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Es rissen alle Stricke – doch wir überlebten - Episoden aus der Kriegs und Nachkriegszeit in Wien in einer nicht streng chronologischen Abfolge
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39 kommen. Darüber hinaus war eine Fahrt durch den Ruß der Lokomotive etwas getrübt. Man entstieg nicht selten geschwärzt dem Zug, um dann möglichst rasch Wasser zum Reinigen der Hände und des Gesichts zu suchen. Die Steuerung der Signale und Schranken erfolgte vorwiegend auf mechani- schem Wege über Drahtleitungen entlang der Strecke. Eine Besonderheit stellte die sogenannte Pressburger-Bahn dar, die als Voll- bahn, teils elektrisch, teils mit Dampf, vom ehemaligen Hauptzollamt über Schwechat bis Pressburg geführt wurde. Ich erinnere mich noch an die große Schienenschleife westlich der Stadtbahnstation Hauptzollamt – heute Wien- Mitte bzw. Landstraße. Diese Wendeschleife war für die zweiachsigen Eisen- bahnwaggons der elektrisch betriebenen Bahn ausgelegt, die einen bestimm- ten Radius erforderlich machten. Deshalb wies diese sogenannte Schürha- ken-Kurven auf. Diese Eisenbahn war für den Transport der meist sehr jungen Luftwaffenhelfer der Heimatflak nach und von Fischamend von großer Bedeu- tung. Die heutige Schnellbahn ist durchgehend elektrifiziert und benützt zum großen Teil noch die Trasse der alten Pressburger-Bahn, endet jedoch schon vor der Staatsgrenze in Wolfsthal. In allen größeren Bahnhofshallen prangten Plakate mit der Aufschrift „Räder müssen rollen für den Sieg“ – und ein Witzbold hatte die nicht ungefährliche Ergänzung „…und Kinderwägen für den nächsten Krieg“ darunter geschrieben. Trotzdem: Der Geruch eines Zugabteils und einer etwas rußgeschwärzten und rauchgeschwängerten Bahnhofshalle erweckte Sehnsüchte nach Reisen in ferne Länder. Nur eine untergeordnete Rolle spielte der Personenverkehr auf der Donau. Die alten Raddampfer mit dem einsehbaren und imposanten Motorraum dienten hauptsächlich für Fahrten im Rahmen der Aktion „Kraft durch Freude“. Wir ha- ben selbst keine Schiffsreise unternehmen können, doch einmal ging ich mit meinem Vater diese Schiffe im Winterhafen „inspizieren“, was für mich ein sehr aufregendes Erlebnis war. Heute dienen diese Schiffe als Museumsstücke oder als schwimmende Restaurants an der Donau.
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Es rissen alle Stricke – doch wir überlebten Episoden aus der Kriegs und Nachkriegszeit in Wien in einer nicht streng chronologischen Abfolge
Titel
Es rissen alle Stricke – doch wir überlebten
Untertitel
Episoden aus der Kriegs und Nachkriegszeit in Wien in einer nicht streng chronologischen Abfolge
Autor
Othmar Nestroy
Herausgeber
Technischen Universität Graz
Verlag
Verlag der Technischen Universität Graz
Ort
Graz
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-85125-741-0
Abmessungen
20.0 x 25.0 cm
Seiten
120
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Einstimmung 8
  2. Einleitung 11
  3. Politische Propaganda 13
  4. Spiel und Sport 19
  5. Der Krieg wird spürbar 23
  6. Die großen Wendepunkte: Der Fall von Stalingrad und von Monte Cassino, die Landung in der Normandie und das Hitler-Attentat 29
  7. Privater und öffentlicher Verkehr 32
  8. Die ersten Bomben fallen auf die Innenstadt 41
  9. Der totale Krieg beginnt 47
  10. Die Front rückt näher 57
  11. Die Soldaten der Roten Armee erobern Wien 61
  12. Das Leben normalisiert sich und der Wiederaufbau beginnt 75
  13. Das lange Warten auf den Staatsvertrag 89
  14. Nachklang 93
  15. Persönliche Schicksale am Rande des Krieges 97
  16. Ausklang 115
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