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Erica Tietze-Conrat - Tagebücher, Band I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
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96 Tagebuch 1923 31. August Gestern abends bei Nebehay. Ich fuhr mit d. Vororte- bahn nach Hütteldorf u. dort holte mich ein Auto ab ; große Gesellschaft Börner u. Artarias von der Bran- che, dann sein Hauptkäufer Herr Ingenieur Csche- chowitza (?) oder wie er heißt, dann Stix mit Frau, Dr. Schwarz u. Grimschitz. Hummer, Suppe, Ente, Obst, Käse. Dazu die richtigen Weine. Am Schluß ein wieder bereitgestelltes Auto, das Stixes u. uns heim- brachte. Wenn wir d. Hälfte des ausgelegten Geldes bar bekommen hätten, könnten wir eine Woche län- ger in Paris bleiben. Derzeit halten wir bei 23 Pfund ; dazu kommen noch die englischen Universitätsvor- träge Mitte September u. heute eine Einladung vor Zürcher Studenten zu sprechen, die Hans ganz gut am Rückweg absolvieren kann (Brief Hugelshofers). Heut früh hab ich „das Madl“ vom Alf eingeladen, sie wird nächste Woche kommen. Er schnitt furchtbare Gesichter u. dann sprach ich lange von den Wider- ständen, die wir haben u. er versicherte mich, daß das Madl am meisten Angst hätte. Damit erklärte ich mich dann für befriedigt. Aber es hilft uns allen nichts  …71 Anderl fragte mich : „Haben wir in unserem Magen, ich mein überhaupt in unserm Körper drinnen etwas Grünes ?“  – Hans hat schon die Züge für Paris herausgesucht  … 1. September 1923 So fängt heute ein Monat an, auf den ich mich sehr freue. Reisen !  – Sonst bin ich ja in dieser entsetzlich trostlosen Stimmung, aus der nur irgend- eine goldene Frucht, die mir ganz reif, ohne Vorfreude u. Erwartung, in den Schoß fällt, mich herausreißen könnte. Heut ist Ehrlich hier gewesen, der Kontrast mit dem Land, die drückende Luft hier, hat ihm stark zugesetzt. Er will erst seine Sachen im Wechselrahmen zeigen u. hat sie darum ins Atelier mitgenommen. Er hat ganz lächerlich jung ausgeschaut u. nach Rasur gerochen u. ich hab nicht gut mit ihm spre- chen können. Ich muß ihn wieder arbeiten sehen. Das Zimmer vom Seitz mit seiner einseitigen Lichtquelle ist nicht sehr für ihn geeignet ; höchstens zum Zeichnen.  –  –72 Heut hab ich zum ersten mal dem Wind zugehört u. meine Gelangweiltheit dis- tanziert. Abb. 17 : Albrecht Dürers „junge Venezianerin“, 1505 – heute noch Zugpferd des Kunsthistorischen Museums in Wien.
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Erica Tietze-Conrat Tagebücher, Band I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
Entnommena aus FWF-E-Book-Library
Titel
Erica Tietze-Conrat
Untertitel
Tagebücher
Band
I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
Herausgeber
Alexandra Caruso
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2015
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-79545-2
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
458
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Danksagung 9
  2. Alexandra Caruso : Zur Edition 11
  3. Edward Timms : Zum Geleit
  4. Die Aufzeichnungen einer „tiefverzweigten“ Frau 17
  5. Alexandra Caruso : „Der Wiener Vasari“ 21
  6. Tagebuch 1923 30
  7. Tagebuch 1924 186
  8. Tagebuch 1925 308
  9. Tagebuch 1926 384
  10. Alexandra Caruso : Zur Spanienreise 387
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