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Grillparzers sämtliche Werke - Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Volume II
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V, Studien. fordert !vard, seht die Fordernden scheinbar !,oc>' d, h, die Kri t ik über die Prodntt idn, ivas allemal und jederzeit ein sicheres Zeichen des Verfal les der Kunst war, Ja, selbst ein Teil des Pnblilnms fand die dauernde Ttelluug auf den unfruchtbaren >?>.'!,^ n des Überschwenglichen lohnender sür d>- siefühl, als die Unterordnung, die jeder über- nimmt, der einen Eindruck auf sich wir!,'ü l>!N!, All dieie Verkehrtheit wäre uo,'I, >n eltra,icn gewesen ohne die notwendige Nnckwirkung, die duzicrenden selbst ausüben mußte, llder all dein Vermeiden und sich hüten ward die Auf- gabe des Tichters zuletzt halb negativ. Um doch einigermaßen zu willen, mußte sich jeder mit von Offensiv- und Tefensiuwafsen beladen, daß unter ilireni Gewichte kei,! freier Tclnitt mel,r uiöglich N'ar, ,^edes Vornelnnen ging so ins inneren Ausfüllung ermangelte, Tas natürlich Genießbare verschwand, nnd man sah nichts mehr, als verunglückte Meisterstücke, Tcr Schreiber dieses Aufsatzes läßt das alles ^r N'ollte nicht diesen oder den tadeln, sondern die Richtung einer Zeit, z» der er auch geliört. Man mag sich verwahre», wie man will: ist eininn! derlei in der ^nft, so saugt jeder seinen In leltt.'r Ausbildung gedieh diese N,ch!nng — w a s entsetzlich zu sagen ist — b is zur V e r > fälschnug des ^^ ' i i , !>ls, Kenntnisse und H^alnheiten lverden von Ge^ fchlecl^ t zu Geschlecht fortgepflanzt, nnd der ,r>ne luollte, als die er selbst ans sich selbst gefunden, ^a> eben unterscheidet den Menschen von deu übrigen Naturweseu, daß der späte (5n!e>so!ni, weiterbildend, fortsetzt, was der Urahn, ountel gelehrter Vorfahr gleichmäßig aufging l das Palladium der Geistesbildung ist die unge- hinderte Mitteilung, Tas Gefühl dagegen ist neu geburcn. Ich kann ebensowenig das !">'snl,> eines andern annehme», als die Person mit ihm tausche», und die eigene Art, z» fühle», verleugnen, sich als Mensch vernichten. Tas Wesen des Tramas ist, da es etwas Erdichtetes als wirklich geschehend anschaulich machen soll, strenge Kausalität, Im Lauf der wirklichen Welt befcheide» wir uns ger», daß manches vorkommen könne, was fich für uns in die stetige Kette von Ursache und '^nlimg nicht fügt, weil wir einen unfaßlichen Mln'l'er des Ganzen an-,n>n'>nnen grnmigi sind nnd Veschräntl!,cil nn-,nwn!!Nl'n>,un>icnd ,,!, ,n ,!,,n einen un^ nnl'egleMichen ^,>isa,u,,!e,!!,a,l,, lialnv im Gedicht ader te,,ne,i n,ne d>',i Urlieder der Vcgebenheitcn u,,d ilner Vertniipiiing u>,d nnjfen in ihm einen dem nnsern ai>,!>i,>',!! >V,siand, daher sind >vir >vo!>l anch deieäuigt, anzu« uuo uln-rlniupt für du' menschlich enDlich,' ?en! kraft nicht znsanimeuhäuge, habe über!,aupt keinen Insammeuliang und gelune in d>c blasse Phantasie, n,,ie irocs inneie Veruiögen, nicht losmachen kann, unbedingt verwirit. 