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Erica Tietze-Conrat - Tagebücher, Band I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
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39 Tagebuch 1923 schon weggehen muß. Am 27. war Stoffels letzter Schultag mit recht anständigem Zeugnis, dann haben wir den ganzen Nachmittag gepackt u. Unsinn getrieben. Er war so ausgelassen  – man muß es bis zum Mistkastl* gehört haben. Und was er alles eingepackt hat ! 25 Zündhölzlschachteln mit Chemikalien ! und eine ganze Kiste mit Salpeterlauge, Salzsäure, Schwefelsäure etc. (alles was man zum Mineralien bestim- men braucht), wollte er noch mitnehmen  – das hab ich mühsam verhindert. Am 28. ist er fortgefahren und am Nachmittag hab ich den holländischen Lo- gierbesuch Frl. Mieke Schilthuis abgeholt. An einem Orangetuch machte sie sich kenntlich. Sie ist sehr still und freundlich, aber sie kann nicht sehr gut deutsch u. ich muß jeden Witz ein paarmal sagen, bis sie ihn versteht. Gleich am nächsten Tag haben wir sie in den Figaro geschickt u. mit Ehrlich einen sehr net- ten Abend verbracht. Unser neues Projekt durchge- sprochen : eine Gesellschaft tritt zusammen, die ihm eine bestimmte Summe zusichert, wofür seine ganze Produktion d. Gesellschaft gehört. Ein Teil wird un- ter die Mitglieder verteilt, der Rest zu Gunsten eines Händlers (der d. Arbeit auf sich nimmt), d. Künstler und d. Gesellschaft verkauft. Dann haben wir die neue Publikation von Porter, Romanische Skulpturen, durchgesehen. Hans hat ein überraschendes Vorbild fürs Tympanon vom Riesentor drin gefunden. Lustiger Zufall. Heut (am Samstag) vormittag Akademie, die neugekauften Reliefs angesehen, die das Münchner Nationalmuseum als zweifelhafte Stücke abgestoßen hat. Hier hat sie Werner gehabt, bei dem sie Kris gesehen hat, der Hermann nach vielen Bemühungen hinbrachte ; dieser aber wollte sich nicht mit so zweifelhaften Stücken einlassen. Bei Werner kaufte sie Nebehay, der sie abdecken lassen wollte. Eigenberger praenumerierte** sie darauf, wenn sie abgedeckt wären, u. als er sie anschauen kann, hatte sie Nebehay eine Stunde vorher verkauft. Damals waren es noch 4 Stück, jetzt aber sind es die 2 bes- sern, die Eigenberger doch zurückkaufen konnte. Nun bei solchen Irrfahrten sind die Stücke nicht billiger geworden.  –12 Dann eine Vandyckskizze u. 5 Rubensskizzen und ein Bild von Steen angeschaut, die Eigenberger in dem Depot nach Beseitigung der Übermalungen entdeckt hat. Bisher galten alle diese Bilder als spätere Kopien. 2 darunter besonders gut ; er be- * Abfalleimer ** Kaufinteresse anmelden Abb. 4 : „Die Mama ist doch die originellste Frau …“ – Ida Conrat, 1920er-Jahre.
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Erica Tietze-Conrat Tagebücher, Band I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
Entnommena aus FWF-E-Book-Library
Titel
Erica Tietze-Conrat
Untertitel
Tagebücher
Band
I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
Herausgeber
Alexandra Caruso
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2015
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-79545-2
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
458
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Danksagung 9
  2. Alexandra Caruso : Zur Edition 11
  3. Edward Timms : Zum Geleit
  4. Die Aufzeichnungen einer „tiefverzweigten“ Frau 17
  5. Alexandra Caruso : „Der Wiener Vasari“ 21
  6. Tagebuch 1923 30
  7. Tagebuch 1924 186
  8. Tagebuch 1925 308
  9. Tagebuch 1926 384
  10. Alexandra Caruso : Zur Spanienreise 387
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