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Tagebuch 1923
Die Gegend um den Alpenpass Semmering und die Wiener Hausberge Schneeberg und
Rax waren seit dem 19. Jahrhundert ein beliebtes Naherholungsgebiet des Wiener Bür-
gertums. „Der Wandel des Bauernweilers Küb bei Payerbach zur Sommerfrische wurde
innerhalb weniger Jahre vollzogen. Ausgangspunkt für die Entwicklung war die Eisen-
bahn. […] Zwischen 1900 und 1910 entstanden zahlreiche Fremdenbetriebe. Wichtigster
Unternehmer war dabei Ottilio Rella, Sohn eines Trientiner Bauunternehmers, der suk-
zessive eine Hotelkolonie errichten ließ : Neben dem Ritterburgartigen ‚Kastell‘ gab es
Dependancen in verschiedenen Preisklassen.“ (Kos 1992.)
154 Die Hauptrolle in ETCs Weihnachtsspiel hatte Sohn Stoffel als böser „Krampus“ (Teufel)
im Kampf mit dem Jesuskind, das den vom Krampus am Nikolaustag (6. Dezember) mit
Ruten verbreiteten Schrecken durch seine vergebende Güte wieder zunichtemacht. Die vier
„Haderlumpen“ waren die Kinder ETCs, die Armbrustergasse die Wohnadresse der Familie.
Zu Frankl und Boeckl siehe Lachnit 1998, 211.
HT gehörte von nun an zu den Förderern des jungen Frankl (Tietze 1930a sowie Tietze
1929/30 [neu aufgelegt in Krapf-Weiler 2007b, 256–260]).
Max Eisler, Rembrandt als Landschafter, München 1918.
155 Rudolfinerhaus – Privatspital im Bezirk Döbling.
Max Dvořák, Schongauer und die niederländische Malerei, in : Karl M. Swoboda/Johan-
nes Wilde, Kunstgeschichte als Geistesgeschichte, München 1924, 151–189. „Aber auch
wenn sich Dvořák erschlossenen Gebieten zuwendet, eröffnet er überraschende Blicke,
rückt längst [B]ekanntes in ein neues Licht. Der Aufsatz über ‚Schongauer und die nie-
derländische Malerei‘ [er]schließt zum ersten Mal die Bedeutung, die der deutsche Holz-
schnitt und Kupferstich des fünfzehnten Jahrhunderts für die allgemeine Geistesentwick-
lung besitzen.“ (Tietze 1924a.)
156 Vermutlich : Herbert Boeckl, Gruppe am Waldrand, 1920, Leopold Museum, Wien (bzw.
Sommerabend am Klopeiner See, 1923, Belvedere).
Dass die Albertina
– wie das KHM
– zur Präsentation ihrer Neuerwerbungen auf andere
Ausstellungslokalitäten zurückgegriffen hat, macht den Versuch der Protagonisten der
Museumsreform deutlich, ihre Vorhaben zu popularisieren.
Lyrikabend von Walter Eidlitz in der Albertina, Veranstalter war die GFMK.
157 Möglicherweise handelte es sich um die „Schönbrunner Erzieherschule“ (auch „Kinder-
freundeschule Schönbrunn“), die von 1919–1924 bestand und im ehemals kaiserlichen
Schloss Schönbrunn in Hietzing untergebracht war. Die Schule wurde hauptsächlich von
Frauen besucht und besaß kein Öffentlichkeitsrecht. Der Individualpsychologe Alfred
Adler gehörte ebenfalls dem Lehrkörper der Schule an (Weiss 2007).
158 Ehemalige Heller-„Zuckerlfabrik“ (Bonbonfabrik) im 10. Wiener Gemeindebezirk.
In der Nachkriegszeit gestaltete Ilse von Twardowski Entwürfe für die Porzellanfabrik
„Allach“ bei München, wobei sie offenbar auch in der Geschäftsführung des Unterneh-
Erica Tietze-Conrat
Tagebücher, Band I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
Entnommena aus FWF-E-Book-Library
- Titel
- Erica Tietze-Conrat
- Untertitel
- Tagebücher
- Band
- I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
- Herausgeber
- Alexandra Caruso
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2015
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79545-2
- Abmessungen
- 17.0 x 24.0 cm
- Seiten
- 458
- Kategorie
- Biographien