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Tagebuch 1924
Das Café Museum war dank seiner Nähe zu Akademie, Secession, Künstlerhaus sowie zu
diversen Museen ein beliebter Wiener Künstlertreffpunkt der 1920er-Jahre.
Ein Maler Braun konnte nicht mit Sicherheit ermittelt werden.
Hauers Skizzen haben sich im Privatarchiv Kristin Matschiner erhalten.
Wie bereits die Gründungsversammlung im Jahr zuvor fand die erste Jahresvollversamm-
lung der GFMK in der Albertina statt. Im Anschluss daran waren die Neuerwerbungen
moderner Zeichnungen zu besichtigen, die unter Mitwirkung der GFMK durch die Alber-
tina angekauft worden waren (Vgl. dazu Caruso 2008, 12). In den Statuten der GFMK war
die Unterstützung der staatlichen Sammlungen beim Erwerb moderner Werke festgelegt.
Laut Punkt 4 der Vereinsstatuten suchte der Verein seinen Zweck „durch Erwerbung von
modernen Kunstwerken vornehmlich für die Österreichische Galerie und die Albertina
und zur Verlosung unter die Förderer und Stifter“ zu erreichen (Caruso 2008, 14 ; WStLA,
Vereinsarchiv, A
32/203/59629/1161/1923, Gesellschaft zur Förderung moderner Kunst in
Wien, Statuten).
ETC, Lesung eigener Werke, 2.3.1924, Klubsaal Urania. Interessant ist, dass ETC hier für
ihre Gedichte den übergeordneten Begriff „Mittelstandsfrau“ wählte. Auch die Münchner
„Allgemeine Zeitung“, für die ETC regelmäßig berichtete, hatte zu jener Zeit eine Reihe
künstlerischer Veranstaltungen unter dem Titel „Abende für den Mittelstand“ gestartet
(N. N. 24.1.1924 und 31.1.1924). Im Gegensatz zu Initiativen wie etwa jener des sozialde-
mokratischen Politikers David Josef Bach (TB 1923, 21.8.), der sich mit seiner Kunststelle
an die Arbeiterschaft wandte, sollte damit das kunstinteressierte Publikum der „Vorkriegs-
zeit“ wieder für kulturelle Veranstaltungen gewonnen werden.
43 Paula Wahrmann
– war „Klassenprima“ in ETCs Gymnasialzeit (Tietze-Conrat unveröff./a,
62).
„Lia D’Or“ konnte nicht eruiert werden.
Bei Otto Gottlieb handelte es sich um den Juristen und Sektionschef im Finanzministerium
Otto Gottlieb-Billroth, Schwiegersohn des berühmten Chirurgen Theodor Billroth (1829–
1894). Der Mediziner Billroth war Johannes Brahms freundschaftlich verbunden gewesen.
Ein Briefwechsel zwischen den beiden Persönlichkeiten wurde von Otto Gottlieb-Billroth,
der den Namen seines Schwiegervaters als Doppelnamen führte, herausgebracht (Gottlieb-
Billroth 1935). Die Beziehung ETCs zu Otto Gottlieb wie auch zu Theodor Billroth war
auf die Verbundenheit der Familie Conrat mit Brahms zurückzuführen (Gaugusch 2011,
995).
Die Ehefrau des Malers Viktor Tischler war die Sopranistin Mathilde Ehrlich ( ?). Zu de-
ren Schwester können keine Angaben gemacht werden.
Ein Hauer-Schüler namens Liftschitz konnte nicht eruiert werden.
44 Friedrich Smetana, Dalibor, Oper, 1867.
Das „erlesene Souper“ beim Ehepaar Menczel hat auch Eingang in das Tagebuch Arthur
Erica Tietze-Conrat
Tagebücher, Band I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
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- Titel
- Erica Tietze-Conrat
- Untertitel
- Tagebücher
- Band
- I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
- Herausgeber
- Alexandra Caruso
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2015
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79545-2
- Abmessungen
- 17.0 x 24.0 cm
- Seiten
- 458
- Kategorie
- Biographien