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Erica Tietze-Conrat - Tagebücher, Band I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
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40 Tagebuch 1923 kommt ein ganz neues Rubenskabinett. Kolig war da, es geht ihm schlecht u. nie- mand kann ihm helfen ; seine Produktivität liegt nur im Kinderzeugen, mit dem Ma- len kommt er halt gar nicht nach.13 1. Juli 1923 Ich fange an den Michael als Novelle zu schreiben, es wird mir furchtbar schwer, weil ich immer ins Drama hinübergerate.14 2. Juli Ehepaar Oppenheimer war da ; sie wollen also den Chodowiecki verkaufen, dann ein Bild, von dem sie glauben (u. auch nicht) daß es von Hoppner ist, endlich das halbe Haus vermieten. Zu allem versprachen wir unsere Hilfe. Am Nachmittag endlose Einfangerei vom letzten „Piperl“*, Hans wütend u. ich verzweifelt. (Maja u. die Hol- länderin haben sehr freundlich u. geduldig mitgeholfen.) Dann gegen Abend auf den Kahlenberg, beim Generaldirektor Taussig fragen, ob sie auf die Villa Oppenheimer reflektieren. Sie haben am selben Tag einen Grund am Hungerberg gekauft. Also nicht. Oben d. taubstumme Ambrosi, sieht schön aus wie ein alter Römer, verständigt sich schreibend. Er schrieb dem Hans hin, daß er in d. Ausstellungen nur den Dreck schicke für die dummen Leute  … Jetzt fährt er mit 59 großen Skulpturen in die Schweiz zu einer Ausstellung. Eingeregnet. Mäntel ausgeborgt. Um 10 Uhr unten, Johannisfeuer, Johanniswürmchen.15 3. Juli Abends der Kronprinz ; langes Gespräch über die Novelle (zum Ausfuhrgesetz), die gegen Figdor geht, von Schlosser erfunden u. von Vater Hainisch durchgedrückt wurde. Der Sohn ganz auf Seite des Hans, gegen die Novelle. Nur keine Enteignun- gen dieser Art, sie bringen uns um unseren Kredit** u. schädigen das Sammelwesen ! Abends erzählt mir Hans. Ein Amerikaner hat kurz vor dem Krieg dem Kaiser eine Handschrift mit Habsburgerportraits geschenkt u. als Entgelt das Komturkreuz u. die Reproduktion der Handschrift sich ausgebeten. Dann kam der Krieg, er bekam weder d. Kreuz, noch wurde die Reproduktion ihm hergestellt. Nun ist der Ameri- kaner in Wien. Will die Handschrift zurück. Die hat aber d. Kaiser damals gleich der Bibliothek einverleibt und diese ist seit d. Umsturz staatlich. So will er sie zu- rückkaufen. Das geht auch nicht, der Wertbestand an Sammlungsobjekten darf nicht verringert werden (laut Friedensvertrag). Ein Ausweg wird gefunden : die Nonnber- ger Frauen wollen die Strochnersche Handschrift verkaufen ; die wird auf 20.000 Schweizer Franken geschätzt, die soll der Amerikaner kaufen u. dann die Nonnberger * Küken ** Ansehen
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Erica Tietze-Conrat Tagebücher, Band I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
Entnommena aus FWF-E-Book-Library
Titel
Erica Tietze-Conrat
Untertitel
Tagebücher
Band
I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
Herausgeber
Alexandra Caruso
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2015
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-79545-2
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
458
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Danksagung 9
  2. Alexandra Caruso : Zur Edition 11
  3. Edward Timms : Zum Geleit
  4. Die Aufzeichnungen einer „tiefverzweigten“ Frau 17
  5. Alexandra Caruso : „Der Wiener Vasari“ 21
  6. Tagebuch 1923 30
  7. Tagebuch 1924 186
  8. Tagebuch 1925 308
  9. Tagebuch 1926 384
  10. Alexandra Caruso : Zur Spanienreise 387
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