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Österreichische Historiker - Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Volume 3
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Page - 159 - in Österreichische Historiker - Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Volume 3

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Hans Uebersberger (1877–1962) 159 abzuwägen, wo sich die Grenzen zwischen Tatsache und Gerücht befinden, mit einem Wort, was Wissenschaft und was Fiktion ist. Der methodische Zugang via Geschichte der Emotionen kann aber sehr hilfreich sein bei der Erhellung der Frage, welcher Impact zwischenmenschlichen Gefühle/Emotionen etwa bei einer Universitätskarriere, bei der Bewertung von Forschung und Lehre und/oder auch Publikationen zukam, selbstver- ständlich eingebettet in den jeweiligen Zeitgeist und Mainstream9. Ausgehend von diesen methodischen Überlegungen werden der steile Beginn und das all- mähliche Ende des beruflichen Werdeganges von Uebersberger sowie die Gründe derselben auch aus der Perspektive der persönlich-emotionalen Sicht analysiert. Die Mitte bzw. der Höhepunkt seiner Universitätskarriere, die seine Funktionen als Dekan und später als Rek- tor der Universität Wien markierten, bleiben teilweise bewusst ausgespart, weil deren (Aus-) Wirkungen in den 1920er und frühen 1930er Jahren zum einen schon in anderen Publika- tionen berücksichtigt wurden und zum anderen nicht en passant erwähnt werden, sondern im Zuge neuer Quellenfunde einer separaten Publikation vorbehalten sein sollten10. Das Schrifttum Uebersbergers, in dem seine wissenschaftliche und politisch-weltanschauliche Entwicklung oszilliert, war ebenfalls mehrfach in Publikationen mitbehandelt worden11, wenn auch nicht explizit und ausschließlich, d. h., es wird bei der Analyse, ab wann er in seinen wissenschaftlichen Elaboraten einen Paradigmenwechsel (zum Beispiel von pro- zu antirussisch) vorgenommen hat, mitberücksichtigt werden. Weil Uebersberger einer der Pioniere der eigenständigen Osteuropaforschung in Österreich (-Ungarn) war, wird auf eine Berücksichtigung der Institutionen und Netzwerke nicht verzichtet werden können. 2. der aufstieg von fürstlichen gnaden Leitsch und Stoy haben in der Institutsgeschichte festgehalten, dass der am 25. Juni 1877 in Klagenfurt geborene Hans Uebersberger aus der Beziehung der Maria Sacherer (wahr- scheinlich) mit einem Priester stammte, und nach der Verheiratung der Mutter 1890 den Nachnamen des kaum vermögenden Stiefvaters annahm. Diese Herkunftsvermu- 9 Vgl. dazu die Überlegungen von Ders., http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/forum/2011-11-001, Zugriff : 20.09.2013. 10 Siehe Suppan, Wakounig, Uebersberger (wie Anm. 3), 110–126, sowie Herbert Posch, Doris Ingrisch, Gert Dressel, Anschluss und Ausschluss 1938. Vertriebene und verbliebene Studierende der Universität Wien (Wien/Münscher 2008). 11 Leitsch, Stoy, Seminar (wie Anm. 2) mehrfach ; Suppan, Wakounig, Uebersberger (wie Anm. 3) ; Gabri- ele Camphausen, Die wissenschaftlich historische Rußlandforschung im Dritten Reich 1933–1945 (Euro- päische Hochschulschriften/Geschichte und ihre Hilfswissenschaften 3/418, Frankfurt a.M./Bern/New York/ Paris 1990) 41f.
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Österreichische Historiker Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Volume 3
Title
Österreichische Historiker
Subtitle
Lebensläufe und Karrieren 1900–1945
Volume
3
Author
Karel Hruza
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2019
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20801-3
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
630
Keywords
Lebensläufe, Werke und gesellschaftliches Wirken österreichischer Historikerinnen und Historiker, Geschichtsforschung
Category
Biographien

Table of contents

  1. Österreichische Historiker 1900–1945. Einleitung und Kommentar zum dritten Band 9
  2. Oswald Redlich (1858–1944). Historiker über oder zwischen den Parteien ? 29
  3. Ludo Moritz Hartmann (1865–1924). Geschichtsschreibung im Lichte der frühen Sozialdemokratie Österreichs 67
  4. Hermann Wopfner (1876–1963). Der „treueste Sohn Tirols“ 97
  5. Hugo Hassinger (1877–1952). Volkstumsforscher, Raumplaner, Kartograph und Historiker 123
  6. Hans Uebersberger (1877–1962). Eine Gratwanderung : (S)eine Karriere im Fokus privater und öffentlich-beruflicher Spannungen 157
  7. Adolf Helbok (1883–1968). „Ich war ein Stürmer und Dränger“ 185
  8. Camillo Praschniker (1884–1949). Wiedergewinnung aus der Zerstörung 313
  9. Balduin Saria (1893–1974). „Ein deutschsprachiger Sohn der Untersteiermark“ 379
  10. Erna Patzelt (1894–1987) und Lucie Varga (1904–1941). Leben zwischen Kontinuität und Diskontinuität 405
  11. Otto Brunner (1898–1982). „Nicht der Staat, nicht die Kultur sind uns heute Gegenstand der Geschichte sondern Volk und Reich.“ 439
  12. Richard Wolfram (1901–1995). „Wir haben einen Stern, dem wir gefolgt sind“ 479
  13. Taras (von) Borodajkewycz (1902–1984). Zwischen Katholizismus und Nationalsozialismus : Der Versuch, das Unvereinbare zu verbinden 527
  14. Abkürzungsverzeichnis 607
  15. Abbildungsnachweis 610
  16. Personenregister 611
  17. Autorinnen und Autoren 625
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