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Grillparzers sämtliche Werke - Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Volume II
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Page - 359 - in Grillparzers sämtliche Werke - Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Volume II

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. Zur Geschichte und Zeitgeschichte. 359 fchild hieß: Bestehen, Legitimität' ohne ans der anderen 3eite seine,n npboristischen Geiste zu enge Schranken zu selben, c>e,,n es hinderte ihn nicht, uon Zeit zn Zeit mit einzelnen Intrigen dazwischen zu fahren nnd sein diplomatisches Reinsten -,n biisien, ans die Gefahr, durch solche Hnsarenstreiche all das wieder zu zerstören, was ein methodischer Gang feit Jahre» festgestellt Iiatte, hierbei kam ihm sein an Anstunsts« mitteln furchtbares Talent zustatten, das immcr wieder einzulenten nnd aus allen Zufällen Vor- teil zu ziehen wußte, So oder so aber blieb der eigentliche Leitstern seiner Handlungen immer das Gelüsten, und sein Hanpt«, wenn nicht einziges Mittel: die Int r igc, Napoleon, der freilich seinen Feinden nicht gern Gutes naclnedete, hat ihn auf St, .Helena bezeichnet Das klingt sreilich hart. Wenn man aber die etwas grobe Wachstubensprache in Salonaus« drmle übersetzt: Intrigant, Intrigant und nichls als Intrigant, so ist man der Wahrheit vielleicht ziemlich nahe gekommen, Dieses Sich-Andichten nnd Vorlügen von Ge- sinnungen und Prinzipien hatte nun die üble immer i>cr ^eitvunlt ur, n>o der Betrüger in den Betrogenen übergeht. Auch der Fürst entging dieier Klippe nicht, und der als Zran wcano an- fing, hat als Ton Qnixote aufgehört. Die erne nb!e '^virtling dieses Herabstcllcns legiliniistischer Gesinnungen war, wie gesagt, konstitutionellen Tentschlands Uon sich auf Öster- reich zn ivalzen. Geschah dies nicht, so konnte erster Macht ine daran deuten, unter dem Aus- hängeschild eines Zollvereines die politische Enprcmatie über Deutschland sich vorzubereiten, Hvir iibergel,en liier d,e Ilngeschiälichleit des in diese Icitiolgc falle,,den Vertrages ,nit qeineinslen geogravlnsche» Ve>l,ältn,sie an den Uention seinen >>nis« nnd Tischnarren sendete, blos', !!!!! dein armseligen flecken zn eine,n Orden zu verlielfen. Besagter Geck lies, sich anch loirk- lich übertölpeln, >vas zur Folge hatte, daß die reichste» Bezirke Salzburgs nebst gauz .' gade,i an Va>,>'n, !ann',>„ ja die Österreich g^ dliel i nci, Sa!zu>/>!e ncdst den Betriebswaldungen sich ini Ängenl'lule des Abschlusses schon auf bm,e>'ischcni Grnnd nno Boden befanden, !vas eine neue Konocntion n,,d nene ^pfer erfoider, >! !> ,,!li>l!lc, '^ .-,r !^ >ergel>en die Ungcschicllichleit, die Sieben ^nieln, die ,wie ^,^'tiernicl, N'enig- stcno selbst gegen einen venezianischen Bevoll« niallmglen versicherte) Öslerreia, angeboten i.iiil^n, den Lngländcrn zu überlassen, lvas den venezianischen Handel in einen immerwährenden Blouadezustnnd versetzte und <wic wieder die Venezianer versichern) jeden Aufschwung des- selben für alle Zeit unmöglich machte, Nnch Übergehnng aller dieser sekundären Griffe und Mißgriffe gelangen wir auf den zweiten Fall, wo der helle Verstand des Fürsten fich von sonderbarerweise hat gerade dieses Ereignis am meisten dazn beigetragen, den Ilnf des Fürsten als vollendeten Politiker festzustellen, Tnß cr dc» allgemeinen Schwindel nicht teilte, das hat ihn, sowie in jener Zeit zum Abscheu, doch, nach ausgekühltem Vnthnsiasmns, zum Gegenstand waren, die kein Mitgefühl für die Leiden der Griechen hatten, die einzigen, bildungslos genng, um cm der Erhaltung des Landes, von dem alle Bildung ausging, kein Intereffe zu nehmen, enljchlosscn waren, keinem menschlichen Gefühl Einfluß auf den Gang ihrer wiukelzügigcn Politik zn gestatten — diese Seite der lobenden Anerkennung wird am Ende nicht so bcneidcus- wert sein. Aber, wird man einwenden (obwohl es nicht ihr Gefühl dem Verstände untergeordnet, die Notwendigkeit der Erhaltung der Türkei samt der Größe der russischen Gesahr erkannt nnd da- nach gehandelt. Das klingt ganz gut, ohne daruni ein großes Lob zu sein. Niemand, ohne besonderen Äuiivand Uon Scharssinn, erkennt die Gefährlichkeit der «atze besfcr, als die Maus, sowie die Notwendigkeit der Erhaltung von Wancrlöchern und Vorratskammern, Jedes .^'and hat, wie seine Vorurteile, so auch seine sondere Lage nnd das Bedürfnis belehrt, indes sie andern^ weit vorgeschrittenen Nationen noch, lange ein Geheimnis bleiben. So ist es in Österreich mit der orientalischen Frage, Ein Tritteil des industriellen und zwei Drittelte des euch sagcu, wie notwendig die Erhaltung der Türkei für Laud und Lente sei, Daß nun d.r ^taatsinanu Österreichs das gewnßt hat, was jeder Lohnkntscher weiß, ist nicht so bewnndcrns- wert. Die Frage ist aber: welche Mi t te l l,cit er ergriffen, um das drohende Unlieil abzu- wenden, und welche Folgen haben diese Mittel notwendig nach sich gezogen? .Hier wollen 3ein erster ^rnum also war, daß er glanbte, es >Vi inüglich, die Befreiung Griechenlands zn hintertreiben. Die blähende Antwort ans
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Grillparzers sämtliche Werke Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Volume II
Title
Grillparzers sämtliche Werke
Subtitle
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
Volume
II
Editor
Rudolf von Gottschall
Publisher
Hansa-Verlag
Location
Hamburg
Date
1906
Language
German
License
PD
Size
11.2 x 15.9 cm
Pages
552
Keywords
Dramatik, Literatur, Gedichte
Categories
Weiteres Belletristik

