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Norm und Zeremoniell - Das Etiquette-Normale für den Wiener Hof von circa 1812
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DIE NORMIERUNG DES ZEREMONIELLS AM WIENER HOF 15 sich zum Teil wortwörtlich in dem Entwurf wiederfindet.46 Dieses Konzept wurde den Obersten Hofämtern mit der Bitte um Rückmeldung zugesandt – doch dann scheinen die Arbeiten stecken geblieben zu sein. Eine verbind- liche Ausarbeitung eines aktualisierten Etiquette-Normales unterblieb. Die Ursachen dafür können nicht eruiert werden. Möglicherweise besteht ein Zusammenhang mit einer beruflichen Veränderung Morgenbessers, der im Hofschematismus von 1826 nicht mehr als Zeremonien-Protokollführers auf- scheint.47 Wie es bisher am österreichischen Hof Usus gewesen war, wurde bei der Planung und Durchführung zeremonieller Anlässe weiterhin auf die Vorga- ben in den Zeremonialprotokollen zurückgegriffen. Nur regelmäßig wieder- kehrende Ereignisse, wie etwa die Hoftrauer, wurden durch eigene „Ordnun- gen“ reguliert. Rangfragen, die nach dem Ende des Alten Reiches virulent wurden, boten immer wieder Anlass für protokollarische Verwicklungen und wurden daher in Einzelerlässen geregelt.48 Außerordentliche Anlässe, wie beispielsweise Krönungen oder Eheschließungen, bedurften auch weiterhin einer individuellen Bearbeitung durch die zuständigen Hofstellen.49 Das Wurmbrand’sche Operat wurde nicht in den Druck gegeben und scheint nach der unvollendeten Überarbeitung durch Fürstenberg/Mor- genbesser in Vergessenheit geraten zu sein. Über die Gründe hierfür kann nur spekuliert werden. Möglicherweise ist die Ursache im Positionswechsel Wurmbrands zu suchen, der 1816 Obersthofmeister der Kaiserin wurde. Da- durch war es nicht möglich, die Arbeiten am zweiten Teil des Etiquette-Nor- males, das dem diplomatischen Dienst gewidmet sein sollte,50 abzuschließen. Der 1818 ernannte Oberzeremonienmeister Fürstenberg wurde zwar auf den Text hingewiesen, doch scheint sein Interesse eher in die Richtung der Erar- beitung eigener Zeremoniellvorschriften gegangen zu sein, die jedoch – wie bereits ausgeführt – ebenfalls nicht fertiggestellt wurden. Das von Paumgarten erwähnte Exemplar des Hofzeremonielldepar- tements kam jedenfalls abhanden und fand in der Literatur bisher keine Erwähnung. Seine Bedeutung als Quelle für das Selbstverständnis und die Selbstdarstellung des österreichischen Hofes in den Jahren der For- mierung des Kaisertums Österreich darf deswegen nicht unterschätzt 46 ÖStA, HHStA, OMeA, HZD, SR Kart. 17, Fasz. 3, Morgenbesser an Fürstenberg [?], dat. Wien 28. April 1824, sowie ein Entwurf des Etiquette-Normales. Der noch von Stekl, Der Wiener Hof, S. 51, zitierte „Plan eines Etiquette Normals für den österreichischen Kaiser- hof, März 1824“ in: ÖStA, HHStA, OMeA, HZD, SR Kart. 9, liegt nicht ein. 47 Hof- und Staatsschematismus des österreichischen Kaiserthums, 1. Teil (Wien 1826), S. 89. 48 Schneider, Wiener Zeremoniell, S. 631. 49 Žolger, Hofstaat, S. 159–160. Schneider, Wiener Zeremoniell, S. 632. 50 Vgl. Abschnitt 1.3.
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Norm und Zeremoniell Das Etiquette-Normale für den Wiener Hof von circa 1812
Title
Norm und Zeremoniell
Subtitle
Das Etiquette-Normale für den Wiener Hof von circa 1812
Editor
Karin Schneider
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2019
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20903-4
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
202
Category
Kunst und Kultur

Table of contents

  1. 1. Einleitung 8
    1. 1.1 Das Zeremoniell, der Wiener Hof und das Ende des AltenReiches 8
    2. 1.2 Die Normierung des Zeremoniells am Wiener Hof 12
    3. 1.3 Das Etiquette-Normale des Oberzeremonienmeisters Gundaker Heinrich Graf Wurmbrand: Datierung und Beschreibung 16
  2. 2. Editionsrichtlinien 25
  3. 3. Edition 27
    1. Etiquette-Normale für den österreichischen Kaiserhof 29
    2. I. Hauptstück Von den Hof-Feierlichkeiten 29
    3. II. Hauptstück Von denen mit dem Hofceremoniel in Verbindung kommenden Individuen 59
    4. III. Hauptstück Dienstverhältniße sämmtlicher mit dem Hofceremoniel in Verbindung kommenden Personen 63
      1. Jene Personen, welche am allerhöchsten Hoflager Vorzüge genießen, ohne eigentlich zu dem Hofstaate zu gehören 163
  4. Anmerkungen 169
  5. 4. Glossar 171
  6. 5. Verzeichnis der Paragraphen 180
  7. 6. Abkürzungsverzeichnis 182
  8. 7. Bibliographie 184
  9. 7.1 Ungedruckte Quellen 184
  10. 7.2 Gedruckte Quellen 184
  11. 7.3 Nachschlagewerke 185
  12. 7.4 Literatur 186
  13. 8. Personenregister 194
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