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Erica Tietze-Conrat - Tagebücher, Band I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
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170 Tagebuch 1923 tober 1922 mit Vertretern der britischen, französischen, italienischen und tschechoslowa- kischen Regierungen zur Stützung der österreichischen Finanzen das Genfer Protokoll unterzeichnet. „The Geneva Protocol succeeded in restoring the state’s finances, but at the same time led to mass redundancies among civil servants and to a rapid increase in unemployment.“ (Botz 1980, 203.) Die 1918 durch Vertreter des Wiener Bürgertums gegründete „Bürgerlich Demokra- tische Partei“ (1923 : „Bürgerlich Demokratische Arbeitspartei“) richtete sich in ihrem Programm zwar auch an die Arbeiterschaft, stand ideologisch aber nicht der Sozialdemo- kratie nahe, sondern vertrat dezidiert wirtschaftsliberale Ziele ; bei den Wahlen vom 21. Oktober 1923 erhielt sie nur 0,6 % der Stimmen, stärkste Partei wurden die Christlichso- zialen unter Bundeskanzler Ignaz Seipel (Ergebnisse der Nationalratswahlen 1919–1930, Wahlen.cc, Das Portal zu Politik und Wahlen). „Das auffallendste Ergebnis der Wahlen vom 21. Oktober 1923 war der starke Stimmenverlust der Großdeutschen. […] In erster Linie war dies darauf zurückzuführen, daß die den ‚Deutschnationalen‘ nahestehenden, beziehungsweise sie bereits politisch ablösenden Nationalsozialisten ihre Anhänger zur Wahlenthaltung aufgerufen hatten. Umso mehr sah Seipel im Ergebnis der Wahlen einen persönlichen Auftrag, das Genfer Sanierungswerk zu Ende zu führen. Die sozialdemo- kratische Partei, die in Wien ihre Position mächtig ausgebaut hatte, kündigte neuerlich ‚verschärfte und verstärkte Opposition‘ an.“ (Rennhofer 1978, 385 [Hervorhebungen im Original].) Architekt und Baurat Leopold Bauer verbreitete seine ambivalente, tendenziell jedoch antimoderne Kunstauffassung unter anderem ebenfalls im Feuilleton der „Neuen Freien Presse“. 104 Das Bildmotiv des von Phyllis gerittenen Philosophen Aristoteles, der so der Lächer- lichkeit preisgegeben wird, geht auf eine mittelhochdeutsche Verserzählung zurück und wurde von vielen Malern, u. a. von Kokoschka (1913), wiedergegeben. Diese Passage ver- weist auf einen Topos der Wiener Moderne : Eros als Schlüssel zum Verständnis der Psy- che. Es handelt sich um das Gemälde von Carl Hofer, „Mädchen mit Blattpflanze“, 1923. Es ging im Rahmen der Kooperation Flechtheim-Würthle an die Österreichische Galerie Belvedere. 105 Zu Lili Fröhlich-Bum siehe TB 1923, 17.9. Ernst „Erny“ Ebenstein war seit Studentenjahren eng mit HT und später auch mit ETC befreundet. Er war Sohn des Herrenschneiders Ernst Ebenstein (1843–1919), dessen Ge- schäftslokal auf dem vornehmen Wiener Graben von Loos entworfen worden war. Der alte Ebenstein hatte sich von Kokoschka porträtieren lassen und sich als Sammler vor allem von Werken des Kunstgewerbes und der Bildhauerei einen Namen gemacht. Sein ältester Sohn Ernst hatte das Interesse an bildender Kunst geerbt und Kunstgeschichte studiert, schließlich übernahm er jedoch das elterliche Schneidergeschäft (Frimmel 1913, 297).
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Erica Tietze-Conrat Tagebücher, Band I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
Entnommena aus FWF-E-Book-Library
Titel
Erica Tietze-Conrat
Untertitel
Tagebücher
Band
I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
Herausgeber
Alexandra Caruso
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2015
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-79545-2
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
458
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Danksagung 9
  2. Alexandra Caruso : Zur Edition 11
  3. Edward Timms : Zum Geleit
  4. Die Aufzeichnungen einer „tiefverzweigten“ Frau 17
  5. Alexandra Caruso : „Der Wiener Vasari“ 21
  6. Tagebuch 1923 30
  7. Tagebuch 1924 186
  8. Tagebuch 1925 308
  9. Tagebuch 1926 384
  10. Alexandra Caruso : Zur Spanienreise 387
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