Table of contents

  1. Jugenddichtungen
    1. Blanka von Kastilien 4
    2. Wer ist schuldig, Lustspiel 72
  2. II. Gedichte 85
    1. Lebensbilder 87
    2. Liebeslyrik 105
    3. Reisebilder 109
    4. Aus dem Reiche der Kunst und Literatur 113
    5. Zeitgedichte 131
    6. Verschiedenes 144
    7. Aphorismen und Sprüche 155
      1. Selbstbekenntnisse 155
      2. Kunst und Literatur 158
      3. Zur Politik und Zeitgeschichte 165
      4. Lebensweisheit 169
      5. Albumverse 171
  3. III. Erzählungen 175
    1. Der arme Spielmann 177
    2. Das Kloster bei Sendomir 194
  4. IV. Satiren 207
  5. V. Studien 221
    1. Studien zur Literatur 223
      1. Zur deutschen Literatur 228
      2. Zur spanischen Literatur 254
      3. Zur englischen Literatur 307
      4. Zur französischen Literatur 315
      5. Zur italienischen Literatur 319
    2. Studien zur Aesthetik und Poetik 312
    3. Studien zur Geschichte und Zeitgeschichte 349
  6. VI. Biographisches 373
  7. VII. Aphorismen 519
    1. Zur Philosophie und Religion 521
    2. Zur Welt- und Menschenkunde 529
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