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Josef Strauss - Chronologisch-thematisches Werkverzeichnis
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Von der funktionalen Tanzmusik zur autonomen Komposition 34 len Gesellschaft. Bei letzteren greift er aktuelle technische Entwicklungen auf, manche Titel (man denke an „Delirien“ für den Medizinerball) stießen auf Kritik in den Rezensionen. b) Personenbezogene Titel: Bei Märschen („Erzherzog-Carl-Marsch“, „Liechtenstein-Marsch“) wird der Widmungsträger direkt in den Titel einbezogen. c) Anlassbezogene Titel: Für Veranstaltungen, die ein bestimmtes Ereignis feiern, wird der Titel anlassbe- zogen gewählt: „Gruß an München“ (Eröffnung der Westbahnstrecke) oder „Turner-Quadrille“ seien stellvertretend genannt. In diese Kategorie fallen auch Ereignisse im Kaiserhaus (Vermählungen, Ge- burten), z. B. „Ungarischer Krönungsmarsch“, oder Bezüge zu den Aufführungsorten („Neue-Welt- Bürger“). d) Charakterstudien: Insbesondere die Polkas tragen Titel, die Josefs Vorlieben erkennen lassen. Blumen- namen waren – auch bei anderen Komponisten – beliebt, manche Polkas oder Walzer nehmen Bezug auf Frauen und ihre Charaktere: „Die Emancipirte“ oder „Frauenwürde“ seien erwähnt. Straussforscher verweisen auf Josefs enge Beziehung zu seiner Frau Caroline, die sich in Titelwahl und musikalisch- liebevoller Ausgestaltung widerspiegelt („Brennende Liebe“ dürfte in diese Kategorie fallen). Quellen Vom autograph Zur drucKfassung Herausgeber von Noteneditionen bemühen sich, die chronologische Reihenfolge der Quellen und deren Abhängigkeit voneinander eindeutig zu bestimmen und im Kritischen Bericht darzustellen. Da sich na- hezu kein einziges der Autographe von Josef Strauss erhalten hat, können wir nicht einmal die Quellen für die Partiturabschriften, die als Stichvorlage für die Verlage dienten, benennen (wir können lediglich vermuten, dass dem Kopisten eine autographe Partitur oder Originalstimmen vorlagen). „Urtextausga- ben“, wie sie selbst für Johann Strauss in vielen Fällen herstellbar sind, sind für Josef Strauss ein heikles Unterfangen. autograph – abschrift Über den Verbleib der autographen Partituren liegen keine gesicherten Nachrichten vor. Entweder wur- den sie von Eduard Strauss zusammen mit dem Stimmenmaterial der Strausskapelle verbrannt, oder sie gingen bei den Verlagen, denen sie für die Erstellung der Stichvorlagen übergeben worden waren, verlo- ren.94 Partiturabschriften stellen die wichtigste Erstquelle dar, vor allem dort, wo keine Orchesterstimmen gedruckt wurden. Für die von Carl Haslinger herausgegebenen Werke (auf dem Titelblatt der Abschrift wurden die einzelnen anzufertigenden Arrangements mit den dafür vorgesehenen Druckplattennum- mern sowie die Opuszahl vermerkt) haben sich die meisten erhalten, die Druckvorlagen für den Verlag C. A. Spina sind hingegen verschollen. Etliche Abschriften haben zweifelhaften Quellenwert: Partitur- und Stimmenabschriften95, welche die ursprüngliche Orchestergröße durch Hinzunahme weiterer Instrumente veränderten, finden sich ebenso wie Arrangements, bei denen die Originalquelle nicht zu bestimmen ist. drucKe Klavier: Die wichtigste – und für nicht wenige Werke sogar einzige – Druckausgabe ist die Klavierfas- sung. Darin liegt ein gewisser Widerspruch, denn Strauss (wie alle anderen Tanzmusikkomponisten vor und neben ihm) schrieb nicht für Klavier, sondern für Orchester. Die Klavierfassungen wurden von ver- lagseigenen Arrangeuren angefertigt, Basis waren die Stichvorlagen (siehe oben). Die Klavierausgaben bo- 94 Erwähnt sei die Sammlung Josef Simon, die etliche Autographe, Abschriften und Erstdrucke der Werke Lanners und der Straussfamilie umfasste. Teile dieser Sammlung liegen heute in der Wienbibliothek. 95 Wo Partiturabschriften oder gedruckte Stimmensätze fehlen, stellen Stimmenabschriften oft die einzige Quelle für die Orches- terfassung dar. Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Josef Strauss Chronologisch-thematisches Werkverzeichnis
Title
Josef Strauss
Subtitle
Chronologisch-thematisches Werkverzeichnis
Author
Wolfgang Dörner
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2021
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21404-5
Size
21.4 x 30.0 cm
Pages
496

Table of contents

  1. Gebrauchsmusik im 19. Jahrhundert 9
  2. Von der funktionalen Tanzmusik zur autonomen Komposition 17
  3. Aufbau und Systematik des Werkverzeichnisses 37
  4. Werkverzeichnis
    1. I. Gedruckte Werke mit Opuszahl 45
    2. II. Gedruckte Werke ohne Opuszahl 431
    3. III. Ungedruckte Werke 445
    4. IVa. Ungedruckte Werke, in Autographen bzw. Abschriften erhalten 459
    5. IVb. Ungedruckte Werke, Autographe in Antiquariatskatalogen erwähnt 465
    6. V. Bearbeitungen – Aufführungen von Werken anderer Komponisten (Auswahl) 467
  5. Anhang
    1. Alphabetisches Gesamtregister der Werke von Josef Strauss 475
    2. Verzeichnis der Auftrittsorte von Josef Strauss (Auswahl) 485
    3. Kommissionäre 487
    4. Literatur 489
    5. Abkürzungsverzeichnis 491
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