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Tagebuch 1924
„Poppin“
– die Kunsthistorikerin Anny E. Popp.
57 Ob es sich dabei um jene „Landschaft vom Genfer See“ handelte, die einige Monate später
bei der „Internationalen Kunstausstellung“ gezeigt werden sollte (TB 1924, 11.9.), bzw. um
eine andere Schweizer Seelandschaft Kokoschkas aus jener Periode, konnte nicht festge-
stellt werden. Siehe dazu Wingler 1956, 312.
„italienische Seite“
– im KHM waren jahrelange Umhängungen in den Sälen und Kabinet-
ten der venezianischen Malerei nun abgeschlossen. „Im ersten Saal ist einreihig gehängt, im
zweiten doch wieder ein Halbstock […], eine Beletage und ein minderes zweites Geschoß.“
(tz [Tietze] 1924e.)
Robert Schmidt
– Direktor des Kunstgewerbemuseums in Frankfurt (Meyer 1953, 27). Von
Schmidt stammte 1922 auch Bd. 16 von HTs „Bibliothek der Kunstgeschichte“, „Das ro-
manische Kunstgewerbe in Deutschland“ (Schmidt 1922).
58 Richard Strauss, Der Rosenkavalier, Oper. Richard Mayr als Baron Ochs und Maria Gut-
heil-Schoder als Oktavian waren bereits bei der Österreich-Premiere der Oper im Jahr 1911
in diesen Rollen zu hören gewesen.
59 Zu den Verhandlungen mit Ungarn siehe TB 1923, 20.7., 28.10., 1.11.; TB 1924, 21.3.
Heinrich Wölfflin referierte an einem vom „Verein der Museumsfreunde“ organisierten
Abend zu „Dürer und die deutsche Kunst“.
Die Reformpädagogin Eugenie Schwarzwald hatte 1911 in der Wiener Innenstadt das erste
achtklassige Mädchenrealgymnasium eröffnet, an dem im Laufe der Jahre zahlreiche promi-
nente Persönlichkeiten Unterricht erteilten. Zu ihnen gehörten Vertreter der künstlerischen
Avantgarde wie Loos, Schönberg und Kokoschka, der die Mädchen in Zeichnen unterrich-
tete. Grundlegend für Schwarzwalds Reformpädagogik waren Kreativitätsförderung und
Friedenserziehung (Eugenie Schwarzwald, ÖNB, Ariadne). Es wäre durchaus möglich, dass
HT ebenfalls zeitweilig dem Lehrkörper angehörte. Nach dem Krieg initiierte Schwarz-
wald eine Reihe von Hilfsprogrammen, wie zum Beispiel ein Sommererholungsheim für
Jugendliche (1920), ein Programm „Jugend hilft den Alten“ (1921) oder unter dem Titel
„Österreichische Freundeshilfe“ (1923–1927) u. a. Volksküchen für die Hungernden in Ber-
lin (Deichmann 1988 ; zu Schwarzwald siehe auch Timms 2013, 142–150).
60 ETCs Band zum „französischen Kupferstich der Renaissance“ erschien 1925 im Kurt Wolff
Verlag, München (TB 1923, 1.8.).
Die beiden Nolde-Bilder werden im Katalog nicht angeführt. Möglicherweise handelte es
sich bei „Heilige Nacht“ um das Ölbild von 1912, beim zweiten um das „Verlorene Paradies“
von 1921.
Zu den „östlichen Sammlergestalten“ bei der vom „Vorstand der Gesellschaft der Bilder-
und Miniaturenfreunde“ und einem „Damenkomitee“ der Wiener Gesellschaft organisier-
ten „Internationalen Miniaturenausstellung“ in der Albertina (Mai–Juni 1924) kann nur
fantasiert werden. Vermutlich reproduzierte ETC hier die gängigen Vorurteile gegenüber
„Ostjuden“.
Erica Tietze-Conrat
Tagebücher, Band I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
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- Titel
- Erica Tietze-Conrat
- Untertitel
- Tagebücher
- Band
- I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
- Herausgeber
- Alexandra Caruso
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2015
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79545-2
- Abmessungen
- 17.0 x 24.0 cm
- Seiten
- 458
- Kategorie
- Biographien