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Erica Tietze-Conrat - Tagebücher, Band I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
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38 Tagebuch 1923 sche Holzfigur famos. Aber was Moll sonst als Auftakt gekauft haben will, trostlos. (Maria Ender-Moll soll sich gerüchtweise scheiden lassen.) Nach Tisch Dr. Rapa- port der Sachen brachte, die er morgen in d. Sezession einreichen will ; seine Leute drängen ihn u. er hofft, wenn er ausstellen kann, einen Mäzen zu finden. Es sind sehr gute Zeichnungen, aber so klein, daß man ganz dran vorübersehen wird. Mit Stof- fel Homer gelesen. Abends Ehrlich, der mir eine wundervolle große Lithogr[aphie] (Proletariermädel) als Geburtstagsgeschenk u. zum Wiedersehen brachte u. eine Rö- telzeichnung vom Anderl. Sehr gemütlicher Abend, er erzählte viel von Berlin, auch von Anna Mahler, die dort in tiefster Einsamkeit mit d. Komponist Krenek lebt.9 22.VI. Meine „Legende vom Jüngling der vom Tode gekostet“ abgeschrieben. Nachmittag mit Hans in d. Sammlung Castiglioni, die in unsrer Abwesenheit eröffnet worden war ; Planiscig hat uns geführt. Wenn was gut war, hat er es gemacht, war’s nicht ganz gelöst, hat ihm Castiglioni dreingesprochen, war’s schlecht hat es Castiglioni allein gemacht. Mich hat es furchtbar enttäuscht u. mißgestimmt. Die Sachen, die erste Qualität haben, gehen unter den anderen schlechten u. überhaupt in der Tapezierer- aufmachung unter. Ich freu mich auf die Katalogpublikationen, die endlich wieder den Stücken die notwendige Isolierung schenken werden. Es wirkt wie ein Kreuzen- stein ins Florentinische übersetzt. Oder besser wie bei einem großen Kunsthändler, der auf amerikanisch-englische Kunden rechnen muß. Abends war die Maja da u. hat sehr lustige Geschichten aus dem Leben in d. Walfischgasse gemacht. Die Mama ist doch die originellste Frau, die es auf der Welt gibt.10 Die Zeiten, als die Wohnung der temperamentvollen Ida Conrat Zentrum eines musikali- schen Zirkels rund um die Person des Komponisten Johannes Brahms gewesen war, lagen Jahrzehnte zurück. Das geräumige Appartement in der Walfischgasse Nr. 12 blieb für ETC bis 1938 ein kommunikativer Ort, an dem sie nicht zuletzt mit ihren beiden Schwestern und deren Angehörigen bei deren gelegentlichen Wien-Aufenthalten zusammentraf. Mehr- mals wöchentlich, an den Tagen, an denen ETC in der Albertina beruflich im Einsatz war, aß sie gegen geringes Kostgeld bei der Mutter zu Mittag. 23.VI. Ich habe angefangen, meinen „Tobias“ zu überarbeiten.11 24.VI. bis 30. Juni Das waren schrecklich geschäftige Tage. Öfters bei Dr. Heymann u. dann zu spät zum Nachtmahl* zuhause, weil er immer die interessanteste Mappe findet, wenn man * Abendessen
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Erica Tietze-Conrat Tagebücher, Band I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
Entnommena aus FWF-E-Book-Library
Titel
Erica Tietze-Conrat
Untertitel
Tagebücher
Band
I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
Herausgeber
Alexandra Caruso
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2015
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-79545-2
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
458
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Danksagung 9
  2. Alexandra Caruso : Zur Edition 11
  3. Edward Timms : Zum Geleit
  4. Die Aufzeichnungen einer „tiefverzweigten“ Frau 17
  5. Alexandra Caruso : „Der Wiener Vasari“ 21
  6. Tagebuch 1923 30
  7. Tagebuch 1924 186
  8. Tagebuch 1925 308
  9. Tagebuch 1926 384
  10. Alexandra Caruso : Zur Spanienreise 387
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