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Erica Tietze-Conrat - Tagebücher, Band I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
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200 Tagebuch 1924 ein junger Diener von der Akademie zog. Wenn’s aufwärts ging, schoben wir hinten mit. Die ganze Habe z[um] T[eil] unter das schützende Sofa geschoben (das einzige Möbel), z[um] T[eil] oben drauf, mit einem Zeltblatt verschnürt, wie eine armselige „Leich“, den Kai hinauf zur Franzjosefsbahn  – Atelier von Floch, der ihm eines seiner zwei Zimmer einräumte. Abends war Ehrlich bei uns u. brachte die Zeichnungen von mir mit. Ich war ganz schwergesogen mit Traurigkeit  – und müde. Hans hat eine Aufforderung von van Harpen bekommen, zusammen mit einer Probenummer, einen Artikel über eine Wiener moderne Malerei für eine neue Kunstzeitschrift zu schrei- ben. Ich hab es gestern und heute erledigt.15 31.I. Gestern war ich nachmittags stadtwärts, Besuche machen. Auch bei Tante Anna. Der Mann zittert fast so arg wie Samuel. Abends Kaschnitz, der mit uns bei Steiners Fest (23.), Hagenbeckvorstellung, eine Gruppe bilden will. Ich schlug vor, er soll mit Hans die siamesischen Zwillinge bilden und ich bin ihre Gemahlin, die sie dressiert hat. Sie marschierten im Zimmer herum, nachdem wir ihnen die Beine zusammen gebunden hatten. Hans war sehr verärgert und schläfrig (erste Hofintriguen, Lancko- ronski gegen Tausch)  – hat aber trotzdem viel gelacht.  – Mein verblichener Zahnarzt Schenk rief mich teleph[onisch] an, ob er nicht eine Karte von mir zu dem Urania Vortrag haben könne, alles sei ausverkauft. Ich kann ihm nicht helfen.16 1.II.1924 Schon ganz (bei uns) verschuldet treten wir in den Februar ein ; als Begrüßung die Telephon- und Religionrechnung, die zusammen etwa eine halbe Million ausmachen. Wir kommen halt nie auf einen grünen Zweig und eine in Aussicht gestellte Gehalts- erhöhung wird daran nichts ändern. Gestern habe ich am Nachmittag die Stunden bei Halle u. Frappart gehalten. Mit Kiesler über Döblin gesprochen, der also doch meine Dramen gelesen hat : Er habe sie als sehr interessante dramatische Leistung begrüßt, möchte aber für seine Person die Einschränkung dazu setzen, daß ihm der historische Hintergrund nicht zusage.  –17 Zwischen beiden Stunden war ich furchtbar erschöpft, beim Hans im Bureau. Abends wieder frisch. Meinen Tobias hab ich durch die Kinder dem Ehrlich in die Wohnung geschickt, ich weiß nicht, für wen er ihn haben wollte. 3.II.1924 Mama hat seit Donnerstag eine Entzündung im Anschluß an einen Gallensteinanfall. Kobler hat sich in Verbindung mit uns gesetzt u. auch Felix, der sie untersucht hat. Anscheinend eine „gutartige“, d. h. nicht eitrige Entzündung, nur auf die mechani- sche Erregung infolge des letzten Steinchens zurückzuführen. Kiesler war gestern vormittag da, um das spezialisierte Programm, das der Stadt mitgeteilt werden soll,
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Erica Tietze-Conrat Tagebücher, Band I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
Entnommena aus FWF-E-Book-Library
Titel
Erica Tietze-Conrat
Untertitel
Tagebücher
Band
I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
Herausgeber
Alexandra Caruso
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2015
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-79545-2
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
458
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Danksagung 9
  2. Alexandra Caruso : Zur Edition 11
  3. Edward Timms : Zum Geleit
  4. Die Aufzeichnungen einer „tiefverzweigten“ Frau 17
  5. Alexandra Caruso : „Der Wiener Vasari“ 21
  6. Tagebuch 1923 30
  7. Tagebuch 1924 186
  8. Tagebuch 1925 308
  9. Tagebuch 1926 384
  10. Alexandra Caruso : Zur Spanienreise 387
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