Seite - 285 - in Erica Tietze-Conrat - Tagebücher, Band I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
Bild der Seite - 285 -
Text der Seite - 285 -
285
Tagebuch 1924
Der Leiter des Grafikkabinetts der Bibliothèque National de France, François Courboin,
hatte u. a. zahlreiche Bände zur französischen Druckgrafik veröffentlicht.
Zum Porträt Helene Funke, Ninon Dolbin, siehe TB 1923, 11.11.
61 Ungarn – siehe TB 1923, 20.7., 28.10., 1.11.; TB 1924, 19.3.
Ab diesem Zeitpunkt ist nachweisbar, dass HT in seiner Funktion durch die Abgeordneten
des „Landbunds“ massiv bedrängt wurde (TB 1925, 5.7.). Aus der „Deutschösterreichi-
schen Bauernpartei“ war im Herbst 1921 der „Landbund für Österreich“ hervorgegangen.
„Wie alle deutschnationalen Organisationen war der Landbund antisemitisch : Er trat dafür
ein, dass der ‚schädliche Einfluss des Judentums auf unser öffentliches, kulturelles und wirt-
schaftliches Leben‘ durch ‚gesetzliche und wirtschaftliche Abwehrmaßnahmen‘ gebrochen
werden sollte.“ (Klösch 2011.)
Heinrich Wölfflin feierte in diesem Jahr seinen 60. Geburtstag und den Abschied von sei-
nem Lehrstuhl in München.
62 Ein Operettenlibretto ETCs, das in der Zeit des Babenbergers Leopold I. (um 940–994)
spielt, ist nicht überliefert.
Albert Steffen, Kleine Mythen, Zürich 1923. Steffen war ein führender Anthroposoph der
Zeit und Nachfolger Rudolf Steiners (1861–1925) als Vorsitzender der „Anthroposophi-
schen Gesellschaft“ (Albert Steffen, Anthroposophie im 20. Jahrhundert).
63 Ernst Buschbeck und seine Frau Johanna, geb. Zimmermann, ließen sich 1931 scheiden
(Archiv des KHM, Ernst H. Buschbeck, Biografie).
64 Höchstwahrscheinlich das Gemälde Walter Eidlitz [1920 sic !], Pallauf 2000, Nr. 38, 111.
In der Galerie Würthle fand für den Künstlerfonds der Verkauf der Werke Ehrlichs statt. Die
Fondsteilnehmer hatten davor Zeit gehabt, die Ausstellung der Werke anzuschauen und sich
zu „pränumerieren“. ETC vertrat
– wie ein Sensal bei der Auktion
– verschiedene Teilnehmer
des Fonds. Unklar ist, ob der Preis der Werke festgelegt war oder ob sie versteigert wurden.
Anton Reichel für die Albertina sowie Georg Halle hatten bereits eine Vorauswahl getroffen.
Die GFMK trat hier wie jeder andere Fondsteilnehmer auf. Schriftführer Kurt Rathe über-
nahm einige Werke Ehrlichs, die vermutlich gemäß den Vereinsstatuten zur Weitergabe an
die staatlichen Sammlungen gedacht waren. ETCs Agententätigkeit für den Künstlerfonds
umfasste auch den Maler Oskar Laske (zum Künstlerfonds Vgl. TB 1923, 5.7.; TB 1924, 2.4.).
„Ehrlich hat Figdor gezeichnet, 2 Zeichnungen“ – bedauerlicherweise konnte bisher keine
jener Zeichnungen, die Ehrlich von Albert Figdor angefertigt hatte, identifiziert werden.
Die Gemäldegalerie des KHM führte im ersten Stock des Künstlerhauses öffentlichkeits-
wirksam ihre rund 50 Neuerwerbungen aus den vorangegangenen Jahren vor. „Bei etwaigen
solchen künftigen Veranstaltungen wäre aber wohl vor allem das Publikum auf dem lau-
fenden darüber zu halten, was aus den alten Galeriebeständen weggegeben wurde, um die
eine oder andere Neuerwerbung zu ermöglichen“, so die kritische Anmerkung des Grafen
Lanckoroński (Lanckoroński 1924, 36 ; TB 1924, 31.1).
Erica Tietze-Conrat
Tagebücher, Band I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
Entnommena aus FWF-E-Book-Library
- Titel
- Erica Tietze-Conrat
- Untertitel
- Tagebücher
- Band
- I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
- Herausgeber
- Alexandra Caruso
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2015
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79545-2
- Abmessungen
- 17.0 x 24.0 cm
- Seiten
- 458
- Kategorie
- Biographien