allge- meine ist. )!a<urnachahmung des Wunderbaren. Anch das Wunderbare ist der Nachahmung der ^'anir nicht enthoben. Nicht zwar, M es i» seiner VÜderverbindung nn das wirklich ^m,i>!>'^gl,ch,e gel'nnden wäre, sondern da r, e> eme au<- der ',u,Vmch^,,,ww^ lies'.ende, durch den Lauf der Ialirlmnderie Ix- '.^!,ne nnd ansgebildete Fo>>n deo Wimder lanl'env gibt, der e-> tien l'Ieide,, nius!, >>.>e,,n e^? poetisch geglaubt U'erden oder prallllc!, wnl lam sein soll, AI-^ nnang>e,fl'ar si,r da<-Wunde>'> bare erscheinen i d,iv llli,,!!!,!,, ix-> 2eldfil'e,vnsN' '.^ < d,i!> ^n'seN der >lanfali!äl ivelüi^iie keilen il die Ursache erdichtet sein kann, aber nie ' ! ! gleiche Weise Immen deim FülUen >,nd lle,i ,N!evdm,iv d,e '.'.'.^lioe >i,,f;er den, >>>e,,' der ^^itiir liegen, al'er an>? diesen ^iol>l>en ninsi ,n. Nie tätige '.'! >i r, e r >,,,,, ^>'^ Willens gehört wieder uuter der oben gegebenen allge- ,,ie,,,en Besäiränlnng völlig dem Nelche des Nciz der geüaucn einen Grund des wahrlmft liiiifll'iii^l'e,, ^ läuder i» ihren Stillleben und ^andfchasien ünf nns inachen, in der Vorstellung uon der ^ni!,/ und reiu beschallenden stille de^ !'>e,,n,t^, d,e !^-i,,ni de^ Besäianers von Leidenschaften — oder beiden bewegt, fo >ann die Vo, s,el>,,>,,i dieser obseliiven Rnhe bis znr höchsten 3iührn,,g steigen. slachahmmig dcr Natur alo Zweck der «uusl, u^in hat die Nachahmung dcr Natur als das höchste Gesetz dcr Knnsl mi>>>,ü> >i! .^1, frage aber^ tann man die Natnr naä,a!nne,! ? — Tie Nildhaucrkuust gibt Foinien, al>er deo I,öchslen ,^ er Bewegung, der Farbe, enN'>l,,i >>e, äußere Ansehen des Nanmschlages, der ^ der Wollen so täuschend nls möglich darstellt tann sie uns nber auch das Na,,scheu dieser Bämne, das Wallen dieser Gräser, das Ziehen geben? Wo bleibt der Gesana der Vi.'>iel, das M'ininelu des Vachcs, das Geläute der «'ülxlei,? Von einer bes^niedeneu Landschaft, die das Bewegliche darin allerdings, wenn anch matt, wiedergeben kann, ist wieder hinsichtlich der An- schaulichkeit au keine Vergleichung mit der wil l , lichen zu denken. Und doch bewegt die ein färbige, reguugslose Natur, die gemalte, be- schriebene Landschaft iu der Knust Meuschen, welche die wirtliche lalt ließ in der Natur! — Nie kommt es nun, daß das matte Abbild stärker
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Grillparzers sämtliche Werke Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Volume II
Title
Grillparzers sämtliche Werke
Subtitle
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
Volume
II
Editor
Rudolf von Gottschall
Publisher
Hansa-Verlag
Location
Hamburg
Date
1906
Language
German
License
PD
Size
11.2 x 15.9 cm
Pages
552
Keywords
Dramatik, Literatur, Gedichte
Categories
Weiteres Belletristik

Table of contents

  1. Jugenddichtungen
    1. Blanka von Kastilien 4
    2. Wer ist schuldig, Lustspiel 72
  2. II. Gedichte 85
    1. Lebensbilder 87
    2. Liebeslyrik 105
    3. Reisebilder 109
    4. Aus dem Reiche der Kunst und Literatur 113
    5. Zeitgedichte 131
    6. Verschiedenes 144
    7. Aphorismen und Sprüche 155
      1. Selbstbekenntnisse 155
      2. Kunst und Literatur 158
      3. Zur Politik und Zeitgeschichte 165
      4. Lebensweisheit 169
      5. Albumverse 171
  3. III. Erzählungen 175
    1. Der arme Spielmann 177
    2. Das Kloster bei Sendomir 194
  4. IV. Satiren 207
  5. V. Studien 221
    1. Studien zur Literatur 223
      1. Zur deutschen Literatur 228
      2. Zur spanischen Literatur 254
      3. Zur englischen Literatur 307
      4. Zur französischen Literatur 315
      5. Zur italienischen Literatur 319
    2. Studien zur Aesthetik und Poetik 312
    3. Studien zur Geschichte und Zeitgeschichte 349
  6. VI. Biographisches 373
  7. VII. Aphorismen 519
    1. Zur Philosophie und Religion 521
    2. Zur Welt- und Menschenkunde 529
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