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Grillparzers sämtliche Werke - Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Volume II
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Page - 416 - in Grillparzers sämtliche Werke - Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Volume II

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416 VI, ja diese Festigkeit des Charakters — solange Geschastsgenie l^-de, das sich in der Reihe der iner.ill'lichen Befälngungen jeder andern >'>eni>i litäi ,^:irdig an die Teile senen Imme, Er, ni Verbindung nni Baron >nibeck, I,at ^icln und Ordnung in da-? Ehaos der österreiclnstlien ^inan!,en gelnacht, llnler seiner ^eilniil/, geigte der Tlaatsl,aiishalt ini Jahre l!>lu zum ersten ?.'l'ale seit ^aln zehnten einen Überschliß der Ein» Ebeu ini Jalne !!> !^>! ,viderfeNte er sich den verseht, >vo er mit der Neuisiou sreinder >lon° zeple und der Ansbesserling orthographischer fehler die achtzehn schönsten Jahre seines Bebens znbraäne, Tiefe Versetzung war mit Nnwüroigteilen begleitet, die verdienten, auf gezeichnet zu werden, aber nicht hierher ge boren. Ob diese Ereignisse in ihm nicht einen Äciin von Nachsucht, andererseits aber eine 'Abspannung erzeugt haben, die sich in, Jahre l8l6 als ^vechsel Uo» Tchwäche nud ertünstelter Energie darstellte», will ich uicht entscheiden, I>h staud nie in besonderer Gunst bei Baron Pillersdorff, Nachdein er fruchtlos versucht Innte, mich in die höheren Geschäfte einzuweihen, behandelte er mich mit Achtung, aber Gleich« gültigleit; dcniuugcachtet drängt e? mich, eiucr Zeit, die alles vergißt, ins Gedächtnis zurück- zurufen, das; der ^laun, über den feM n'der Tropf abspricht, seiner Zeit der Äuvge,v'ich>ietste unter den Ausgezeichnelen war und dem .^'ande unendliche Vienste geleistet hat, 5 i^er sällt mir ein Ing des Grafen Stadion ein, den ich nicht übergehen will, Graf Ttndion, als Tiplmunl von ^ngeud auf, hatte, wie er selbst aufrichtig gestand, uur geringe sinauzielle Kenntnifse, Eeine Gegner, die ilnu iiniucr Verlegenheiten zu bereiten suchten, wollten schon früher dem Baron Pillersdorff eine andere Bestimmn,,g geben, Nuu war ihm Varon Pillersdorff per- hilfsarueitcr entziehe, er sein Amt niederlegen mnjse, das er oline ilni f^'i > ^ninlnen ans;er^ stände sei, ?ao ,si gron, dnnit nnch, >,',- liat nieine >^> innernngen, >,>id i?a geliöri n,ei>,e .»eil ebenj^'gn! lnnein als il!>, ^der oielineln, ich null mich amüsieren, und es freul mul,, l-er soueu Geiechtigleu nndeisalnen ^n laffeu, die mir woblg^wollt haben, der Ubelirollenden war ohnehin die glösiere ',>>,,',>,>!, Hvenn Baron ^illersdo» ifs Versnäie, mir Interesse an den Gesiliäfien beiu>l.'ri,,gcn, sinchllos U'nreu, so lag die Ursache ^nm Teile daiin, das; mich em nener draniatischer Stoff e,n,,, ,wnunen liatte, Tas Tclnäjal Napoleons . il, I,a!te, n,it beinalie ansii!,liei,licher Begierde, alles gelesen, was über den anszer- auderu geschrieben >uolde,i war, r^ s tat inii säieidenden Momente, niclit allein <> seodern wobl ancl, fiir die ^nlnnft, eine poetische Behandliing dieser ^r^i^inne unmöglich macht. Indem ich, von diesen Eindrücken voll, meine sonstigen historischen (irinnernngen durch» musterte, fiel mir eine, obgleich entfernte, Ähn- lichteit mit den, Bölnnenlonige ^Ittolar II, in die 'Angen, Beide, wenn anch in »ngelienrem ^lbstaude, tatträftige ''liäuner, Eroberer, ohne eigentliche Bösarligleit, dnrcl! die Uniständc zur >>ärle, loolil gar Türannei fortgetrieben, uach vieljälirigem i>!liick dasselbe tranrige ^'nde, zu« le>,i der llmsta,id, das; den ^endepnnlt vou beider Schicksal die Treuunng ilirer erste» Eh^ nud eine ziveile heirat gebildet hatte, B'em, nun zugleich aus dem Untergange Ottokars die Gründung der >)absbnrgischen Tnnastie i,i ^slerreich hervorging, so >uar das für einen österreichischen Tichter eine n»be,',ahlbare Gottes' gäbe und seine den. Ganzen die «rone auf. Es war also nicht Napoleons Tclmlsal, das ich ini Ottolar filnlder,i wollte, aber schon eine entfernte Almlichteit begeisterte mich, Ungleich be>n>.rlie ich an mvinen, Tioff das ^igeutüm- liche, daß ich beinalie alle Ereignisse, die ich brauchte, in der Geschichte oder Tage dereit- licgeud vorfand, lim uuu nicht ohue?iot eigene Crfiudungen cinzumifcheu, fing ich eine un» geheure Lescrei vou allem an, was ich über die damalige österreichische und böhmische Ge- schichte irgend auftreibeu tonnte, Ja, selbst mit der mittelhochdeutschen Tprache — die da- mals uoch nicht uuter die Modeartikel gehörte und zu deren Verständnis alle ,"il!s,niuel, fehlten — mußte ich mich besasseu, da eine meiner ,^auptqucllen die gleichzeitige '>>eiM' chronik Ottokars von Hörnet war, Ich war damals noch fleißig nnd notierte und exzerpierte Ich befand mich also auf dem Boden der historifchen Tragödie, ehe noch Ludwig Tieck und feine Nachbeter darüber ihre Albernheiten ausgekramt haben. In der Tat Albernheiten.
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Grillparzers sämtliche Werke Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Volume II
Title
Grillparzers sämtliche Werke
Subtitle
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
Volume
II
Editor
Rudolf von Gottschall
Publisher
Hansa-Verlag
Location
Hamburg
Date
1906
Language
German
License
PD
Size
11.2 x 15.9 cm
Pages
552
Keywords
Dramatik, Literatur, Gedichte
Categories
Weiteres Belletristik