0l>er d,e lvcnigstens die beim Tnima beadsülüiiiie Än- Näherung an das ^'irüiche gani anvschü,,, Das >lausalitätol>and ist !,n,i, ixn Begriff der Freiheit vora,,vges>^t, seiner Möglichkeit nach ein doppeltes! ^ach dem GeseN,' der ^,,,'t^ wendigkcit, d, i, der ',>>a!,ir, nnd nach den, >',>' setze der ^n'ilieit, Unter den! Äiotwcudigrn wnd l>ängig von der Hvil>enobesli,n,nuug d> fchcn, in der Natur oder durch andei, >!!,'!'!>,'!! >,!'sll,il'l,l, und wa<-, dülil, d!>' nnle- zweifelte oinwirtung anf die nnleren, unwill- Ans^ruugeu seiner Tatigleit, >^.>al ni,!>! ,,,>,! gend, aber doch anregend bestimmt, Tie, Ein» so starl, das; sie bei Mensclien von liesligeu, durch Uerleloic ^>-,iehnng und uuglmllnlns ?en,perani! n! ge,i>,l)Uen '.'ieignngeu oft alle , der ,"reil!^>l mis',n!n'deu scheint, und selbst die Besten uuter un'- sind siä, bewußt, wui'deu, nnd wie diese ?riel>federn ei,ic,i Grad von er!ei,siver uud iuleusü ,, eichen Ivas außer unserem Willeustreise, nnabhäugig von uns, also notwendig vorgrlil nnd, ohne daß wir es nach Villlür bestimmen tonnten, anf uus bestimmend lnicht nötige,id> einioirlt, als Ursache und Wirtnng stellend gedacht, Vcr» hängnis, nnd insofeln inie einen Verstand voraussetzen, der, ohne Liuwirkung aus die Vcr« her und nachher erkeuut, Tchicksal <?ütum). Tas Schicksal ist nichte alc- e,n,> VlNln'iselnlii, ohne Vorsicht, ci,ie passive Vorsehung möchte die als die Naturgesetze zngnnslen des ^>eil,e>!,' gesctzcs niodifizierend gedacht unrd, ^n> ?raue^ spiele nun wird entweder die Freiheit über die
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Grillparzers sämtliche Werke Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Volume II
Title
Grillparzers sämtliche Werke
Subtitle
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
Volume
II
Editor
Rudolf von Gottschall
Publisher
Hansa-Verlag
Location
Hamburg
Date
1906
Language
German
License
PD
Size
11.2 x 15.9 cm
Pages
552
Keywords
Dramatik, Literatur, Gedichte
Categories
Weiteres Belletristik

Table of contents

  1. Jugenddichtungen
    1. Blanka von Kastilien 4
    2. Wer ist schuldig, Lustspiel 72
  2. II. Gedichte 85
    1. Lebensbilder 87
    2. Liebeslyrik 105
    3. Reisebilder 109
    4. Aus dem Reiche der Kunst und Literatur 113
    5. Zeitgedichte 131
    6. Verschiedenes 144
    7. Aphorismen und Sprüche 155
      1. Selbstbekenntnisse 155
      2. Kunst und Literatur 158
      3. Zur Politik und Zeitgeschichte 165
      4. Lebensweisheit 169
      5. Albumverse 171
  3. III. Erzählungen 175
    1. Der arme Spielmann 177
    2. Das Kloster bei Sendomir 194
  4. IV. Satiren 207
  5. V. Studien 221
    1. Studien zur Literatur 223
      1. Zur deutschen Literatur 228
      2. Zur spanischen Literatur 254
      3. Zur englischen Literatur 307
      4. Zur französischen Literatur 315
      5. Zur italienischen Literatur 319
    2. Studien zur Aesthetik und Poetik 312
    3. Studien zur Geschichte und Zeitgeschichte 349
  6. VI. Biographisches 373
  7. VII. Aphorismen 519
    1. Zur Philosophie und Religion 521
    2. Zur Welt- und Menschenkunde 529
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