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Erica Tietze-Conrat - Tagebücher, Band I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
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109 Tagebuch 1923 in der Ausstellung Probe geführt. Ich machte dazu meine Bemerkungen, das ganze summiert sich zu einem Vortrag  …93 Dann Van Bercken, der eine Tintorettozeichn[ung] (hl. Familie), die der Suida für einen Savoldo verkauft hatte u. die die Bum als Tintoretto bestimmt hatte, mit einem Mailänder Tintoretto zusammenbrachte, den Hadeln in d. Zeitschr[ift] f[ür] b[il- dende] K[un]st abbildet. Doppelt ehrenvoll für die Bum, die Zeichnung im Burling- ton als Tintoretto publiziert zu haben  – unverständlich aber, daß sie einen Aufsatz Hadelns, der doch jeden Aufsatz benützt, um Invektiven gegen sie hineinzusetzen, nicht kennt ! Heut kam ein sehr warmer anonymer Brief von einem Leser d. Arbei- terzeitung über meine Gedichte  – u. ein Brief Kiesler, der mir rät, das M[anu]s[kript] des Tobias dem Döblin einzuschicken, da er bei dem Kleistpreis heuer Preisrichter ist. Ich tele ph[onierte] gerade an Lampl, um es ihm vorzulesen, bevor ich es zu diesem Zweck tippen lasse  …94 19.IX. Zu jenem anonymen Brief möchte ich dazu be- merken, er handelt vor allem über die „Verbrauchte Mutter“  – Stoffel las ihn u. sagte mir : „Mir scheint, die hält das auch für wahr, was du schreibst.“ Die- ser Grad der Natürlichkeit ist wundervoll  – Gestern war ein sehr bewegter Tag. In d. Früh schon telepho- nierte Buschbeck, ich solle am Vormittag in Schön- brunn mit führen, da Ottmann abgesagt habe. Es war ganz gewittrig u. vieles klappte nicht, wie immer wenn so geschäftige Menschen wie Buschbeck etwas arrangieren. Prof. Pribram ging auch mit, da er nie in Schönbrunn gewesen war u. drohte mir immer mit einem epileptischen Anfall, den er gewöhnlich bei Schloßführung infolge von Nervosität bekommt bez[iehungsweise] simuliert, um loszukommen. Nach Tisch Führung in d. Stephanskirche, riesig voll, in- folge Regens das „Äußere“ sehr kurz  – aber noch lange nicht so kurz wie der Hans, der mit seiner viel viel größeren Gruppe nicht in die Ostkapellen hinein konnte. Sein Vortrag am Vormittag, zu dem er aus ei- nem Wirbel von Geschäften, recht unpräpariert ging, war so gut wie noch nie  – der Chefarchitekt von London hat ihn eingeladen, ihn in London zu wiederholen  …95 Dann trafen wir Rapaport, der seine geschickten Tuschzeichnungen in d. Würth- leauslage ausgestellt hat u. eine sogar schon verkauft hat. Er erzählte mir, daß „die Wasserleiche“ am Sonntag in d. Arbeiterzeitung erschienen sei (sehr froh, wieder zu Abb. 23 : Erica Tietze-Conrat, „Wasserleiche“ – Durch den Selbstmord des jungen Barons am Wasserfall in Bad Gastein kam Leben in die verschlafene Kurgesellschaft …
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Erica Tietze-Conrat Tagebücher, Band I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
Entnommena aus FWF-E-Book-Library
Titel
Erica Tietze-Conrat
Untertitel
Tagebücher
Band
I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
Herausgeber
Alexandra Caruso
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2015
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-79545-2
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
458
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Danksagung 9
  2. Alexandra Caruso : Zur Edition 11
  3. Edward Timms : Zum Geleit
  4. Die Aufzeichnungen einer „tiefverzweigten“ Frau 17
  5. Alexandra Caruso : „Der Wiener Vasari“ 21
  6. Tagebuch 1923 30
  7. Tagebuch 1924 186
  8. Tagebuch 1925 308
  9. Tagebuch 1926 384
  10. Alexandra Caruso : Zur Spanienreise 387
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