Table of contents

  1. Jugenddichtungen
    1. Blanka von Kastilien 4
    2. Wer ist schuldig, Lustspiel 72
  2. II. Gedichte 85
    1. Lebensbilder 87
    2. Liebeslyrik 105
    3. Reisebilder 109
    4. Aus dem Reiche der Kunst und Literatur 113
    5. Zeitgedichte 131
    6. Verschiedenes 144
    7. Aphorismen und Sprüche 155
      1. Selbstbekenntnisse 155
      2. Kunst und Literatur 158
      3. Zur Politik und Zeitgeschichte 165
      4. Lebensweisheit 169
      5. Albumverse 171
  3. III. Erzählungen 175
    1. Der arme Spielmann 177
    2. Das Kloster bei Sendomir 194
  4. IV. Satiren 207
  5. V. Studien 221
    1. Studien zur Literatur 223
      1. Zur deutschen Literatur 228
      2. Zur spanischen Literatur 254
      3. Zur englischen Literatur 307
      4. Zur französischen Literatur 315
      5. Zur italienischen Literatur 319
    2. Studien zur Aesthetik und Poetik 312
    3. Studien zur Geschichte und Zeitgeschichte 349
  6. VI. Biographisches 373
  7. VII. Aphorismen 519
    1. Zur Philosophie und Religion 521
    2. Zur Welt- und Menschenkunde 529
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